9. Juli 2025
Landkreis Straubing-Bogen

Bundesverdienstmedaille für Rosa Bauer (81) – Großes Vorbild für die Gesellschaft

(jh) „Sie dürfen wirklich stolz darauf sein, was Sie in den vergangenen Jahrzehnten geleistet haben“, lobte am Donnerstagnachmittag Landrat Josef Laumer die 81-jährige Rosa Bauer aus Salching. Seit 39 Jahren pflegt sie ihren Sohn, der behindert zur Welt gekommen ist. Im Namen des Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier überreichte ihr Laumer im Großen Sitzungssaal des Landratsamtes die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.

Rosa Bauer wurde für eine besondere Leistung gewürdigt, eine Leistung, die nach den Worten Laumers so außerordentlich ist, dass sie mit dieser hohen Auszeichnung honoriert wurde. „Es ist ein deutliches Zeichen der Wertschätzung und der Anerkennung“, so der Landrat, der auch Alois Rainer, MdB, Josef Zellmeier, MdL und Salchings Bürgermeister Alfons Neumeier eingeladen hatte. Rosa Bauer brachte ihre Schwiegertochter Gertraud Bauer und ihren Enkel Alexander Bauer zu dieser Feierstunde mit.

Stellvertretend für den Bundespräsidenten überreicht Landrat Josef Laumer an Rosa Bauer die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland – Foto: Haas

„Tue Gutes und rede nicht darüber.“ Das ist nach den Worten Laumers die Haltung vieler ehrenamtlich Tätigen. Das mag auch der Grund dafür sein, weshalb viele gute Taten und ehrenamtliche Einsätze manchmal untergehen. Meist seien die Sensationen gefragt und interessant. Doch am Donnerstag stand Rosa Bauer im Mittelpunkt des Geschehens. Dazu Laumer: „Heute rückt Ihr großartiger Einsatz mal in den Mittelpunkt des öffentlichen Interesses.“

Bei dieser Leistung gehe es um mehr, als um die vielen kleinen Leistungen des Alltags. Hier gehe es um einen langfristigen, oft organisierten, aber immer unbezahlten Einsatz. Unbezahlt jedoch nur im materiellen Sinn, denn bei dieser Feierstunde sollte sie offiziell erfahren, dass ihr Einsatz nicht unbemerkt geblieben ist, sondern dass er vielmehr geschätzt und auch öffentlich gewürdigt wurde.

„Es geht nicht um das, was wir tun und wie viel wir tun. Sondern darum, wie viel Liebe wir in das Tun legen.“

Mutter Theresa

Zu diesem Zitat merkte Josef Laumer an: „Und genau an dieser Liebe hat es Ihrem Sohn Robert seit seiner Geburt vor 39 Jahren sicher nicht gefehlt“. Rosa Bauer pflegt ihren schwerst körperlich und geistig behinderten Sohn nun schon seit fast vier Jahrzehnte. Ihr Lebensweg verdeutlicht, dass auch das beste staatliche Fürsorgesystem Institutionen und Werte wie Familien und Nächstenliebe nicht ersetzen kann.

„Ihre Geduld und Bescheidenheit, vor allem aber auch Ihre Lebensfreude, die Sie trotz allem bewahrt haben, nötigen großen Respekt ab.“

Landrat Josef Laumer

Die 81-Jährige hat sich all die vielen Jahre nicht unterkriegen lassen, obwohl das, was sie jeden Tag auf’s Neue leistet, von ihr sehr viel Kraft und Durchhaltevermögen verlangt. „Sie haben Ihrem Sohn ermöglicht, dass er in der vertrauten Umgebung bleiben darf. Bei Ihnen zuhause ist er so gut versorgt, wie man es sich nur wünschen kann“, lobte Laumer und fügte hinzu: „Dafür haben Sie bestimmt oft ihre eignen Wünschen und Interessen zurückgestellt und das eigene Leben nach den Bedürfnissen Ihres Sohnes ausgerichtet.“

Auch der Bundestagsabgeordnete Alois Rainer sparte mit dem Lob nicht: „Was Sie getan haben, ist alles andere als selbstverständlich. Es ist allemal wert, dass Sie diese hohe Auszeichnung erhalten. Sie sind ein großes Vorbild für unsere Gesellschaft.“ Josef Zellmeier, MdL bestätigte der Ausgezeichneten: „Sie haben jahrzehntelang im Stillen gewirkt. Die Wenigsten wissen, was Sie geleistet haben.“ Die Glückwünsche ihrer Gemeinde Salching überbrachte Bürgermeister Alfons Neumeier.