SPD: „Modell Hofer Landbus“ ermöglicht flächendeckende Versorgung
(ff) Um den Verlauf vergangener und die Positionierung zu den anstehenden Sitzungen zu beraten trafen sich die Mitglieder der SPD-Kreistagsfraktion am Montag im Landgasthof Schmid in Wolferszell. Fraktionsvorsitzender Martin Kreutz gab dazu die Schwerpunkte vor: „Mehr Nachdruck bei Verbesserungen im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) , keine neuen Verzögerungen bei der Sanierung des Jugendtagungshauses Geiselhöring und die Förderung des sozialen Wohnungsbaus sind uns besonders wichtig.“
Zur bevorstehenden Vorstellung des Modellprojektes „Hofer Landbus“ im Wirtschaftsausschuss beschrieb Kreutz umfänglich dessen wesentlichen Vorteile. Offenbar sei hier auch der Begriff von „on demand“ nicht von allen verinnerlicht worden, da in der Sitzung hier von Linie mit Bedarfshaltestellen gesprochen worden ist. Jedenfalls verkehren On-Demand-Angebote vollständig flexibel. Es gebe keine Fahrplan- und keine Linienwegbindung, die Fahrten werden nur nach Bedarf durchgeführt und es kämen Kleinbusse oder Pkw’s zum Einsatz. „Dadurch werden auch Orte an den ÖPNV erschlossen, welche nicht an die regulären Linien angebunden sind. Wir können damit den Bürgerinnen und Bürgern den Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel flächendeckend ermöglichen“, hob Kreutz besonders hervor.
Außerdem seien die Angebote weitgehend digitalisiert, denn die Systeme verwenden eine digitale Buchungsmöglichkeit. In der Regel kämen Smartphone-Apps zum Einsatz. Die Fahrtwünsche der Kunden werden miteinander kombiniert und der Fahrgast wird über den Fahrpreis, den Abholort und die Abholzeit informiert. Im Optimalfall ergänzen On-Demand-Verkehre das vorhandene ÖPNV-Angebot in den Orten, in nachfrageschwachen Zeiten oder in der Fläche.
Stellvertretende Landrätin Rosi Deser ergänzte, dass dies vor allem mit starken Verkehrsachsen Sinn macht, die mit Bahnlinie Neufahrn – Bogen und der zukünftigen Tourismus-Buslinie existieren oder in Planung sind.Gerade für die Feinerschließung und die Bedienung der letzten Meile im ländlichen Raum können On-Demand-Verkehre einen Beitrag zur Mobilitätssicherung leisten. Deser wies darauf hin, dass die Anbindung von Tourismusgemeinden wie Rattenberg an die zukünftige Stundentaktlinie von Bogen bis Viechtach wohl ideal wäre. Kreisrätin Johanna Uekermann fügte hinzu, dass man auch mit der Bahnlinie Neufahrn-Bogen eine weitere starke Verkehrsachse hat, die als Kern dienen kann.
Aus dem Bauausschuss berichtete stellvertretender Fraktionsvorsitzender Heinz Uekermann. Für die Sanierung mit Anbau des Jugendtagungshauses in Geiselhöring werde jetzt die Übernahme der Trägerschaft durch den Landkreis gefordert. Die Sozialdemokraten waren sich hierzu einig, es dürfe keinen weiteren Aufschub für die Umsetzung der längst überfälligen Maßnahmen geben. Für die Akzeptanz der Einrichtung und den dauerhaften Erhalt seien attraktive, zeitgemäße räumliche Gegebenheiten wichtige Voraussetzung. Der Landkreis müsse dazu ohne Verzögerung eine Lösung finden. Als Vorsitzender des Verwaltungsrates der Volkshochschule des Landkreises informierte Uekermann über die Sprachkurse für ukrainische Flüchtlinge. Statt Integrationskursen mit 500 Stunden seien Kurse für “Alltagsdeutsch“ sinnvoller, denn „die Ukrainer wollen ja wieder heim“. Für die erforderlichen Bücherkosten sei die Finanzierung zu sichern, was oft über Spenden möglich ist.
Der Landkreis Straubing-Bogen erkennt die Dringlichkeit der Errichtung von angemessenem und bezahlbarem Mietwohnraum an. Der Landkreis Straubing-Bogen unterstützt deshalb Kommunen, die sozialen Wohnungsbau betreiben mit 5000 Euro je Wohneinheit über eine Förderrichtlinie. Leider gibt es hier eine Beschränkung auf 10 geförderte Wohneinheiten pro Jahr. Da es bereits Fälle von Kommunen gab, die in einem Bauprojekt mehr als 10 Wohneinheiten schaffen wollten, war hier eine umfängliche Förderung nicht möglich. Kreisrat Fritz Fuchs wies darauf hin, dass die Gelder nicht komplett abgerufen worden sind, somit ist eine Begrenzung je Jahr für eine einzelne Kommune nicht notwendig. Es wird somit beantragt werden, dass die Richtlinie geändert wird und diese Beschränkung entfernt wird. Denn Kommunen, die hier selbst sehr aktiv sind, sollten bestmöglich durch den Landkreis Straubing-Bogen unterstützt werden.