Damit gefährliche Essensreste sicher in der Tonne verschwinden
(ra) Essensreste sind einer der gefährlichsten Übertragungswege der Afrikanischen Schweinepest – ein infiziertes Stück Fleisch in der Natur kann schwerwiegende Schäden verursachen. Damit Essensreste sicher entsorgt werden, hat der Landkreis Landshut auf Initiative des Veterinäramts an den vier Rastplätzen der Kreisstraßen im Landkreis Abfalltonnen aufgestellt.
Reisende können bei ihren Pausen hier gewissenhaft ihre Abfälle wegwerfen. Wie eine Sprecherin des Landratsamtes am Dienstag mitteilte, werde durch eine Halterungskonstruktion sichergestellt, dass Wildschweine oder andere Tiere die Tonnen nicht umstoßen können, um so an die Essensreste zu gelangen. Dazu wurde ein Schild aufgestellt, das in mehreren Sprachen vor den Gefahren der Afrikanischen Schweinepest warnt. Die Warnschilder sind Teil einer bundesweiten Kampagne des Bundeslandwirtschaftsministeriums. Die Tonnen sind an der LA14 bei Niederaichbach an der Stadtgrenze Landshuts, an der LA8 bei Oberschneidberg und Niederbayerbach sowie an der LA41 bei Pfeffenhausen aufgestellt.
„Der Erreger ist extrem widerstandsfähig und kann sich wochen- und monatelang in verarbeiteten Lebensmitteln halten. Die Verbreitung des Virus lässt sich in vielen Fällen auf das Verfüttern von infizierten Speisereisten zurückführen. Deshalb wollen wir entgegenwirken, dass eine achtlos weggeworfene Wurstsemmel zu einer wirtschaftlichen Katastrophe in unserer Region führt“, erklärt Veterinäramtsleiter Dr. Manfred Kurpiers. Landrat Peter Dreier pflichtet ihm bei: „Es ist nicht auszumalen, welche Schäden bei einem Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest bei unseren Landwirten entstehen würde. Deshalb hoffen wir, dass andere Staats- und Bundesbehörden an ihren Rastplätzen ebenfalls sicher befestigte Mülltonnen aufstellen, um flächendeckend die Gefahr zu bekämpfen.“ Der Landrat dankte den Vertretern des Veterinäramts und der Abteilung für Öffentliche Sicherheit und Ordnung für ihre Initiative, sowie dem Fachbereich für Abfallwesen und dem kreiseigenen Bauhof für die Umsetzung dieser Idee.
Die Afrikanische Schweinepest ist bisher vornehmlich in osteuropäischen Ländern aufgetreten, unter anderem in Tschechien, Polen und dem Baltikum. Der Erreger ist für den Menschen völlig unbedenklich, nur Wild- und Hausschweine sind ansteckungsgefährdet. Bei einer Infektion in einem Hausschweinbestand wären Maßnahmen der Tierseuchenbekämpfung anzuwenden, was auch die Keulung aller Tiere in infizierten Beständen und die Ausweisung großer „stand-still“-Zonen bedeutet. Wirtschaftlich wäre mit umfassenden und großräumigen Handelsbeschränkungen bei lebenden Tieren, aber zusätzlich bei deren Fleisch und verarbeiteten Produkten zu rechnen – auch wenn ausschließlich bei Wildschweinen in der Region die Krankheit festgestellt werden würde.