Wer kennt ihn: den Straubinger Bürgermeister und Handelsherr Ulrich Kastenmayr
(ra) Mit einem Vortrag von Prof. Dr. Franz Fuchs, Universität Würzburg, setzt der Historische Verein für Straubing und Umgebung e.V. am Donnerstag 14. Februar um 19.30 Uhr im Vortragssaal des Gäubodenmuseums (Zugang: Museumseingang Fraunhoferstr. 23) seine Vortragsreihe zum 2018 begangenen Jubiläum „(800 Jahre Gründung der Neustadt Straubings“ fort.

Prof. Dr. Franz Fuchs referiert über „Bürgermeister und Handelsherr Ulrich Kastenmayr (ca. 1370-1431)“, an den der berühmte Grabstein in der Straubinger Jakobskirche erinnert, eines der herausragenden Sepulkralkunstwerke der Spätgotik in Deutschland.
Der Vortrag geht der Biographie dieses Aufsteigers nach, der aus kleinen Verhältnissen abstammte, aber als Fernhandelskaufmann ein großes Vermögen erwerben konnte. Sein Lebensweg lässt sich im Besonderen aus teils noch ungedruckten Urkunden und Akten nachzeichnen. Ulrich Kastenmayr erstmals im Jahre 1383 als Bürger der Stadt Straubing bezeugt, übersiedelte er um 1400 nach Regensburg, wo er als Gläubiger des römischen Königs Ruprecht von der Pfalz belegt ist.
Um 1405 trat er in den Dienst Herzog Johanns von Straubing-Holland; er war für seinen Dienstherren zunächst als herzoglicher Mautner in Schärding tätig, bevor er das höchst kommunale Amt in seiner Heimatstadt Straubing übernahm. 1424 wurde er von einigen Straubinger Bürgern des Amtsmissbrauchs bezichtigt, konnte sich aber mit Unterstützung seines Sohnes Hans Kastenmayr bald rehabilitieren.
Seine letzten Lebensjahre verbrachte Ulrich in Passau, wo er am 19. Mai 1431 verstarb. Sein Sohn Hans hat später das enorme, vom Vater ererbte Vermögen hauptsächlich für Wohltätigkeitseinrichtungen in Regensburg verwendet; für seinen Vater hat er eine „ewige Messe“ in der Straubinger Jakobskirche gestiftet.