Bogen

Kuscheltiersprechstunde der Klinik Bogen

(ra) Erstmals sind am Samstagnachmittag binnen weniger Stunden mehr Patienten an der Klinik Bogen behandelt worden, als es insgesamt Betten am Haus gibt. Grund war ein K-Fall der besonderen Art, wobei „K“ nicht für Katastrophe, sondern für die Kuscheltiersprechstunde stand.

Großer Andrang in der Kuscheltieraufnahme und -ambulanz sowie im OP. – Foto: Klinik Bogen/Caroline Hlinka-Chod

Dass das hohe Patientenaufkommen problemlos bewältigt werden konnte, war den zahlreichen kleinen Assistenzärzten und -pflegekräften zu verdanken. Die Azubis hatten interessierte Kinder mit ihren Stoffpatienten eingeladen und gemeinsam mit ihren Praxisanleiterinnen, den Hygienefachkräften und der Firma Pflasterpass ein buntes Programm auf die Beine gestellt. Rund 200 Kinder fanden sich hierzu mit ihren Familien und natürlich ihrem Lieblingskuscheltier an der Klinik ein. 

Von der Aufnahme bis zur Entlassung spielten die Azubis mit den Kindern den gesamten Untersuchungs- und Behandlungsprozess durch. Spaß haben, Ängste in Luft auflösen und dabei auch noch etwas Interessantes lernen: all das konnten die kleinen Besucher bei verschiedenen Attraktionen erleben. Bereits auf dem Klinikvorplatz deutete alles auf einen spannenden Nachmittag hin. Dort stand der Rettungsdienst mit einem Notarztauto und Rettungswagen bereit, der für die kleinen Gäste zum Probeliegen und zur genauen Inspektion seiner Ausstattung geöffnet hatte.

Weiter ging es am Hygienestand mit einem Puzzle-Quiz zum richtigen Händewaschen. In der Stofftieraufnahme bekamen die Kuscheltiere ein originalgetreues Patientenarmband verpasst, das wegen der Größenverhältnisse oft kurzerhand zum Bauchband umfunktioniert wurde. Das Durchleuchten der Stoffpatienten mit einem echten Röntgengerät brachte so manche Überraschung im Bauchraum zutage, zum Beispiel Metallkugeln als Füllung, damit das Kuscheltier gut sitzen kann. Zur Erstversorgung gab es Pflaster, Verbände und Infusionen in der Stofftierambulanz.

Für schwerere Verletzungen hatte auch ein OP-Saal geöffnet. Die OP- und Anästhesiekräfte freuten sich über die zahlreichen kleinen Assistenten, die sich vor Begeisterung geradezu überschlugen, Instrumente wie den Tupfer anreichen und bedienen zu dürfen. Auf die Frage, wer dem Stoffpatienten die Aufwachspritze verabreichen möchte, schnellten jedes Mal zahlreiche Hände in die Höhe: „Ich, ich, ich!“

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Für das hochmotivierte Assistieren und ihren Mut verliehen die Azubis den Kindern einen Tapferkeitsorden nach dem anderen. Ein märchenhaft unterhaltsamer Pflasterpasskurs fand im Speisesaal statt. Hier vermittelten zwei Mitarbeiterinnen der Firma Pflasterpass den Kindern in einer kurzweiligen und interaktiven Bildergeschichte, wie man Patienten gegenüber Mitgefühl beweist und sie bei Verletzungen mit Pflaster und Verbänden fachkundig versorgt.  

Nach getaner Arbeit gab es zur Belohnung gratis Eis und Getränke, Malstifte vom Klinikförderverein und ein Erinnerungsfoto mit dem gemeinsam mit dem vollständig genesenen Kuscheltier. Hierzu hatten die Azubis den Pavillon im Park zur Fotobox umfunktioniert und ließen die Kinder nochmal als Schwestern und Pfleger posieren. „Ganz toll habt ihr das organisiert“, war dort zum Abschied immer wieder zu hören. Bereichsleitung Silvia Huber Stickl zog Bilanz: „Es gab so viel Lob von den Eltern für unsere Azubis und Praxisanleiterinnen. Sie haben den Tag so schön organisiert und alle hatten einen Riesenspaß.“