Der Straubinger Erhard Grundl soll für die Grünen in den Bundestag
(jh) Erhard Grundl – Stadtrat und Fraktionssprecher von Bündnis 90/Die Grünen in Straubing sowie Bezirksvorsitzender – soll im kommenden Jahr in den Bundestag einziehen. Der Kreisverband Straubing-Bogen schickte ihn am Donnerstagabend anlässlich der Kreisversammmlung im Weinlokal von Dr. Helmut Schmiedeberg in Sallach einstimmig ins Rennen.
In den vergangenen Wochen und Monaten wurde gerätselt, wer für die niederbayerischen Grünen zukünftig im Bundestag sitzen könnte. Seit Donnerstag ist es offiziell: Erhard Grundl (53) möchte sein politisches Engagement auf Bundesebene ausweiten. Bis es so weit ist, muss der Straubinger noch einige Hürden nehmen. Der Kreisverband hat einstimmig für ihn votiert. Dass er im Herbst auch die Unterstützung aus Regen, dessen Landreis ebenfalls zum Bundeswahlkreis gehört, die Unterstützung erhält, ist nahezu unbestritten.
Eine größere Hürde muss Grundl bei der Platzierung auf der Landesliste nehmen. Als langjähriger Mandatsträger, insbesondere aber auch als Bezirksvorsitzender dürften die Delegierten nicht umhin kommen, Grundl auf einem sicheren Platz zu platzieren. Denn das Direktmandat – so realistisch dürfte jeder vernünftige Zeitgenosse sein – wird er nicht erlangen. Daher muss Grundl auf der Liste abgesichert sein, wenn die Bayern-Grünen den Straubinger Realo zukünftig in Berlin sehen wollen.
Nicht nur der Kandidat selbst, sondern auch Kreisvorsitzender Bastian Kulzer sieht sehr gute Chancen dafür, dass die Region Straubing zukünftig nicht nur durch einen Abgeordneten vertreten ist. Dass das Direktmandat der derzeitige Abgeordnete Alois Rainer (CSU) erneut für sich in Anspruch nehmen kann, dürfte außer Zweifel sein. Wenn im Herbst sowohl die Grünen, als auch die SPD die regionalen Bewerber entsprechend auf den Landeslisten absichert, dann könnte es durchaus möglich sein, dass montags drei Abgeordnete den Weg nach Berlin antreten.
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Erhard Grundl war bereits 40 Jahre alt, als er sich entschloss, parteipolitisch tätig zu sein. „Als ich 2003 den Grünen beitrat, befand ich mich noch in der Diaspora“, erinnerte er sich. Seine Partei habe aber im Laufe der Zeit in der Region kräftig zulegen können. Mittlerweile haben die Grünen nicht nur im Straubinger Stadtrat den Fraktionsstatus erreichen können, auch in anderen Kommunen haben seine Parteifreunde Mandate übernehmen können. Entsprechend aktuellen bundesweiten Themen sei es für Grundl wichtig, dass der „Grüne Kompass“ stärker in die Entscheidungen einbezogen werde.
Auch 13 Jahre nach seinem Parteieintritt bekennt Grundl: „Bündnis 90/Die Grünen ist die beste Partei, in der man sich engagieren kann.“ Andererseits nennen viele Zeitgenossen im Zusammenhang mit den Grünen den Namen „Grundl“, was dessen Status in der ökologisch orientierten Partei wiederspiegelt. Auf die Frage eines Parteimitglieds, welche Schwerpunkte der Kandidat in seiner politischen Arbeit als Schwerpunkte ansehe, brauchte Grundl nicht lange überlegen: „Es geht ihm in erster Linie um Gerechtigkeit“. Dass er damit Themen aufgreift, die von der SPD seit langem nicht mehr wahrgenommen werden, ist für ihn schon immer ein wichtiger Aspekt seiner politischen Arbeit. Daher auch sein Engagement im Vorstand des Mieterschutzbundes und der Arbeiterwohlfahrt.