Der September zeigt sich von seiner malerischen Seite
(ra) Sanftes Licht, taubedeckte Wiesen und malerische Nebelschwaden – auch in den kommenden Tagen präsentiert sich der September wunderschön. Es fühlt sich an, als ob der Spätsommer trotz all seiner Pracht den Herbst ganz leise begrüßt. Aber warum ist gerade die erste Septemberhälfte häufig so zauberhaft und berührend?
Malerisch und intensiv ist dieser Spätsommer: Mindestens bis zu Beginn der kommenden Woche erleben wir einen September mit teilweise hochsommerlichen Temperaturen. Der Himmel bleibt tagsüber oft wolkenlos und blau. Doch in den frühen Morgenstunden kündigt sich mit Morgentau und Nebelschwaden bereits der Herbst an. Ohne den emotionalen Aspekt dieses sommerlichen Septemberanfangs trüben zu wollen, hat die Meteorologie sachliche Erklärungen für die aktuellen Wetterphänomene.
Spätsommerhoch hat langen Atem
Björn Goldhausen, Meteorologe von WetterOnline: „Das herrliche Spätsommerwetter geht weiter: Blauer Himmel und strahlender Sonnenschein werden auch in den kommenden Tagen kaum von einem Wölkchen getrübt. Nachts wird es dabei angenehm frisch, nachmittags erwärmt sich die Luft aber verbreitet auf rund 30 Grad. Lediglich weit oben auf den Bergen sowie auf den Inseln bleibt es etwas frischer.
Verantwortlich für das Bilderbuchwetter ist das Hoch PATRICIA über dem Baltikum. An seiner Westseite wird in breitem Strom trockene Warmluft zu uns gelenkt. Das Hoch schwächt sich erst in der kommenden Woche allmählich ab. Die Temperaturen gehen dann landesweit etwas zurück, bleiben aber noch auf angenehmem Niveau.“
Darum ist der Himmel blau
Sonnenlicht sieht weiß aus, besteht aber aus vielen verschiedenen farbigen Strahlen. Sie breiten sich wie Wellen im Raum aus. Die Farbe Rot bewegt sich in langen, langsamen Wellen – die Farbe Blau in kurzen, schnellen Wellen.
Auf dem Weg zur Erde muss das Sonnenlicht die Atmosphäre durchqueren. Das sind verschiedene Luftschichten, die unseren Planeten umgeben und aus unendlich vielen kleinen Teilchen bestehen. Wenn das Sonnenlicht nun durch die Atmosphäre „reist“, verhalten sich die verschiedenen Farben ganz unterschiedlich. Rotes Licht durchdringt die Atmosphäre problemlos, weil seine langen Wellen kaum auf Teilchen stoßen. Blaues Licht dagegen trifft ständig auf einzelne Teilchen und wird von ihnen abgelenkt. Dadurch verteilt sich das Blau in alle Richtungen. Deshalb erscheint der Himmel tagsüber blau.
Wie entsteht der morgendliche Tau?
Wer morgens mit dem Hund spazieren geht, joggt oder einfach nur draußen ist, kann es auf den Wiesen glitzern sehen, Spinnennetze wirken mit winzigen Wassertröpfchen benetzt wie gläserne Kunstwerke.
Der morgendliche Tau auf den Wiesen entsteht durch die starke nächtliche Abkühlung der bodennahen Luftschichten. Da die Tageslänge und damit die Sonnenscheindauer Anfang September bereits merklich abnimmt, kann es nachts schon deutlich abkühlen. Damit sich Tau bilden kann, muss die Luft so weit abkühlen, dass der in ihr enthaltene Wasserdampf kondensiert. Die immer länger werdenden Septembernächte begünstigen die Abkühlung dabei enorm.
Deshalb scheint das Septemberlicht so weich und warm
Jetzt im September erscheint das Licht viel weicher und wärmer als im Hochsommer. Das liegt an der flacheren Sonneneinstrahlung. Zur Mittagszeit steht die Sonne Anfang September immer noch etwa 45 Grad hoch am Himmel. Das sind aber schon etwa 20 Grad weniger als Ende Juni, wenn die Sonne am höchsten steht. Durch den flacheren Winkel nimmt der Blauanteil des Lichts ab und wir empfinden das Licht als wärmer und weicher.