21. April 2025
Landkreis Straubing-Bogen

Anerkennung für jahrzehntelanges ehrenamtliches Engagement

(jh) Zwei Frauen und vier Männer wurden am Dienstagnachmittag im Landratsamt Straubing-Bogen durch Landrat Josef Laumer das Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten für Verdienste im Ehrenamt überreicht. Rosemarie Schneck, Rita Schaller, Hermann Kell, Peter Graf, Hubert Feigl und Josef Drescher haben sich über Jahrzehnte ehrenamtlich engagiert.

Landrat Josef Laumer (2. Reihe 3. v. rechts) überreichte an Hermann Kell (links neben ihm) sowie an (vordere Reihe von links) Josef Drescher, Rita Schaller, Rosemarie Schneck, Peter Graf und Hubert Feigl das Ehrenzeichen des Ministerpräsidenten für Verdienste im Ehrenamt. – Foto: Haas

3,8 Millionen Menschen über 14 Jahre engagieren sich in Bayern ehrenamtlich. „Unsere ehrenamtlich Tätigen stehen zu ihrem Engagement und sind das Herz unserer Gemeinschaft“, stellte dazu Landrat Josef Laumer fest. Der Staat könne mit den Gemeinden nur die notwendigen Rahmenbedingungen schaffen, um möglichst vielen Menschen in Eigenverantwortung und Eigeninitiative ein Engagement zu ermöglichen. Aber eine liebenswerte Gegenwart und Zukunft zu schaffen, dafür brauche es nach den Worten Laumers Menschen, die das Land jeden Tag voranbringen und der Mitmenschlichkeit ein Gesicht geben. Dazu gehören:

Josef Drescher aus Kirchroth gehört seit Jahrzehnten dem Schützenverein „Perlbachtaler“ und der Krieger- und Soldatenkameradschaft Oberzeitldorn an. Unter anderem hat er 1986 und 2006 die Leitung des 30- bzw. 50-jährigen Gründungsfest übernommen. Beim Umbau des alten Schützenstüberls war er einer der fünf fleißigsten Helfer. Beim Neubau des Sport- und Schützenheim leistete er 1.300 Arbeitsstunden. Bei den „Perlbachtaler“ wird er deshalb als „ein äußerst hilfreicher Ratgeber, Kritiker und Ideengeber“ beschrieben.

In der KuSK Oberzeitldorn wurde Drescher vor 40 Jahre aufgenommen. Ab 1980 wählten ihn die Mitglieder zu ihrem Vorstand. Den Verein führte er 18 Jahre lang durch alle Höhen und Tiefen. Seit 1998 steht er dem Verein als Mitglied im Vereinsausschuss mit Rat und Tat zur Seite. Sein Engagement führte vor vier Jahren zur Ernennung als Ehrenvorstand. Und noch eine Besonderheit: Josef Drescher pilgerte in diesem Jahr zum 40. Mal an Pfingsten zu Fuß von Straubing nach Altötting – davon zwölf Jahre in der Pilgerleitung und seit 14 Jahren als Pilgerführer.

Hermann Kell aus Mitterfels startete sein ehrenamtliches Engagement im Alter von sechs Jahren. Zu diesem Zeitpunkt ministrierte er täglich um sechs Jahr in der Klosterkirche Azlburg in Straubing. Später war er zwölf Jahre (1978 bis 1990) Mitglied beim Pfarrgemeinderat Mitterfels und initiierte das Pfarrfest, bei dem bis heute einer der fleißigsten Helfer ist. Seit 1994 gehört er der Kirchenverwaltung an, seit 2012 ist der Kirchenpfleger. Im Kirchenchor singt er seit 40 Jahren. Mit seinem handwerklichen Geschick führt er seit Jahrzehnten unentgeltlich Handwerksarbeiten in Kirche und Pfarrheim, im kirchlichen Kindergarten und im Friedhof aus. Von Pfarrer Pater Dominik wird ihm attestiert: „Hermann Kell ist immer bereitwillig da und bietet sich an, wenn in der Pfarrei Hilfe gebraucht wird und das in großer Bescheidenheit ohne Aufhebens darum oder nach Anerkennung zu schielen.“

