Bessere Bedingungen für Radfahrer sind den Geiselhöringern wichtig
(rp) Die Geiselhöringer SPD unterstützte am Samstag mit einem Infostand und einer Unterschriftensammelaktion vor dem Rathaus das Volksbegehren für besseren Radverkehr in Bayern. Es nutzten viele Radfahrer*innen die Möglichkeit ihre Unterschrift schnell und unkompliziert abzugeben. Auch viele Fußgänger*innen und Autofahrer*innen unterzeichneten.
Stadtrat Ludwig Kerscher sowie die SPD-Ortsvorsitzenden Barbara Kasberger und Michael Meister zeigten sich erfreut über den guten Zuspruch. Der Radentscheid Bayern möchte keine Fahrradverkehrstoten mehr, gesicherte Fahrradwege, mehr Fahrradstellplätze und mehr überregionale Fahrradverbindungen. Die Geiselhöringer SPD möchte ein fahrradfreundliches Bayern – und natürlich auch ein fahrradfreundliches Geiselhöring, was sie schon mit dem Dialog-Forum „Fahrradfreundliche Stadt“ unter Beweis gestellt hat.
Dass dies alles eine Kommune wie Geiselhöring nicht alleine stemme kann, ist der Geiselhöringer SPD klar, deshalb sei es nur logisch, dass sie das Volksbegehren unterstützt. Die bayerische Staatsregierung hatte 2017 versprochen den bayernweiten Radverkehrsanteil bis 2025 von 10 auf 20 Prozent zu verdoppeln. Bis jetzt ist der Radverkehrsanteil aber nur um etwa ein Prozentpunkt auf elf Prozent gestiegen. Das ist auch kein Wunder: Radwege, Abstellanlagen und Radmitnahmemöglichkeiten fehlen oder sind häufig so dürftig und unsicher, dass sie nicht zum Radfahren einladen.
„Bei uns auf dem Land fehlt ein Alltagsradwegenetz zwischen den Ortschaften. Oft hat man nur die Wahl zwischen holprigen Feldwegen oder gefährlichem Radeln auf der Landstraße, wo man mit sehr hohen Geschwindigkeiten und wenig Abstand von schweren Fahrzeugen überholt wird. Radmitnahme in Bus und Bahn ist teuer, nicht garantiert oder meist gar nicht erst möglich“, fasste Stadtrat Ludwig Kerscher die Situation zusammen. Viele der Besucher*innen am Infostand gaben ihm da Recht und kritisierten die Situation vor Ort: „Schluss mit den Holperpisten, die auch noch mutwillig aufgeschottert werden. Kontinuierlicher Unterhalt und Sanierung der Radwege. Schluss mit der Pseudo-Radinfrastruktur wie schmale Schutzstreifen oder für den Radverkehr freigegebene Gehwege“.
Mit einem Radgesetz, das die Staatsregierung verpflichtet, nicht nur von umweltfreundlicher Mobilität zu reden, sondern diese auch rasch zu ermöglichen, will die SPD und viele weitere Unterstützer, die Lage verbessern. „Das Fahrrad ist nicht nur Sportgerät, sondern auch ein Verkehrsmittel, mit dem man in die Arbeit oder zum Einkaufen fahren können soll“, erklärte SPD-Ortsvorsitzende Barbara Kasberger. „Bei allen Baumaßnahmen und Sanierungen muss eine bedarfsgerechte, sichere und möglichst kreuzungsfreie Radverkehrsführung geplant werden, die auch die Bedürfnisse jenseits des „normalen“ Zweirads berücksichtigt, wie z. B. von Familien mit Lastenrädern oder Kinderanhängern oder von Menschen mit Spezialrädern für körperliche Einschränkungen“, forderte Ortsvorsitzender Michael Meister.
Die Verkehrsmittel des Umweltverbundes (Fuß‑, Rad‑, und Öffentlicher Personenverkehr) sollen ausgebaut werden und gut kombinierbar sein. Dafür braucht es auch den vermehrten Bau von Fahrradstationen für witterungsgeschütztes, komfortables und sicheres Abstellen, so Ludwig Kerscher, der dazu mit dem SPD-Ortsverein derzeit ein Antragpaket erarbeitet. Dass den Geiselhöringer*innen dies wichtig ist, dokumentieren die knapp 100 Unterschriften für den Radentscheid. Die Beteiligten zeigten sich überzeugt, dass bis Ende Oktober bayernweit 35.000 Unterschriften gesammelt werden können, um die nächste Hürde auf dem langen Weg zu Volksbegehren zu nehmen. Geiselhöring habe seinen Teil dazu beigetragen.