IG Metall-Bevollmächtigte Benjamin Freund und Rudi Gallenberger im Amt bestätigt
(ra) Etwa 200 Gewerkschaftler trafen sich am Samstag zur konstituierenden Delegiertenversammlung der IG Metall Landshut im Ergoldinger Bürgersaal. Die Delegiertenversammlung der größten Einzelgewerkschaft in der Region vertritt mehr als 31.000 Gewerkschaftsmitglieder aus den Betrieben der Metall- und Elektroindustrie, der Textil- und Bekleidungs- sowie der Holz- und Kunststoff-Branche sowie der aus den Betrieben der Kontraktlogistik.
Der Erste Bevollmächtigte Benjamin Freund berichtete im Rahmen des Geschäftsberichts über eine sehr erfolgreiche finanzielle Entwicklung der Gewerkschaft: „Wir haben in den vergangenen vier Jahren gut gewirtschaftet und, trotz steigender Ausgaben, die Zukunft der IG Metall Geschäftsstelle finanziell auf sichere Beine gestellt. Wir können damit auch weiterhin mit voller Kraft die Herausforderungen der Zukunft aktiv gestalten.“ Die positive Entwicklung der Ortskasse sieht er auch in Verbindung mit der sehr guten Mitgliederentwicklung: „Immer mehr Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer erkennen, dass es einer starken Organisation bedarf, um die Interessen der Beschäftigten durchzusetzen“, so Freund.
IG Metall Landshut mit über 31.000 Mitglieder
Rudi Gallenberger, Zweiter Bevollmächtigter der IG Metall Landshut, stellte fest, dass die IG Metall innerhalb der vergangenen zwei Jahre immer wieder neue Mitgliederhöchstzahlen verkünden konnte. Gallenberger: „Schon im November 2022 konnte mit 30.000 Mitgliedern ein neuer Rekord festgestellt werden. Aktuell sind in der IG Metall Landshut rund 31.300 Kolleginnen und Kollegen organisiert – Tendenz weiterhin steigend.“
Nach Angaben der Gewerkschaft sind in den vergangenen vier Jahren mehr als 10.000 Menschen bei der IG Metall Landshut Mitglied geworden. Dies bedeute eine Stärkung der Arbeitnehmerorganisation und sei eine sehr gute Basis, um die künftigen betrieblichen, wirtschaftlichen und politischen Herausforderungen geschlossen anzugehen.
Hohe Zustimmung der Delegierten für die Bevollmächtigten
Für die folgenden Wahlgänge wurden aus den Reihen der Delegierten eine dreiköpfige Wahlkommission gewählt mit Thomas Zitzelsberger von BMW Dingolfing als Wahlleiter. In geheimer Wahl erhielt der bisherige Erste Bevollmächtigte und Kassierer Benjamin Freund das Mandat für weitere vier Jahre. Die 131 stimmberechtigten Delegierten wählten ihn mit 130 Ja-Stimmen. Das entspricht einer Zustimmung von 99,2 Prozent. Auch der bisherige Zweite Bevollmächtigte Rudi Gallenberger wurde für eine weitere Amtszeit bestätigt. Er erhielt 118 von 130 gültigen Stimmen. Das entspricht 90,8 Prozent aller abgegebenen Stimmen.
In geheimer Wahl wurden die 15 Vorstandsmitglieder mit Ergebnissen von 70 bis 90 Prozent gewählt. Den neuen Ortsvorstand bilden somit folgende betriebliche Vertreterinnen und Vertreter: Michael Adelsberger, Jungheinrich Moosburg; Johannes Detterbeck, BMW Landshut; Bernhard Ebner, BMW Landshut; Karl Ertl, Kühne + Nagel; Tanja Gabriel, BMW Dingolfing; Johannes Hofmeister, BMW Dingolfing; Claudia Klobensteiner, Himolla; Tamara Krah, BMW Landshut; Rudolf Lang, Dräxlmaier Group; Michael Nußbaumer, MANN+HUMMEL; Stefan Schmid, BMW Dingolfing; Bianca Steinberger, BMW Dingolfing; Rainer Treidl, SPIE SAG; Stefan Zierer, Wolf und Thomas Zitzelsberger, BMW Dingolfing. In weiteren Wahlgängen wurden Delegierte zur Bezirkskonferenz, in die Tarifkommission der Bayerischen Metall- und Elektroindustrie, in die Tarifkommission der Bayerischen Kontraktlogistik und in die Tarifkommission der Textil- und Bekleidungsindustrie Bayern gewählt.
Schwerpunkte der Tarifrunde 2024 bei der IG Metall
Der wiedergewählte Bevollmächtigte Freund gab einen Einblick in die aktuellen Herausforderungen der Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie zu geben. Derzeit diskutieren die Vertrauensleute der IG Metall in den Betrieben der Region mit den Beschäftigten und ihren Mitgliedern über die Schwerpunkte der Forderung zur Tarifrunde 2024. Mit einer Beschäftigtenbefragung will die IG Metall tausende Beschäftigte zu ihren Themen, zur Forderungshöhe sowie zu den aktuellen Herausforderungen in den Betrieben befragen. Freund berichtet von einer überwältigenden Teilnahme: „In den ersten eineinhalb Wochen der laufenden Befragung haben schon fast 2.000 Beschäftigte in den Metall- und Elektrobetrieben der Region an der Befragung teilgenommen. An Infoständen, in Gruppenrunden oder bei Aktionen in den Betrieben können die Kolleginnen und Kollegen noch bis Ende Mai direkt Einfluss auf unsere Forderung nehmen“, so Freund, der auch Mitglieder der Verhandlungskommission der IG Metall in Bayern ist.
Mit den Delegierten wurde zudem die aktuelle wirtschaftliche Situation der Branche bewertet. Für die Tarifforderung der Metaller sind die Kennzahlen zu Preissteigerung, Produktivität und die Unternehmensgewinne bedeutsam. Mit deren Entwicklung begründen die Gewerkschafter in der Regel ihre Tarifforderung. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung derzeit etwas schwächelt, sieht die IG Metall die Erhöhung der Einkommen für dringend notwendig, denn der private Konsum ist im Jahr 2023 deutlich zurückgegangen. Damit schwächelt die wichtigste Komponente des Wirtschaftswachstums. Mit ihrer Tarifrunde wollen die Metaller diesem Trend entgegenwirken und ein deutliches Wachstum für 2024 und 2025 begünstigen.
In den kommenden sechs Wochen wird die Tarifforderung in den Betrieben diskutiert, bevor die IG Metall Landshut die Tarifforderung am 13. Juni im Rahmen ihrer nächsten Delegiertenversammlung beschließt. Die Tarifkommission der Bayerischen Metall- und Elektroindustrie wird am 21. Juni die konkrete Tarifforderung beschließen. Im September findet dann die erste Verhandlung für die rund 890.000 Beschäftigten der Metall- und Elektro-Branche in Bayern statt.