Rita Schaller aus Reibersdorf war 25 Jahre lang in ihrem Heimatort Ortsbäuerin. Auf dem Sektor Erwachsenenbildung organisierte sie viele Veranstaltungen. Als 2001 in Parkstetten keine Ortsbäuerin gefunden werden konnte, übernahm auch dort die Betreuung. Zeitgleich kümmerte sie sich auch um die häusliche Pflege ihrer schwerkranken Mutter und ihres Ehemanns. Dem Stand der Landfrauen bei der Ostbayernschau wir sie jahrelang eine große Stütze. Schon seit 1961 kann sich die Pfarrei Parkstetten über das treue Kirchenchormitglied freuen und im nächsten Jahr jährt sich zum 30. Mal, dass sie die Aufgaben als Lektorin und Rosenkranvorbeterin übernommen hat.

Peter Graf aus Rattenberg überstützt den Obst- und Gartenbauverein schon seit Jahrzehnten. 1985 bepflanzte er zum ersten Mal mit seiner Frau das Kriegerdenkmal am Dorfplatz – in diesem Jahr das 31. Mal. Von 1990 bis 2011 kümmerte er sich als Maschinenwart und die Geräte des Vereins. Er schloss 1995 eine Ausbildung zum Gartenpfleger ab, was wiederum dem Verein zu Gute kam. Über 20 Jahre schnitt er kostenlos in Rattenberg viele Obstbäume. 30 Jahre war er bei allen Pflanzaktionen im Ort dabei.

Bei den Gartenfesten engagierte er sich als Koch-und Grillmeister und seit zehn Jahren ist er verantwortlich für die Pflege des vereinseigenen Weinberges im Pfarrgarten. Seinen eigenen Keller stellt er für die Weinbereitung zur Verfügung. „Dabei konnte schon so mancher gute Tropfen bei einer Federweißen-Probe verköstigt werden“, erwähnte Landrat, bedauerte, selbst noch nicht dabei gewesen zu sein. Darüberhinaus ist Peter Graf seit 1975 Mitglied in der KuSK Rattenberg-Siegersdorf, seit 1984 Mitglied im Ausschuss. Seit über 30 Jahre sammelt er für die jährliche Christbaumversteigerung alle Sachpreise und Geldspenden.

Rosemarie Schneck aus Wiesenfelden begleitet seit 38 Jahren als Organistin Gottesdienste, Maiandachten, Hochzeiten und Beerdigungen. Genauso lange leitet sie den Kirchenchor. Sie zeigt dabei hohe Fachkompetenz, großes musikalisches Fachwissen, aber auch einen freundlichen Umgang mit Sängern und Musikern. Dank dieses Könnens wird der Chor mit seinen Instrumentalisten in Wiesenfelden und darüber hinaus geschätzt und anerkannt. Im Umfeld von Rosemarie Schneck entstanden im Laufe der Jahre weitere Musikgruppen und Ensembles (z. B. Peterlshöher Stubenmusik).

Hubert Feigl aus Wiesenfelden führte 20 Jahre die KuSK Saulburg als erster Vorstand, von 2009 bis 2015 als zweiter Vorstand. In dieser Zeit lag die Organisation sämtlicher Vereinstätigkeiten in seinen Händen. Er plante jedes Jahr den Ablauf des Volkstrauertages, kümmerte sich um den alljährlichen Vereinsausflug und den Besuch von Festlichkeiten anderer Vereine. Diese waren so umfangreich, dass nach seinem Vorstandsengagement die Aufgaben auf drei vollwertige Vorstände aufgeteilt wurden.

Nach der Verleihung gratulierten auch die zuständigen Bürgermeister und Geistlichen den neuen Ehrenzeichenträgern. Am Dienstag hätte auch an Gerlinde Hunger aus Rattenberg das Ehrenzeichen überreicht werden sollen. Aus gesundheitlichen Gründen erhält sie die Anerkennung zu einem späteren Zeitpunkt.