29. April 2025
Straubing

Baumaßnahmen an der Bahnüberführung starten – 8,6-Millionen-Euro-Projekt

(jh) In diesem Monat startet die Baumaßnahmen an der Bahnüberführung an der Landshuter Straße in Straubing. Nach den derzeitigen Planungen wird es zwei Jahre dauern, ehe das rund 8,6 Millionen-Euro-Projekt fertiggestellt ist. Die Kosten werden zwischen der DB Netz AG und der Stadt Straubing aufgeteilt. Am Mittwochnachmittag erläuterten im Rathaus die Vertreter beider Beteiligter Details zur Baumaßnahme. 

Das Projekt wurde bereits Mitte November auf der Bürgerversammlung vorgestellt. Darüber hatten wir bereits berichtet. Am Mittwoch saßen nun auch Vertreter der DB-Netz AG mit am Tisch. Und endlich ist es so weit. Seit vielen Jahren verhandeln die Stadt und die Bahn über die Sanierung der Bahnüberführung zwischen dem Jahnplatz und der Landshuter Straße. Immerhin ist das Bauobjekt schon in die Jahre gekommen – 110 Jahre alt.

Stellten am Mittwoch die einzelnen Maßnahmen, den Zeitplan und die Kosten für die Sanierung der Bahnüberführung an der Landshuter Straße vor: (v. links) Leitender Baudirektor Wolfgang Bach, die Leiterin des Tiefbauamtes Cristina Pop, Klaus Reisinger (Tiefbauabteilung), OB Markus Pannermayr, Gerald Morak (DB-Netz AG), Bert Plank (Tiefbauabteilung) und Karsten Hesse (DB-Netz AG). – Foto: Haas

„Wir wollen die Überführung dem neuesten Stand der Technik anpassen“, versicherte Karsten Hesse. Er ist der zuständige Projekt-Ingenieur der DB-Netz AG für den Regionalbereich Süd. Begleitet wurde er vom Projektleiter Gerald Morak. Beide versicherten, dass die Maßnahme sowohl den Ansprüchen der Bahn, aber auch der Stadt gerecht werden würde. „Von der Bahn-Seite ändert sich an der neuen Überführung organisatorisch nichts“, erklärten sie unisono. Allen Befürchtung zuvorkommend sagte Hesse: „Es wird nach Fertigstellung zu keiner Erhöhung der Streckengeschwindigkeit und damit auch zu keiner höheren Lärmbelastung kommen.“

 

Aktueller Zustand Geplanter Zustand
Lichte Weite 11,50 m 12,90 m
Lichte Höhe bis 4,0 m bis 4,5 m
Bauhöhe (Mitte) ca. 1,06 m 1,62 m
Anzahl der Gleise 5 5
Geh-/Radweg zusammen 2,66 m bzw. 2,50 m
Gehweg beidseitig 1,5 m
Radweg beidseitig 1,7 m

 

Zum Bauablauf präsentierten die Vertreter der Bahn folgendes Zeitschema:

Vorbereitung Oberleitungsarbeiten 21.01.2017 – 31.01.2017
Rodungsarbeiten 02/2017
Bauausführung Bahnüberführung
inkl. Grundwasserwanne
03/2017 – 12/2017
Verbauarbeiten Mittelverbau 12.03.17 – 0:50 -> 04:30
Sperrung Gleis 2/3
Einbau Hilfsbrücken
17.03.17 – 20.03.2017
Sperrung Gleis 4/5
Weichenträgerrost
24.03.2017 – 28.03.2017
Ausbau HB/WTR – Inbetriebnahme 10.11.2017 – 13.11.2017

 

Ergänzend dazu berichtete Klaus Reisinger vom Tiefbauamt der Stadt Straubing, dass sich die Kosten nach derzeitigen Berechnungen auf 8,6 Millionen Euro belaufen werden. Dabei liegt der Anteil der Stadt bei 61,7 Prozent. Darin enthalten ist auch der Straßenbau (Landshuter Straße, Jahnplatz, Längsweg, Zufahrt Firma Primbs und die Grundwasserwanne) in der Höhe von 3,1 Millionen Euro. Dieser Rechnung zufolge würde bei der Anteil der Stadt 5,3 Millionen Euro betragen. Abzüglich der Unterhaltsablöse Bahn und der Einnahmen aus dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz würde das Stadtsäckel mit gut 1,1 Millionen Euro belastet werden. Diese Summen, so räumten die Vertreter der Stadt ein, seien Planungsberechnungen. Die Ausschreibungsergebnisse müssten erst abgewartet werden.

Unter Umständen müssen die Verkehrsteilnehmer – auch Fußgänger und Radfahrer – größere Umleitungen in Kauf nehmen. – Foto: Haas

Die Sanierung der Bahnüberführung dauert insgesamt knapp zwei Jahre – ein Zeitraum, der auch zu erheblichen Veränderungen in der Verkehrsführung führen wird. „Es handelt sich um eine Hauptverkehrsader“, räumt Oberbürgermeister Markus Pannermayr ein und Klaus Reisinger ließ unumwunden wissen: „Der Umweg – insbesondere für die Fußgänger – wird nicht unerheblich sein.“

Die genauen Pläne der Verkehrsführung während der Baumaßnahme will die Stadt am kommenden Montag in einer Pressekonferenz vorstellen. Grundlage – so wurde bereits jetzt bekanntgegeben – seien Verkehrszählungen und Verkehrsprognose in den für die Umleitung vorgesehenen Straßen. „Uns ist die Problematik bewusst“, sagte Pannermayr. Deshalb hat die Stadt für die Untersuchung und verkehrstechnische Anpassung insbesondere der Lichtsignalanlagen rund 75.000 Euro ausgegeben.