SPD: „Wir stehen uneingeschränkt zum Bestand des Jugendtagungshauses“
(ff) Besorgt und überrascht zeigten sich die Mitglieder der SPD-Kreistagsfraktion am Montag auf ihrer Sitzung im kleinen Sitzungssaal des Landratsamtes zum Stand der Planungen zum Jugendtagungshaus Geiselhöring. Vorsitzender Martin Kreutz hatte dazu berichtet, das es noch immer keine Ergebnisse bei den verschiedenen Überlegungen gebe, wie diese wichtige Einrichtung für die Jugendarbeit im Landkreis zeitgemäß und zukunftssicher erhalten werden könne.
Neben der Sanierung der bestehenden Gebäude in Geiselhöring sind in der Vergangenheit auch Standorte in Wiesenfelden und Aiterhofen ohne bisherigen Erfolg in Betracht gezogen worden. Allerdings sei nach Einschätzung von Martin Kreutz kein energischer Wille zu einer vertieften Suche erkennbar. Er habe inzwischen sogar den Eindruck gewonnen, in den anderen Fraktion gebe es dazu keine einheitliche Linie. Von Teilen werde die Notwendigkeit für ein Jugendtagungshaus sogar grundsätzlich in Frage gestellt.
Stellvertretender Fraktionsvorsitzender Heinz Uekermann bekräftigte daraufhin unter dem Beifall seiner Kreistagskollegen Josef Eisenhut und Fritz Fuchs die uneingeschränkte Unterstützung der SPD-Kreistagsfraktion für den Erhalt eines Jugendtagungshauses. Investitionen in die Jugendarbeit seien wichtiger denn je. Die „warmen Worten“ bei jeder Gelegenheit müssten durch Beschlüsse und Taten glaubhaft untermauert werden. Wie Uekermann weiter ausführte, müsse jetzt gegebenenfalls mit neuem Ansatz und mehr Elan an die Aufgabe herangegangen werden. Er verwies auch darauf, dass die SPD-Kreistagsfraktion bereits vor über einem halben Jahrzehnt für eine zügige Sanierung und Erweiterung in Geiselhöring gefordert hatten, damals waren die Baukosten auch noch wesentlich geringer.
Ein Dauerbrenner im Kreistag ist das Thema Kreiskliniken. Kreutz wies darauf hin, dass die Kliniken – durch die Arbeit aller Mitarbeiter von Ärzten über Pflege bis zur Verwaltung – zwar Defizite einfahren. Bei gleichzeitig sehr guter Leistung für die Bevölkerung vor Ort sei dies aber kein Vergleich zu der Steigerung der Verluste in den umliegenden Landkreisen. Nachdem bisher vor allem bei der Diskussion über die Zukunft die Krankenhausreform des Bundes im alleinigen Zentrum lag, hat der Bayerische Landkreistag nun auch die Forderung an den Freistaat Bayern nach einer Krankenhausplanung verstärkt. Eine solche Planung ist unbedingt notwendig, vor allem auch mit Blick auf die notfallmedizinische Versorgung. Landesgesundheitsministerin Gerlach ist gefragt, im Bund konstruktiv mitzuarbeiten und auch zu Hause die eigenen Aufgaben zu erledigen, so Kreutz.
Bei der Beratung über Schwerpunkte der Kreistagsarbeit diskutierten die Sozialdemokraten auch über den Ausgang der zurückliegenden Europawahl. Erhebliche Sorgen dabei bereite nicht zuletzt die Bereitschaft von Jungwählern zur Wahl von rechtsextremen Parteien. Diese Frage wolle man in Bezug auf einschlägige Internetplattformen demnächst mit der Medienpädagogin des Landkreises erörtern. Zur Reform der Krankenhausfinanzierung finde eine Veranstaltung des SPD-Unterbezirkes mit der parlamentarischen Staatssekretärin beim Bundesgesundheitsminister Sabine Dittmar am Dienstag, 23. Juli statt. Zur Teilnahme an der politischen Kundgebung mit SPD-Landesvorsitzendem Florian von Brunn beim Volksfest in Pfaffenberg am Sonntag, 4. August lud Martin Kreutz ein.