Über Grenzen hinweg: Kommunale Partnerschaften stellen Weichen

(ra) Neun Gemeinden im Landkreis Straubing-Bogen pflegen Partnerschaften in nicht-deutschsprachigen Ländern, hinzu kommen zahlreiche Verbindungen zu Nachbargemeinden in Österreich. Die Besuche und Gegenbesuche – mit Ausnahme jener nach Österreich – werden vom Landkreis finanziell unterstützt. Außerdem gibt es einen Partnerschaftsausschuss, in dem Vertreter*innen der Gemeinden und Partnerschaftsvereine zusammenkommen. Dieses Gremium trat am Donnerstag zu seiner jährlichen Sitzung im Landratsamt zusammen.

Für das Jahr 2026 stellt der Landkreis insgesamt 7.800 Euro zur Förderung der Partnerschaftsaktivitäten zur Verfügung. Es tue gut, über den Tellerrand hinauszublicken, betonte Landrat Josef Laumer beim Treffen des Partnerschaftsausschusses. Der Austausch fördere das Verständnis für andere Kulturen und für die Menschen in anderen Teilen Europas.

Die Vertreter*innen der Partnerschaftsvereine und Gemeinden berichteten von ihren Aktivitäten im Jahr 2025 und skizzierten die Planungen für das kommende Jahr. Dabei kamen auch Herausforderungen zur Sprache, die die Zusammenarbeit zunehmend beeinflussen.

Herausforderungen bei Distanz, Unterbringung und Nachwuchs

Gerade bei Partnerschaften mit weiter entfernt liegenden Orten, etwa in Südfrankreich oder Polen, stellen Entfernung und Erreichbarkeit ein Problem dar. Hinzu kommt, dass viele jüngere Menschen eher eine Unterkunft in Hotels oder ähnlichen Einrichtungen bevorzugen und weniger bereit sind, privat unterzukommen – anders als frühere Generationen. In kleineren Orten fehlt dafür oft die notwendige Infrastruktur.

Gleichzeitig wird deutlich, dass die teilnehmenden Personen im Durchschnitt älter werden, während das Interesse der Jugend an kommunalen Partnerschaften abnimmt. Auch politische Veränderungen in den Partnergemeinden erschweren mancherorts die kontinuierliche Pflege der Beziehungen.

Trotz dieser Schwierigkeiten planen sieben der neun Landkreis-Gemeinden auch im Jahr 2026 einen Besuch in ihrer nicht-deutschsprachigen Partnerstadt oder einen Gegenbesuch aus dem Ausland.

Zum Abschluss der Sitzung bedankte sich Franz Hien, Vorsitzender des Partnerschaftsvereins Leiblfing, im Namen der Partnerschaftsvereine und Gemeinden bei Landrat Josef Laumer für die langjährige Unterstützung. Für Laumer war es die letzte Sitzung des Partnerschaftsausschusses.