Akutgeriatrie des Klinikums Straubing in Klinik Bogen eingeweiht
(ra) Als einen wichtigen Schritt für ältere Menschen und deren Angehörige in der Region bezeichnete Provinzial Frater Benedikt Hau die neue Akutgeriatrie des Klinikums Straubing in der Klinik Bogen. Die Station 1.1 unter ärztlicher Leitung von Altersmediziner Dr. Peter Euler wurde am Mittwoch coronabedingt im kleinen Kreis eingeweiht. Ende Oktober 2020 war der Betrieb der neuen Abteilung gestartet.

„Der Blick in die USA zeigt, dass Vitalität und Einsatz auch in hohem Alter möglich sei“, betonte Frater Benedikt Hau. Die Akutgeriatrie trage dazu bei, dass für Senioren möglichst lange König Salomons Aussage gelte: „Graues Haar ist eine prächtige Krone.“ Den Mitarbeitern der Abteilung wünschte Hau alles Gute für ihr Tun.
„Es läuft recht gut“, bilanzierte Landrat Josef Laumer die ersten Wochen in der Akutgeriatrie. Die Altersmedizin werde in Zukunft stärker gebraucht. Der Landrat bedankte sich beim Klinikum Straubing und der Klinik Bogen, sich dieser wichtigen Aufgabe gemeinsam zu stellen.
Unterschied der Akutgeriatrie zur klassischen Geriatrie in einer Rehabilitationsklinik
Die Gesellschaft werde immer älter, erläuterte Dr. Peter Euler den zunehmenden Bedarf der Akutgeriatrie. Ein Sturz, ein Herzinfarkt oder ein Schlaganfall könne bei älteren Menschen einen Krankenhausaufenthalt notwendig machen. „Wir beginnen schon während des Aufenthalts in der Akutklinik mit der altersmedizinischen, rehabilitativen Behandlung,“ erklärte Dr. Euler den Unterschied der Akutgeriatrie zur klassischen Geriatrie in einer Rehabilitationsklinik.
„Die Akutgeriatrie bringt geriatrische Kompetenzen in die Akuthäuser hinein. Der Altersmediziner ist der Hausarzt in der stationären Versorgung.“ Ziel dabei sei, dass der betagte Patient seine Alltagskompetenz erhalte und Pflegebedürftigkeit vermieden werde.
Interdisziplinäres Behandlungsteam für umfassende Behandlung
Der umfassende Behandlungsansatz der Akutgeriatrie betrachte Fähigkeiten und Defizite des älteren Patienten, Lebensumstände, soziale Situation, kognitive Leistung und psychische Verfassung. Ein Behandlungsteam aus verschiedenen Berufsgruppen wie Pflege, Ärzte, Logopäden, Ergo- und Physiotherapeuten, Psychologen und Sozialdienst versorge die Patienten. Die Pflege übernehme therapeutische Aufgaben, so Dr. Euler.
„Wir schauen, was der Patient noch kann. Da setzen wir an“, erläuterte Stationsleiterin Sabine Schiedeck. „Wir sind der verlängerte Arm der Therapeuten.“ Auch Biographiearbeit zähle zu den Aufgaben der Pflege. Pfarrer Hermann Berger und Seelsorgerin Elisabeth Heindl-Hoffman segneten die neue Abteilung und wünschten: „Gottes „Ja“ soll in unserer Arbeit aufleuchten.“
Als symbolischen Akt der offiziellen Einweihung durchschnitten Frater Benedikt Hau und Landrat Josef Laumer ein rotes Band. Bei Rundgängen in kleinen Gruppen machten sich die Gäste ein Bild von der Akutgeriatrie mit zwölf Zimmern für 24 Patienten. Aufenthaltsraum – der coronabedingt noch nicht genutzt werden kann – und Therapieraum sind zwei Besonderheiten der Abteilung. Das sogenannte Schutzengelsystem, ein Armband für Patienten, verbindet Sicherheit mit Bewegungsfreiheit: Nähert sich der ältere Patient dem Ausgang, löst das Armband Alarm aus.