Landkreis Straubing-Bogen

Acht Gemeinden im Landkreis Straubing-Bogen profitieren vom Bundesförderprogramm Breitband

(ra) Es soll zu weniger Staus auf der Datenautobahn kommen. Insbesondere soll der Breitbandausbau in ländlichen Regionen und Randlagen in denen ein privatwirtschaftlicher Ausbau auf absehbare Zeit nicht erfolgt, gefördert und beschleunigt werden. Die Bundesregierung hat für diesen Ausbau vier Milliarden Euro zur Verfügung gestellt. Acht Landkreisgemeinen profitieren vom Bundesförderprogramm Breitband.

Der Anbieter Deutsche Telekom stellt seinen Kunden in den Gemeinden Neukirchen, Konzell, Haibach, Rattenberg, St. Englmar, Wiesenfelden, Ascha und Mallersdorf-Pfaffenberg ab Ende 2019 eine Datenübertragungsrate von mindestens 50 bis zu 100 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) zur Verfügung – gefördert durch das Bundesförderprogramm Breitband. Nach dem Eingang der endgültigen Zuwendungsbescheide aus dem Bundesförderprogramm Breitband wurden am Donnerstag im Großen Sitzungssaal des Landratsamtes nun die Verträge mit der Deutschen Telekom unterschrieben, so dass 1.702 Haushalte und 58 Unternehmen im Außenbereich vom schnelleren Internet profitieren werden. Die Gesamt-Zuwendungen belaufen sich auf rund 8 Millionen Euro, die sich aus Bundesfördermitteln (5,5 Mio. Euro) und Landesfördermitteln (2,4 Mio. Euro) zusammensetzen. Von Seiten der Deutschen Telekom AG war Dr. Markus Jodl mit dabei.

„Schnelles Internet ist für Wirtschaft und Privatleute gleichermaßen unverzichtbar geworden“, sagt Landrat Josef Laumer. „Der Anschluss an ein leistungsfähiges Breitband-Netz ist für unsere Region genauso essenziell wie zum Beispiel die Infrastruktur im Straßenbau oder Investitionen in den ÖPNV.“ Dank neuer Glasfaserkabel (50 – 100 Mbit/s/FTTH-Technologie) kann das Netz der Deutschen Telekom nun 100 statt wie bisher höchstens 30 Mbit/s an Daten übertragen.

„Für die Wahl des Wohnortes ist heute die Frage nach der Breitbandversorgung ganz entscheidend“, so Thomas Bär, Leiter Produktion Technische Infrastruktur Regensburg der Deutschen Telekom AG. „Mit diesem Ausbau ist die Tür geöffnet für die Zukunft.“ Insgesamt werden rund 450 Kilometer Glasfaser verlegt, über 100 Glasfaser-Netzverteiler aufgestellt und über 120 Kilometer Tiefbau durchgeführt. „Das ist in jedem Fall ein freudiger und schöner Tag für die Region“, machte der Bundestagsabgeordnete Alois Rainer deutlich. Die Vorteile erläuterte Klaus Achatz, zuständiger Sachgebietsleiter am Landratsamt Straubing-Bogen. „Selbstverständlich ist das nicht nur für Privatpersonen sinnvoll und wichtig, sondern gerade auch Unternehmen können von der schnellen Verbindung profitieren. Gerade sie sind auf leistungsstarke Internetverbindungen angewiesen und dies ist mittlerweile ein echter Standortfaktor“, so Achatz.

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Am Freitag hat die Frankfurter Rundschau gemeldet, dass kaum Fördermittel abgerufen worden sei und der Breitbandausbau nicht vorankomme. Ein Grund: Von den 1,56 Milliarden Euro, die für den Ausbau bereitstanden, wurden zwischen 2015 und 2017 gerade einmal 27,7 Millionen Euro ausgegeben. Das sind nur 1,8 Prozent des Geldes, das für ein schnelleres Internet eigentlich zu Verfügung stand. Diese Zahlen basieren auf einer Antwort aus dem Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur an Sven-Christian Kindler, Sprecher der Grünen für Haushaltspolitik im Bundestag.

Dabei hatte sich die Bundesregierung eigentlich zum Ziel gesetzt, dass bis 2018 alle deutschen Haushalte mindestens über einen Breitbandzugang mit 50 Mbit pro Sekunde verfügen sollen. Ende des vergangenen Jahres waren laut Bundesnetzagentur (BNetzA) jedoch immer noch rund ein Viertel der Haushalte ohne entsprechend schnelles Internet.

Im Koalitionsvertrag haben sich Union und SPD nun darauf geeinigt, zehn bis zwölf Milliarden Euro für flächendeckende Glasfaser-Netze auszugeben. Die Gigabit-Netze sollen bis 2025 ausgebaut werden. Ziel: Glasfaser in jeder Region und jeder Gemeinde – „möglichst direkt bis zum Haus“, wie es im Vertrag heißt.