Bund Naturschutz radelt nach Bärndorf zu einem Haus aus nachwachsenden Rohstoffen
(ra) Der Bund Naturschutz (BN) bietet am Freitag, 20.April eine Radltour von Straubing aus nach Bärndorf bei Bogen. Am Ziel steht die Besichtigung eines Gebäudes, errichtet aus nachwachsenden Rohstoffe. Gestartet wird um 15 Uhr an der Schlossbrücke/Ecke Uferstraße. Um 16 Uhr können Teilnehmer am Bahnhof Bogen dazukommen. Treffpunkt für alle Selbst- oder Autofahrer bei der Firma Reiner Naturbau in Bärndorf 3 ist um 16.15 Uhr. Brigitte und Franz Reiner erläutern dann das Konzept des Gebäudes sowie die Vorteile und Vorzüge der dabei verwendeten gesundheitlich wie ökologisch unbedenklichen Baustoffen.
Dass umweltfreundliches Bauen zu allererst auch flächen- und ressourcenschonendes Bauen bedeutet, steht für den BN als führendem Umweltverband, dem deutschen Nachhaltigkeitsverband schlechthin, fest. Holzbauten bieten viele Umweltvorteile: Holz ist ein nachwachsender Rohstoff, der während der Wachstumsphase das Treibhausgas Kohlendioxid (CO2) bindet. Das gebundene CO2 wird langfristig im Bauwerk eingelagert und ist damit der Atmosphäre entzogen. Überdies erfordert die Produktion und Montage von Holzbauteilen im Vergleich zu mineralischen Baustoffen weniger Energie. Gegenüber Häusern in Standardbauweise lässt sich daher das Treibhauspotenzial durch Holz in der Primärkonstruktion um bis zu 75 Prozent reduzieren. Es gibt inzwischen sogar eine Systemlösung für bis zu achtgeschossige Holzbauten.
Der Einsatz von Baustoffen ist je nach Material mit einem unterschiedlichen Energieverbrauch verbunden, z.B. wird Beton sehr energieaufwändig hergestellt und transportiert. Die Herstellung von Zement stößt rund sieben Prozent der weltweiten Kohlendioxid-Emissionen. Normaler Zement muss bei über 1.400 Grad gekocht werden. Drei Milliarden Tonnen werden davon jährlich gebraucht.
Der Erstellungsenergiebedarf für Holz liegt bei rund 5 bis 7,5 kWh je Tonne. Der entsprechende Wert liegt für Zement beim 100-Fachen, für Kunststoff beim 1000− bis 3000−Fachen, für Aluminium sogar beim 10 000−Fachen. Laut BN soll daher auf bevorzugte Verwendung des nachwachsenden Rohstoffs Holz hingewirkt werden, wo immer dieser aus technischer Sicht an Stelle von energieaufwändiger hergestellten Baustoffen wie Beton eingesetzt werden kann.
Die aus energetischer Sicht nötige Dämmung soll unter Ausschluss von Materialien, bei denen gesundheitliche Bedenken bestehen bzw. für die keine ökologisch vertretbaren sinnvollen Wiederverwertungsmöglichkeiten bestehen (z.B. geklebte geschäumte Kunststoffe) erfolgen. Alternativen hierzu sind Dämmsysteme aus heimischen Holzwerkstoffen, Altpapierschnitzeln oder nachwachsenden natürlichen Materialien wie Flachs, wozu das Haus aus nachwachsenden Rohstoffen Eindrücke vermitteln kann.
Die Verwendung von Baumaterialien inclusive Dämmstoffen, bei denen gesundheitliche Bedenken bestehen bzw. für die keine ökologisch vertretbaren sinnvollen Wiederverwertungsmöglichkeiten bestehen (z.B. geklebte geschäumte Kunststoffe), soll aus Sicht des BN ausgeschlossen werden, da diese die Altlasten der Zukunft würden. Es müsse zum Erreichen der Klimaschutzziele und im Sinne der offiziell ausgerufenen Energiewende überall die die beste ökologische Praxis zum Einsatz kommen gerade auch beim Bauen, weil gerade hier Entscheidungen sehr lange in die Zukunft wirken. „Schon die in gesamtökologischer Hinsicht zweitbeste Lösung ist angesichts des drohenden Verfehlens der Klimaschutzziele zu schlecht und somit nicht vertretbar“, so 2. BN-Kreisvorsitzender Johann Meindorfer.