Hoch hinaus im Haushalt – Welche Leiter ist die richtige?
(ra). Im Haushalt passieren bei den einfachsten Tätigkeiten mitunter folgenschwere Unfälle. Stürze beim Fensterputzen oder beim Obstbaumschnitt gehören in den meisten Notaufnahmen zum Tagesgeschäft. Etliche davon wären vermeidbar. Aus Bequemlichkeit oder Unwissenheit greifen nämlich viele Menschen zur falschen Leiter oder nutzen andere Gegenstände wie Stühle oder Tische als Kletterhilfe. Der Griff zur richtigen Leiter im richtigen Moment kann aber entscheidend für die eigene Sicherheit sein. Nur welche Leiter ist die richtige?
Anlegeleitern
Klassische Anlegeleitern sind die einfachste Form der Leiter. Es gibt sie in unterschiedlichen Höhen. Normale Anlegeleitern erfordern keinen Aufbau, sind schnell aufgestellt und vielseitig einsetzbar. Ihre einfache Bauweise sorgt außerdem meist für einen günstigen Anschaffungspreis. Allerdings brauchen sie immer einen ebenen und festen Untergrund und eine stabile Fläche zum Anlegen. Frei stehen, zum Beispiel in der Mitte eines Raumes, können sie nicht.
Meist sind Anlegeleitern aus Holz oder Aluminium gefertigt. Beide Materialien sind leicht und stabil. Für den Außenbereich ist Aluminium oft die pflegeleichtere Wahl. Eine Anlegeleiter aus Holz bietet hingegen eine natürliche, attraktive Optik. Sie wird deshalb insbesondere in Innenräumen für hohe Bücherregale, Hochbetten oder sogar als Dekorationsgegenstand verwendet.
Sonderformen der Anlegeleiter sind Schiebeleitern und Teleskopleitern, die meist aus Aluminium bestehen. Sie lassen sich durch Schiebeelemente verlängern oder sind ausziehbar. Dabei sind sie deutlich platzsparender verstaubar als eine entsprechend lange normale Anlegeleiter. Mit solchen Leitern lassen sich auch größere Höhen erreichen. Für Hauseigentümer kann das beispielsweise für Arbeiten am Dach oder an Regenrinnen notwendig sein. Sicherer Stand ist hier enorm wichtig und auch der Sicherheitsmechanismus der Leiterelemente muss einwandfrei funktionieren und stets beachtet werden, um Unfälle zu vermeiden.
Haushaltsleitern und Klapptritte
Haushaltsleitern und die niedrigeren Klapptritte sind in fast jedem Haushalt zu finden. Ihr Klappmechanismus macht sie leicht verstaubar und transportabel und sorgt gleichzeitig für einen sicheren Stand. Anders als Anlegeleitern stehen sie dabei selbstständig und brauchen keine Anlegefläche. Sie können also beispielsweise auch mittig in einem Raum verwendet werden, um etwa eine Glühbirne auszutauschen der die Decke zu streichen.
Einige Modelle verfügen über einen zusätzlichen Haltebügel oder breitere Trittflächen für mehr Sicherheit. Eine Trittleiter für den Haushalt hat meist vier oder fünf Stufen und eignet sich damit für alle Haushaltstätigkeiten bei normaler Deckenhöhe. Auch im Außenbereich ist sie für viele Tätigkeiten gut geeignet.
Kleiner als die Haushaltsleiter ist der Klapptritt mit nur zwei bis drei Stufen. Er eignet sich gut für kleine Höhenunterschiede und lässt sich in jeder Nische griffbereit verstauen.
Auch bei Haushaltsleitern und Klapptritten sind Holz oder Aluminium die bevorzugten Materialien.
Mehrzweckleitern
Mehrzweckleitern sind in der Regel aus Aluminium und bestehen entweder aus mehreren Steckelementen oder verfügen über Gelenke. So lassen sie sich auf verschiedene Weise zusammenstecken oder zurechtklappen. Sie können damit die Form verschiedener Leitertypen einnehmen. Viele Modelle lassen sich auch zu einem Gerüst mit Standfläche umfunktionieren. So ist ein relativ sicherer Stand gewährleistet und es kann dennoch freihändig gearbeitet werden. Einige Mehrzweckleitern sind sogar für den Einsatz auf einer unebenen Fläche (z.B. der Treppe) anpassbar.
Gerade für Heimwerker oder in einem größeren Garten kann eine solche Mehrzweckleiter sehr praktisch sein. Für den alltäglichen Haushaltseinsatz ist sie allerdings weniger geeignet, denn sie ist vergleichsweise unhandlich und nicht sofort griff- und nutzungsbereit.