28. April 2025
Straubing

Ringlstetter (DIE LINKE) fordert flächendeckende Gesundheitsförderung für Pflegekräfte

(ra) Der Straubinger Ortsverband der Partei DIE LINKE fordert vom Freistaat, sich im Bereich der Pflege für flächendeckende Angebote zur Gesundheitsförderung einzusetzen. Wie Karl Ringlstetter, Sprecher des Ortsverbands, am Samstag gegenüber Medien erklärte, seien Modellprojekte wie das kürzlich vom bayerischen Gesundheitsministerium initiierte Modellprojekt „PFLEGEprevent“ begrüßenswert, aber völlig unzureichend. Als einen ersten Teilschritt zur Abwendung des drohenden Pflegekollaps forderte Ringlstetter daher für Straubing und Niederbayern eine regionale Offensive zur Gesundheitsförderung von Pflegekräften.

Auch in Straubing steigt der Bedarf an professioneller Pflege, während ein Mangel an Pflegekräften um sich greift. Belastende Arbeitsbedingungen, unangemessen niedrige Löhne und wenig gesellschaftliche Wertschätzung halten junge Menschen davon ab, sich für eine Ausbildung in Pflegeberufen zu entscheiden. Gleichzeitig verlassen Pflegekräfte immer schneller ihren bereits erlernten Beruf oder weichen auf eine Teilzeittätigkeit aus, um die Belastung tragen zu können.

Auch in Straubing steigt der Bedarf an professioneller Pflege. – Foto: Pixabay

Für Ringlstetter ist es wichtig zu betonen, das nur grundlegende Verbesserung der Arbeitsbedingungen und hier vor allem mehr Personal im Gesundheits- und Sozialbereich die Versorgung langfristig sicherstellen würden. Wörtlich sagte er: „Das Herumdoktern an Symptomen der beruflichen Belastungen alleine ist keine nachhaltige Strategie, um einen würdevollen Umgang der Gesellschaft mit Pflegebedürftigen und Pflegekräften sicherzustellen. Einzelmaßnahmen der Gesundheitsförderung können Bemühungen zur Verbesserung der Situation in der Pflege deshalb nur unterstützen, nicht ersetzen.“

Mit dieser Einschränkung hält Ringlstetter das Modellprojekt für grundsätzlich lobenswert, da es Wertschätzung für die Pflege- und Begleitberufe zum Ausdruck bringt. Dies ist jedoch nur dann für alle Beteiligten wirklich Ernst zu nehmen, wenn wie oben beschrieben ein Mindestpersonalschlüssel gesichert ist, der zufriedenstellende Arbeitsbedingungen gewährleistet. Dann werden diese Berufe, die für unsere Gesellschaft existenziell wichtig sind, auch wieder das Interesse junger Frauen und Männer finden.

Konkret geplant ist von der Staatsregierung im Rahmen eines fünftägigen Aufenthalts an einem Kurort (Bad Reichenhall) ein Programm mit Entspannungseinheiten, Bewegung und Seminaren zu Themen wie Stresserkennung und -bewältigung. Zwei Auffrischungstage schließen sich an.
„Das von der Staatsregierung mit großem Tamtam angekündigte PFLEGEprevent kann nur ein Startschuss sein. Insgesamt werden nur 100 Pflegekräfte in ganz Bayern von dem Projekt profitieren,“ bedauert Ringlstetter. „Es bietet sich aber damit die Chance, diesen Startschuss in eine nachhaltige Strategie zur Unterstützung von Pflegekräften umzuwandeln.“

Der Linken-Politiker fordert daher ein landesweites Förderprogramm, um ein flächendeckende Angebot von solchen Programmen zur Gesundheitsförderung zu ermöglichen. Davon könnten insbesondere die niederbayerischen Kurorte profitieren, die durch zahlreiche Sparmaßnahmen in den letzten Jahrzehnten zunehmend geschwächt seien. Ringlstetter sieht deshalb die niederbayerischen Kommunen und den Bezirk gefordert, Druck auf die Staatsregierung auszuüben und notfalls in Eigeninitiative ein regionales, niederbayerisches Projekt analog dem Modellprojekt PFLEGEprevent aufzulegen. Ringlstetter zeigt sich sicher: „Ein Investition in die Pflegekräfte und Kurorte der Region ist ein Gewinn für Niederbayern.“