29. Mai 2025
Auto & VerkehrLife-StyleTechnik

Akkupflege beim Pedelec für mehr Effizienz und Sicherheit

(ra) Mit einem Pedelec (Pedal Electric Bicycle) gelingt der Einstieg in die E-Mobilität ganz einfach. Die GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung mbH rät dabei aber zum richtigen Umgang mit dem Akku. Das hält den elektrischen Energiespeicher optimal funktionsfähig – er macht ja einen erheblichen Teil des Werts jedes Pedelecs aus. Auch der Sicherheit des elektrischen Antriebssystems dient die Akkupflege.

Pedelecs sind das Einstiegssegment der Fahrräder mit elektrischem Zusatzantrieb. Für sie braucht man keine besondere Fahrerlaubnis und kein Versicherungskennzeichen. Der Motor unterstützt bei Geschwindigkeiten bis 25 km/h mit bis zum Vierfachen der menschlichen Tretkraft, die Grenze der Zusatzleistung liegt bei 250 Watt. Höhere Leistungen und Geschwindigkeiten bieten S-Pedelecs (Speed-Pedelec, Trittunterstützung bis 45 km/h) und E-Bikes (elektrisch motorisierte Fahrräder, Antrieb auch ohne eigene Trittleistung). Für sie sind Führerschein der Klasse AM, Versicherungskennzeichen und Helm vorgeschrieben.

Sechs Richtige: Tipps der GTÜ rund um den Pedelec-Akku

Akkku pflegen - wichtig beim Pedelec
Auch bei langen Nutzungspausen muss der Akku geladen werden – Foto: GTÜ

1. Entscheidung für das passende System:

Vor dem Kauf eines Pedelecs sollte man sich möglichst genau über die typische Nutzung klar sein. Denn diese entscheidet mit über die Bauart des Energiespeichers. Die Akkus bestehen heute fast immer aus Lithium-Ionen-Zellen, unterscheiden sich aber hinsichtlich Kapazität und Montage. So sind Kapazitäten zwischen 400 und 500 Wattstunden (Wh) bei Pedelecs für Stadt und kurze Pendelstrecken üblich. Es gibt auch Speicher mit größerer Kapazität. Diese sind aber auch deutlich schwerer. Unterschiede gibt es auch bei den Einbaupositionen: Abnehmbare Akkus können an diversen Stellen des Rahmens positioniert sein – hier lohnt sich eine Probefahrt im Fachhandel, um die Auswirkung des Zusatzgewichts einschätzen zu lernen. Seltener sind fest im Rahmen verbaute Akkus. Sie sind gut geschützt gegen Witterung und fallen optisch nicht auf. Ein Nachteil ist, dass sie nicht getrennt vom Fahrrad geladen und gelagert werden können.

2. Überprüfung beim Gebrauchtkauf:

Finanziell kann es sich lohnen, ein Pedelec aus zweiter Hand zu kaufen. Aber wie steht es um die Akkugesundheit? Bei Markenprodukten bieten zahlreiche Fahrradfachgeschäfte eine Akkuprüfung als Dienstleistung zum Festpreis an. Fahrer von batterieelektrischen Autos und Plug-in-Hybriden kennen diesen wertvollen Service von den GTÜ-Partnern: Dort können Kunden einen zertifizierten Test des Autoakkus von AVILOO ausführen lassen. Ein Zertifikat liefert detaillierte Informationen zum Zustand.

3. Richtig laden:

Lithium-Ionen-Akkus für das Pedelec lassen sich ausgesprochen komfortabel verwenden. Beispielsweise können sie jederzeit und unabhängig vom Ladungszustand nachgeladen werden, ohne dass ein Memory-Effekt eintritt. Das war ein klarer Nachteil früherer Batterietechnik.

Insbesondere vor umfangreichen Ladevorgängen nach einer Tour sollte der Akku vom Fahrbetrieb abgekühlt und frei von sichtbaren Schäden sein. Frischer Strom wird mit dem originalen Ladegerät zugeführt. Den Ladevorgang sollte man weder bei großer Kälte (unter dem Gefrierpunkt) noch bei großer Hitze (über 40 Grad Celsius) und auch nicht in direkter Sonneneinstrahlung laufen lassen. Gut ist zudem, wenn der Akku nicht völlig unbeaufsichtigt geladen wird, falls es zu technischen Komplikationen kommt. 

4. Richtig lagern:

Nicht jeder Radfahrer nutzt sein Pedelec auch in den kalten und dunklen Monaten. Während das Fahrrad in dieser Zeit sicher an einem trockenen Ort geparkt werden kann, braucht der Akku auch während der Winterpause ein bisschen Aufmerksamkeit. Am besten wird er vom Pedelec abgenommen und mit rund 60 Prozent Ladestand in einem kühlen, trockenen Raum gelagert. Eine Tiefenentladung des Akkus unter 20 Prozent Ladestand ist beim Lagern zu vermeiden – wie auch im normalen Betrieb. Denn sie schadet der Akkugesundheit und damit der Effizienz besonders stark. Deshalb wird der Energiespeicher am besten während der Winterpause alle zwei Monate kontrolliert und bei weniger als 30 Prozent Ladestand nachgeladen.

5. Richtig reinigen:

Wer sein Pedelec für die Fahrten im Frühling fit macht, darf auch den Akku putzen. Aber bitte behutsam vorgehen: Keinesfalls mit Wasserstrahl oder Hochdruck säubern, stattdessen einfach mit einem weichen Tuch abwischen. Auch die elektrische Verbindung zum Fahrrad wird nur vorsichtig gesäubert. Die Kontakte kann man mit sehr wenig technischer Vaseline schützen.

6. Richtig transportieren:

Als vielseitiges Zweirad dient das Pedelec nicht nur zum Transport in Freizeit und Alltag, sondern es wird auch selbst hin und wieder transportiert. Dabei gilt: Bei der Mitnahme auf dem Autogepäckträger sollte man den Akku abnehmen und innen im Fahrzeug transportieren. In der Bahn hingegen bleibt er montiert, darf aber nicht geladen werden – am besten prüft man, dass der jeweilige Betreiber die Mitnahme von E-Fahrrädern grundsätzlich erlaubt. Ins Flugzeug darf der Akku aus Sicherheitsgründen nicht. Sportradler können ihr Pedelec eventuell trotzdem mit in den Flieger nehmen: Denn manchmal gibt es am Urlaubsort einen Fahrradverleih, der auch passende Akkus vermietet.