Jede Familie hat ihr Geheimnis
(ra) Thomas Vinterbergs „Das Fest“ wird am Dienstag, 3. Mai im Theater am Hagen in Straubing gespielt. Beginn ist um 19.30 Uhr. Karten gibt es im Amt für Tourismus, Tel. 09421-944 307 oder an der Abendkasse. Es gilt der Straubing-Pass.
Es ist der 60. Geburtstag des wohlhabenden Hoteliers Helge Klingenfeldt-Hansen. Familie, Freunde und Kollegen reisen an, um in einem Landhotel den Festtag zu begehen. Schon bevor die Feier beginnt, zeigt sich das Bild dieser Familie als zerrüttet: die unausgesprochene Trauer über den Suizid der jüngsten Tochter Helges, Linda, vor 20 Jahren, hängt wie ein Trauerschleier über dem Fest.
Doch dann beginnt die große Party: wie es die Tradition verlangt, hält Christian als ältester Sohn die erste Tischrede und lässt eine Bombe platzen. Vor der versammelten Gesellschaft erklärt er, warum Linda sich das Leben genommen hat. Es ist der Tag der Abrechnung mit seinem Vater! Das Fest gerät zunehmend aus den Fugen, eine Hetzjagd setzt ein, die auch vor völlig Unbeteiligten keinen Halt mehr macht.
1995 schlossen sich mehrere Filmemacher zusammen und verfassten das sogenannte „Dogma‘ 95“. Dabei handelte es sich um eine Verpflichtung zu einer bestimmten Filmästhetik, die durch Einfachheit in der technischen Realisation gekennzeichnet ist. Thomas Vinterberg, der 1969 in Kopenhagen geboren wurde und zu den Mitbegründern der „Dogma“- Gruppe gehört, brachte seinen ersten den neuen Regeln verpflichteten Film 1997 mit Das Fest heraus. Er bedeutete für ihn den Durchbruch im internationalen Filmgeschäft. Dabei beeindruckte sowohl die neue Ästhetik als auch die Wucht und Erbarmungslosigkeit der Handlung. 1998 erhielt Vinterberg dafür den Jury-Preis der Filmfestspiele in Cannes.
Bereits drei Jahre später erschien eine Theateradaption basierend auf dem Originaldrehbuch von Thomas Vinterberg und Mogens Rukov, die bis heute an allen großen Bühnen gespielt wird