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Mojito und Caipirinha – die belebenden Longdrinks aus den Tropen

(ra). Warme Sommernächte stehen vor der Tür und die Temperaturen nehmen in Kürze tropische Ausmaße an. Die damit verbundenen lauen Sommerabende lassen sich am besten mit einer eiskalten Caipirinha oder einem erfrischenden Mojito genießen. Während beide Drinks sich vom Erscheinungsbild her ähneln, bestehen doch einige Abweichungen.

Der wichtigste Unterschied ist dabei die Spirituose, die beim Mixen der Drinks zur Anwendung kommt. Während Mojito auf kubanischem Rum beruht, ist bei Caipirinha brasilianischer Zuckerrohrschnaps (Cachaça) das tragende Element. Beide Spirituosen sind in gut sortierten Supermärkten erhältlich, dann allerdings nur in Mainstream-Qualität. Kenner bevorzugen es, hochwertigen Cachaça und lange gereiften Rum online zu kaufen. In spezialisierten Online-Shops ist das Sortiment entscheidend breiter aufgestellt.

Cocktails
Ein Mojito kommt an heißen Sommernächten gerade recht!Foto: Pexels

Mojito und Caipirinha – Gemeinsamkeiten und Unterschiede

In ihren Herkunftsländern sind beide Longdrinks berühmt. Sowohl die Caipirinha in Brasilien als auch der Mojito in Kuba besitzen Kultstatus und gelten als Nationalgetränk.

Rum oder Cachaça?

Für einen exzellenten Mojito braucht es einen mittelalten Rum von ausgezeichneter Qualität. Das Destillat, das von der dänischen Westindien-Flotte über Flensburg in Europa eingeführt wurde, findet hierzulande seine treue Anhängerschaft seit dem 18. Jahrhundert.

Echter karibischer Rum wird aus der Melasse gekochter Zuckerrohrstiele vergoren. Dabei hat jede Destillerie in der Südsee, ähnlich wie bei schottischem Whisky, ihre eigene Rezeptur. Kenner genießen braunen Rum pur oder auf Eis. Für Cocktails wie unseren Mojito eignet sich eher weißer Rum, der nur kurze Zeit gelagert wird und den Drink geschmacklich nicht überlagert.

Cachaça dagegen ist ein Schnaps, der aus gekeltertem Zuckerrohrsaft destilliert wird. Hierzulande ist die Spirituose noch nicht so lange bekannt, da das größte südamerikanische Land sich erst nach der Beendigung der Militärdiktatur (1985) dem Ausland öffnete. In den Neunzigern und Nuller Jahren entwickelte sich Zuckerrohrschnaps in Europa zur Trendspirituose, als die Caipirinha sich anschickte, die Welt zu erobern.

Cachaça hat den Ruf eines günstigen Nationalgetränks, das von breiten Bevölkerungsschichten konsumiert wird. In manchen Regionen jedoch, wie in den Bundesländern Minas Gerais und Rio de Janeiro, werden milde Brände hergestellt, die sich durchaus mit einem exzellenten Whisky oder Cognac vergleichen lassen und der gleichen Preiskategorie angehören. Für unsere Caipirinha allerdings ist ein guter, industriell hergestellter Zuckerrohrschnaps ausreichend. Wer eine milde Caipirinha bevorzugt, bestellt eine Caipiroska. Dann ersetzt der Barkeeper die Cachaça durch Wodka.

Welche Zutaten werden benötigt?

Neben der Spirituose sind es grüne Limonen, die bei beiden Drinks zum Einsatz kommen. Diese Zitrusfrüchte offerieren komplexe süß-saure Geschmacksnuancen, die einen ausgewogenen Geschmack bedingen und den notwendigen Säuregehalt bereitstellen, der für die erfrischenden Elemente sorgt. In Brasilien entwickeln die Barkeeper seit einiger Zeit wohlschmeckende Abwandlungen, indem sie die Limone durch Kiwi, Mango oder Ananas ersetzen.

Weißer Rohrzucker bevorzugt

Auch Rohrzucker ist für die klassische Zubereitung unerlässlich. Dabei handelt es sich entgegen den hierzulande kursierenden Informationen keinesfalls um braunen Zucker. Vielmehr wird weißer Rohrzucker verwendet, der in Süd- und Mittelamerika sowie in der Karibik in pulvriger Erscheinungsform den Alltag bestimmt. Die annähernd mehlige Konsistenz erlaubt es, dass sich der Zucker schneller und gleichmäßiger im Getränk auflöst.

Doch auch mit hierzulande üblichem raffiniertem Rübenzucker lassen sich exzellente Longdrinks auf Limonenbasis herstellen. Es muss dann nur etwas kräftiger umgerührt werden.

Crushed Ice oder Eiswürfel

Als weitere Zutat kommt Eis zum Einsatz. Dabei ist es einerlei, ob Crushed Ice oder Eiswürfel verwendet werden. Crushed Ice taut im Glas schneller auf und der Cocktail ist sofort trinkbereit. Bei Eiswürfeln empfiehlt es sich, einige Sekunden verstreichen zu lassen, bevor der erste Schluck genossen wird.

Der Vorteil von Eiswürfeln besteht darin, dass der Cocktail länger kühl und frisch bleibt. Während Caipirinha mit den genannten Zutaten auskommt, vollenden beim Mojito zwei angedrückte Minzblätter und ein Schuss Sodawasser die Komposition.

Wie werden die tropischen Drinks zubereitet?

Sowohl der Mojito als auch die Caipirinha werden direkt im Glas zubereitet. Eine Limone wird geachtelt, wobei vorher die beiden Enden abgeschnitten und das weiße Innere entfernt wird, weil darin Bitterstoffe enthalten sind.

Die Limonenstücke werden zusammen mit dem Zucker zerstampft und das Eis zugegeben. Danach wird die entsprechende Spirituose eingeschenkt und kräftig umgerührt. Dem Mojito werden noch die Minze und das Sodawasser zugefügt. Wohl bekomm’s!