Geiselhöring

Für die SPD Geiselhöring: Katastrophe auf dem Energiesektor droht

(rp) Fragen zum Thema Energie-Check für Mieter sowie private Haus- und Wohnungseigentümer beantwortete Energieberater Jochen Klonner, Elektrotechniker aus Mengkofen, am Mittwoch in der Taverne Korfu in Geiselhöring. Eingeladen hatte die Geiselhöringer SPD in ihrem Veranstaltungsformat „SPD im DIALOG“.

Energieberater Jochen Klonner stellte sich den Fragen der Teilnehmern – Foto: Rainer Pasta

Die hohen Energiekosten stellen vor allem private Verbraucher vor große Herausforderungen. Die Teilnehmer konnten deshalb ihre Fragen zum Strom- und Wärmeverbrauch, der Geräteausstattung und einfachen Einsparmöglichkeiten direkt an den Fachmann stellen. Jochen Klonner berichtete, dass die Energieberater der Verbraucherzentralen derzeit von Nachfragen erschlagen würden, da viele Menschen angesichts der hohen Energiepreise Problemlösungen erwarteten. Klonner stellte klar, dass die Energiepreise bereits seit Jahresbeginn, also deutlich vor dem Ukraine-Konflikt gestiegen und dann regelrecht explodiert seien.

„Wir haben aber bisher keinerlei Verknappung der Energie und die Teuerung basiert weitgehend auf Spekulationen“, so Klonner. Er erklärte jedoch, dass bei einer einsetzenden Verknappung der Energieträger Öl, Gas und Kohle eine Katastrophe auf dem Energiesektor drohe. Hier sei vor allem das Heizen und damit alle Bürger*innen betroffen, so Klonner weiter.

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In seinem Einführungsstatement überraschte der Energieberater die anwesenden Mieter und Hauseigentümer mit der Aussage, dass selbst mit einschneidenden Sparmaßnahmen, die wohl sinnvoll seien, lediglich bis zu zehn Prozent eingespart werden könnten. Personen, die eh energiebewusst agierten, würden noch weit weniger Einsparpotential haben. Bei einem Preisanstieg von x2 bis x4, je nach Energieträger, sei hier nicht viel zu erreichen. Besser sei es, so Klonner, seine Energieverbrauchsgeräte und die Heizung zu überprüfen. Stromfresser im Haushalt, so etwa eine alte Gefriertruhe, könnten mit bis zu 470 Euro pro Jahr das Budget belasten. Auch Standby-Geräte, vor allem älterer Bauart, würden unverhältnismäßig viel Strom verbrauchen, so Klonner weiter.

PV-Stecker-Anlagen für den Balkon

Als Möglichkeit den Strompreis zu senken, empfahl Klonner auch für Mieter interessante sogenannte PV-Stecker-Anlagen. Gemeint ist damit eine Solarstromanlage aus wenigen Solarmodulen, die maximal 600 Watt Wechselstromleistung direkt in das 230 Volt Hausstromnetz einspeisen. Der erzeugte Strom wird vorrangig im Hausnetz selbst verwendet und deckt hauptsächlich den Grundbedarf des Haushalts ab. Eventuelle Überschüsse fließen in das öffentliche Netz ab. Diese Anlagen können meist mit einem vereinfachten Anmeldeverfahren in Deutschland betrieben werden.

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Neben dem „klassischen“ Aufbau mit Mikrowechselrichter und maximal zwei Solarmodulen, können auch genauso einfach eine Anlage mit drei oder vier Solarmodulen und einem auf 600 Watt Ausgangsleistung begrenzten Stringwechselrichter regelkonform verwendet werden. Bei nur wenig höheren Kosten können so bis zu 1000 kWh Solarstrom pro Jahr mit einer Stecker-PV-Anlage erzeugt werden. Von Batteriespeichern riet Klonner vorerst ab, da die kosten hierfür noch zu unwirtschaftlich seien. Den Wechselrichter mit der Option zum Batteriebetrieb auszuwählen, sei dagegen sehr empfehlenswert.

Alternativen zu Gas oder Öl

Ein weiterer Ansatzpunkt zum Sparen wäre, so Klonner, die Warmwasserbereitung. „Da wir auch im Sommer heißes Wasser zum Waschen, Duschen oder Spülen benötigen, muss die herkömmliche Heizung also ganzjährig laufen“. Warmwasser-Wärmepumpen könnten die zentrale Warmwasserbereitung (zum Beispiel die Gas-Therme) sinnvoll ergänzen und mit geringen Investitionskosten auch für Mieter interessant sein.

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„Heizen mit der Klimaanlage, eine überlegenswerte Idee auch für Mieter“, stellte Jochen Klonner im Fortgang seiner Ausführungen eine weitere Einsparmaßnahme vor. Gerade in modernen Wohnungen und in neuen Häusern mit guter Dämmung, sei der Einsatz eines Klimageräts mit Heizfunktion in Kombination mit einer klassischen Heizung sinnvoll. So könne die Klimaanlage etwa in der Übergangszeit auch zum Heizen verwendet werden. Die Heizungsanlage bleibe somit länger ausgeschaltet. „Besonders empfehlenswert ist die Variante, wenn das Gerät in Kombination mit einer Photovoltaik-Anlage zum Einsatz kommt“, erklärte Jochen Klonner.

Auf jeden Fall sollten diese Investitionen, meist weit unter 5000 Euro, mit dem Vermieter abgesprochen werden, empfahl Jochen Klonner, der auch über das Angebot der Verbraucherzentrale Bayern mit ihren Energieberatern informierte. Schließlich riet der Energieberater allen Anwesenden, sich in Sachen Heizung immer mehrgleisig und unbedingt mit einer stromfreien Variante aufzustellen.

SPD im DIALOG seit 2018

Seit 2018 bietet die GeiselhöringerSPD den Bürger*innen in ihrem Diskussionsformat „SPD im DIALOG“ die Möglichkeit, sich zu aktuellen Themen kompetent zu informieren. Die nächste Dialog-Veranstaltung ist für Anfang Mai geplant, da geht es um die Kommunale Verkehrsüberwachung“, informierte Schriftführer Rainer Pasta.