30. Oktober 2024
Landkreis LandshutLandshut

Neues über die Diagnose und Therapie des Magenkeims

(ra) Zahlreiche Ärzte, zumeist aus dem Fachbereich der Gastroenterologie, trafen sich am Dienstagabend im Hörsaal des Krankenhauses Landshut-Achdorf zum 65. Gastroenterologengespräch. Dieses findet alljährlich dreimal statt und wird vom Chefarzt der Medizinischen Klinik II am Krankenhaus Landshut-Achdorf, Privatdozent Dr. Bruno Neu und dem Chefarzt der Klinik für Innere Medizin I am Klinikum Landshut, Prof. Dr. Dr. Matthias Dollinger, organisiert und veranstaltet.

Freuten sich über das große Interesse beim 65. Gastroenterologengespräch: (v.links) Prof. Dr. Dr. Matthias Dollinger, Chefarzt Klinik für Innere Medizin I Klinikum Landshut; der Referent Prof. Dr. Siegfried Wagner, Med. Klinik II am Donau-Isar-Klinikum Deggendorf und der Chefarzt der Med. Klinik II am Krankenhaus Landshut-Achdorf, PD Dr. Bruno Neu – Foto: LAKUMED Kliniken

Referent beim 65. Gastroenterologengespräch war Prof. Dr. Siegfried Wagner, Chefarzt der Medizinischen Klinik II am Donau-Isar-Klinikum Deggendorf als Forscher und Arzt vor, der regelmäßig und maßgeblich an der Entwicklung und Aktualisierung der Leitlinien zum Helicobacter pylori (Magenkeim) beteiligt ist.

Prof. Wagner widmete seinen Vortrag vor allem der Verbreitung, Diagnostik und und Therapie des Helicobacter pylori. Knapp die Hälfte der Weltbevölkerung über 40 Jahre sei mit dem Magenkeim infiziert, wenngleich in den letzten Jahren vor allem unter den jüngeren Erwachsenen und Kindern die Verbreitung abnehme. In Deutschland sind im europaweiten Vergleich relativ wenige Menschen infiziert, jedoch fänden sich unter Personen mit Migrationshintergrund mehr Infizierte.

An diesem Abend stellte der Referent gängige nicht invasive Testverfahren vom Harnstoff-Atemtest über Blut- und Stuhluntersuchungen – die auch in Allgemeinmedizinischen Praxen durchführbar seien – bis hin zur Endoskopie (Magenspiegelung) vor, um eine Helicobacter pylori Besiedelung diagnostizieren zu können und stellte die unterschiedliche Aussagekraft der Diagnoseverfahren gegenüber.

Die Standardtherapie mit verschiedenen Antibiotika werde indes zunehmend ineffizient, berichtete Prof. Wagner, dies sei stark abhängig von der Antibiotika-Empfänglichkeit (Vortherapien) des zu behandelnden Patienten. Die Motivation eines Patienten zur Therapie sowie ev. eine Nikotinabstinenz während der medikamentösen Therapie könnten hingegen förderlich für die Wirksamkeit der Maßnahmen sein.