29. September 2024
Auto & Verkehr

Was tun bei Marderschaden?

(ra). Der kuschlig warme Motor zieht Marder magisch an – vor allem im Mai und Juni, wenn die Marder ihren neuen Partner suchen. Was für die possierlichen Tierchen ein enormer Wohlfühlfaktor ist, bedeutet für die Besitzer des Autos oft einen Schaden am Fahrzeug. Durchgeknabberte Leitungen wie Bremsleitung oder Zündkabel sind gar nicht so selten.

Marder – Foto: Pixabay

Die Überraschung ist in jedem Fall garantiert – vor allem dann, wenn die Zeit drängt und das Auto einfach nicht anspringen möchte oder nach einigen Metern stehenbleibt. Dann helfen nur noch der Pannendienst, der ÖPNV oder die Selbstreparatur. Die Kosten für den Schaden sind unterschiedlich hoch. Die günstigste Variante dürfte die Selbstreparatur sein, bei der die defekten Komponenten durch preisgünstigere Komponenten aus dem Internet ersetzt werden können. Um einen Wiederholungsschaden zu vermeiden, helfen zwar keine Hausmittel, aber andere bewährte Maßnahmen.

Vorsicht bei Marderspuren

Oft fällt ein Marderschaden nicht sofort auf, was zu enormen Schäden am Fahrzeug führen kann. Angenagte Zündkabel können beispielsweise den Katalysator massiv schädigen. Zerbissene Kühlwasserschläuche können den Motor überhitzen und angeknabberte Gummimanschetten haben oft Schäden an den Antriebs- oder Achsgelenken und an der Lenkung zur Folge. Autofahrer, die Marderspuren an ihrem Fahrzeug bemerken, sollten daher ihr Auto auf eventuelle Schäden prüfen.

Typische Komponentenschäden durch Marder sind:

  • Kunststoff-Schläuche
  • Zündkabel
  • Isomatten für Geräusch- und Wärmedämmung
  • Kühlwasser- und Scheibenwaschwasser-Schläuche
  • Faltenbälge an der Lenkung und den Antriebswellen
  • Stromleitung bzw. deren Isolierung

Auf diese Komponenten sollten Autofahrer einen besonderen Blick haben. Das gilt vor allem dann, wenn sich Spuren auf der Windschutzscheibe, der Motorhaube oder dem Auto schlechthin zeigen.

Marder lieben Zündkabel – Foto: Pixabay

Marder dauerhaft fernhalten

Marderschäden sind längst nicht nur für Landbewohner ein Ärgernis. Auch in den Städten kommt es aufgrund des engeren Lebensraums des Marders vermehrt zu Marderschäden. Dann sind wirksame Abwehrmaßnahmen gefragt. Hausmittelchen wie der Klo-Stein sind wirkungslos, aber es gibt andere Möglichkeiten, das possierliche Tierchen loszuwerden. Autofahrer, die ihr Fahrzeug an der Straße parken, können mithilfe eines eingebauten Elektroschockgeräts die Marder dauerhaft vom Motor fernhalten. Dafür werden an den klassischen Mardereinstiegsstellen Metallplättchen befestigt, die unter Spannung stehen. Sobald der Marder diese berührt, erhält er einen leichten Stromschlag, den der Marder erschreckt, aber nicht verletzt.

Ebenfalls wirksam ist eine Motorwäsche. Jeder Marder hinterlässt seine Duftmarken bei seinem Besuch. Kommt ein neuer Marder dazu, lässt er seine Wut an den Kabeln aus Revierkampfgründen aus. Eine Motorwäsche beseitigt diesen Geruch und vermeidet Schäden durch den Revierkampf.

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Ein zusätzlicher Schutz für Kabel verringert eventuelle Schäden durch einen Marder. Zündkabel können mit geschlitztem Wellrohr aus Hartkunststoff ummantelt und geschützt werden. Der Marder kann sie so nicht anknabbern. Doch Achtung: Das Wellrohr muss so verlegt werden, dass es nicht an heiße oder bewegliche Teile geraten kann. Andere Schläuche oder Achsmanschetten können so allerdings nicht geschützt werden.

Wer kommt für die Schäden auf?

Marderschäden sind teuer. Zwar übernehmen die meisten Teilkaskoversicherungen die Schäden, die direkt durch den Marder verursacht wurden. Die Folgeschäden werden allerdings nur selten übernommen. Um unschöne Überraschungen zu vermeiden, sollten Fahrzeughalter vor dem Abschluss der Versicherung daher auch das Kleingedruckte gründlich lesen. Sollten Folgeschäden nicht versichert sein, empfiehlt es sich, eine entsprechende Zusatzversicherung abzuschließen.