750 BMWler im Warnstreik – Produktion im Komponentenwerk steht still
(ra) Die IG Metall setzte am Donnerstag die Warnstreiks in der Region Niederbayern fort. Nach Information der IG Metall Landshut haben sich rund 750 Beschäftigte der Früh- und Spätschicht an einem Warnstreik im Landshuter Komponentenwerk beteiligt und ihre Arbeit für zweieinhalb Stunden niedergelegt. Die Produktion kam nach Gewerkschaftsangaben vollständig zum Stillstand.
Johannes Detterbeck, Chef der IG Metall Vertrauensleute im Werk, dankte den Warnstreikenden für ihre Teilnahme und bestärkte in seiner Rede nochmals die Forderung der Gewerkschaft für die rund 855.000 Beschäftigten in der Bayerischen Metall- und Elektroindustrie: „Sieben Prozent mehr Geld in der Tabelle und 170 Euro für alle Auszubildenden sind nicht nur fair und gerecht. Sie machen auch wirtschaftlich Sinn. Nur wer Geld hat, kann es auch ausgeben und damit die Konjunktur stärken.“
Der Chef der IG Metall Landshut, Benjamin Freund, mahnte die Arbeitgeber in seiner Rede, ihr Angebot am kommenden Montag in der vierten Verhandlungsrunde deutlich nachzubessern. Freund wörtlich: „Das bisherige ‚Angebötchen‘ der Arbeitgeber ist zu lang, zu spät und zu wenig. Die Arbeitgeber haben jetzt noch einmal die Chance, eine noch größere Eskalation zu vermeiden. Sollte am Montag allerdings keine deutliche Nachbesserung des Angebots auf dem Tisch liegen und keine Einigung erzielt werden, drohen zeitnah ganztägige Warnstreiks. Und wer jetzt in dieser Situation auch noch eine automatische Differenzierung fordert und damit an unsere hart erkämpften Sonderzahlungen ran will, der spielt mit dem Feuer.“ Freund verweist damit auf die Gegenforderung der Arbeitgeber nach einer dauerhaften automatischen Differenzierung des tariflichen Zusatzgeld sowie weitern tariflichen Sonderzahlungen.
Für Freitag kündigt die Metallgewerkschaft den vorerst größten Warnstreiktag in der Region an.