Übermüdeter Autofahrer verursacht Unfall – Führerschein für immer weg?
(ra) Ein 81-jähriger Autofahrer aus Hockenheim (Baden-Württemberg) hat auf der A 3 in Fahrtrichtung Regensburg einen Verkehrsunfall verursacht. Kurz vor der Anschlussstelle Wörth-Ost kollidierte der Mann mit einem Sattelzug, nachdem er von der linken auf die rechte Spur gewechselt war. Nach ersten Erkenntnissen war der Senior übermüdet und hatte während der Fahrt offenbar einen Sekundenschlaf.
Der Mann war ursprünglich auf dem Weg nach Slowenien, hatte sich jedoch laut eigenen Angaben bereits am Autobahnkreuz Deggendorf verfahren. Auf Höhe Wörth kam es dann gegen 17.20 Uhr zum Unfall. Beim Spurwechsel streifte der Audi den parallel fahrenden Lastkraftwagen. Dabei wurde unter anderem der rechte Außenspiegel des Personenwagens abgerissen. Obwohl der Fahrer den Zusammenstoß bemerkt hatte, setzte er seine Fahrt in geringer Geschwindigkeit fort, ohne anzuhalten.
Der Fahrer des Sattelzugs lenkte sein Fahrzeug auf den Standstreifen und wartete dort auf die Polizei. Mehrere Verkehrsteilnehmer, die den Vorfall beobachtet hatten, verständigten die Einsatzkräfte und hielten den Audi-Fahrer bis zum Eintreffen der Beamten an.
Glücklicherweise wurde bei dem Unfall niemand verletzt. Der entstandene Sachschaden beläuft sich nach polizeilichen Schätzungen auf etwa 20.000 Euro. In der anschließenden Befragung durch die Polizeibeamten gab der Fahrer an, übermüdet gewesen zu sein. Eine Pause habe er nicht einlegen wollen, da er sich sicher gewesen sei, sein Reiseziel ohne Unterbrechung erreichen zu können.
Als die Polizisten dem Mann mitteilten, dass sein Führerschein sichergestellt werde, reagierte dieser zunächst uneinsichtig. Erst nach längerer Überzeugungsarbeit gab er schließlich auch den Zündschlüssel seines Fahrzeugs ab, um eine Weiterfahrt zu verhindern. Angehörige wurden informiert und reisten noch am selben Tag aus Hockenheim an. Auch sie bemühten sich eindringlich, den Senior davon zu überzeugen, künftig auf eigenständige Autofahrten zu verzichten.
Die Polizei erstattete Strafanzeige wegen Gefährdung des Straßenverkehrs und unerlaubten Entfernens vom Unfallort. Zudem wird ein Bericht an die Führerscheinstelle des Wohnorts übermittelt.