bfz Landshut unterstützt äthiopische Gartenbauwirtschaft bei Aufbau von Bildungsinstitut
(ra) Eine Delegation des Verbands der exportierenden Gartenbauwirtschaft (EHPEA) aus Äthiopien hat sich bei einem dreitägigen Aufenthalt von Montag bis Mittwoch in Landshut unter der Regie des beruflichen Fortbildungszentrums (bfz) der bayerischen Wirtschaft über berufliche Aus- und Weiterbildung informiert.
Das bfz und seine überregionale Abteilung „Internationale Zusammenarbeit“ unterstützen den EHPEA im Rahmen eines sechsjährigen Partnerschaftsprogramms des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung beim Aufbau eines brancheneigenen Bildungsinstituts in Äthiopien.
Neben Workshops im bfz Landshut zum Aufbau von Organisations- und Verwaltungsstrukturen, zur Entwicklung von Lehrinhalten und zur Vermarktung von Fortbildungskursen besuchte die Gruppe um EHPEA-Geschäftsführer Tewodros Zewdie auch das Agrarbildungszentrum am Lurzenhof. Außerdem tauschten sich die Delegationsmitglieder gemeinsam mit bfz-Leiterin Ingrid Schmidt und bfz-Projektleiter Torsten Schultheß bei einem kleinen Empfang im Rathausprunksaal mit Oberbürgermeister Alexander Putz aus.

„Wir haben gute klimatische und geografische Voraussetzungen für eine ertragreiche Gartenbauwirtschaft in Äthiopien“, sagte Zewdie. „Bereits jetzt stammt ein Großteil der Schnittblumen in deutschen Supermärkten aus unserem Land und wir exportieren etwa die Hälfte des äthiopischen Kaffees in die Bundesrepublik. Aber im beruflichen Bildungswesen haben wir noch Nachholbedarf. Wir wollen moderne Strukturen für Aus- und Fortbildung etablieren, die von der Wirtschaft getragen werden, um die Leistung und die Ergebnisse unserer Branche noch besser zu machen.“
Aktuell seien rund 200.000 Menschen in der äthiopischen Gartenbauwirtschaft beschäftigt. Der Sektor habe im vergangenen Jahr Waren im Wert von rund 307 Millionen US-Dollar exportiert und gehöre damit zu den fünf wichtigsten Branchen des Landes.
Oberbürgermeister Putz lobte das Engagement des bfz und der afrikanischen Gäste: „Der entscheidende Punkt für erfolgreiche Entwicklungszusammenarbeit ist, die Wirtschaft in Afrika zu stärken. Nur praktische Hilfe zur Selbsthilfe ist langfristig sinnvoll für den Kontinent und die Menschen. Wir freuen uns sehr, dass Landshut mit Ingrid Schmidt und dem bfz-Team einen großen Beitrag dafür leisten kann.“ Zum Abschluss ihres Aufenthalts in Landshut besuchte die Delegation noch regionale Gartenbaubetriebe.