Trotz fünf eigener Satzbälle: Rote Raben kassieren 0:3-Niederlage
(ms) Das war ein gebrauchter Samstagabend für die Roten Raben: Im Auswärtsspiel beim SSC Palmberg Schwerin unterlagen sie mit 0:3 (17:25, 15:25, 25:27) und hatten nach Spielende quasi doppelten Grund zur Enttäuschung. In den ersten beiden Sätzen war für das Team von Cheftrainer Florian Völker gegen starke Schwerinerinnen nichts zu holen, und als die Gäste im dritten Durchgang dank einer markanten Leistungssteigerung kurz vor dem Satzgewinn standen, schafften sie es nicht, bei 24:19 den Sack zuzumachen. Nach fünf vergebenen Vilsbiburger Satzbällen drehte Schwerin den Spieß noch um und verwandelte seinerseits den zweiten Matchball.
In der Palmberg Arena gab es in der Aufstellung der Roten Raben, die ohne Luisa Keller (Bänderverletzung) antreten mussten, im Vergleich zum Heimspiel gegen Aachen eine Änderung: Josepha Bock startete anstelle von Klára Vyklická im Mittelblock. Ansonsten vertraute der Coach mit Zuspielerin Magda Gryka, Diagonalangreiferin Dayana Segovia, Jodie Guilliams und Alexis Hart auf Außen, Beta Dumancic als zweiter Mittelblockerin sowie Libera Tiffany Clark der bekannten Formation.
Der amtierende Pokalsieger aus Mecklenburg-Vorpommern ließ von Beginn an keinen Zweifel daran aufkommen, dass er nach enttäuschendem Saisonstart mit dem ersten Heimsieg und einer überzeugenden Leistung ein klares Statement als Titelkandidat 2021/22 abgeben wollte. Dem schnellen, variablen Schweriner Angriffsspiel hatten die Raben zunächst wenig entgegenzusetzen und mussten den ersten Satz über 7:13 und 10:20 trotz eines Zwischenspurts zum 14:20 am Ende mit 17:25 abgeben.
Auch im zweiten Abschnitt war aus Vilsbiburger Sicht gegen die defensive Stabilität und offensive Durchschlagskraft der SSC-Damen kaum ein Kraut gewachsen. 4:8 und 10:16 lauteten die Stationen zum 15:25 und 0:2-Satzrückstand, von dem man als Raben-Fan befürchten musste, dass er schon vorentscheidenden Charakter haben könnte.
Doch es sollte anders kommen. Auf beeindruckende Art und Weise wehrten sich Jodie Guilliams und Co. im dritten Satz gegen einen bis dahin überaus dominanten Gegner, kämpften sich mit großer Leidenschaft in dieses Match zurück und fanden so auch zu einer sehr respektablen spielerischen Linie. Über 8:6 und 14:11 ging’s gegen nun gar nicht mehr souveräne Schwerinerinnen voran bis zum 24:19 – aber nicht weiter. Die Raben ließen alle fünf Satzbälle ungenutzt, während MVP und Top-Scorerin Lindsey Ruddins (16 Zähler) den zweiten Matchball zum 25:27 für den SSC verwertete. Bei den Gästen wurde Magda Gryka als wertvollste Spielerin ausgezeichnet, die meisten Punkte verbuchten Alexis Hart (10) und Dayana Segovia (9).
Florian Völker attestierte Schwerin „das mit Abstand beste Saisonspiel“. In den Sätzen eins und zwei habe der SSC sehr aggressiv und druckvoll gespielt, „da haben wir überhaupt keinen Rhythmus gefunden“, so der Raben-Coach. Dass sich sein Team für den lange Zeit so starken dritten Satz nicht belohnen konnte, „ist sehr, sehr schade und tut brutal weh“. Gleichwohl kann die Mannschaft aus diesem couragierten Spielabschnitt bei einem Spitzenteam einiges mitnehmen für die bevorstehenden Aufgaben.
Am kommenden Samstag, 6. November empfangen die Raben im Achtelfinale des DVV-Pokals ab 19 Uhr die Ladies in Black Aachen. Eine Woche später geht es mit dem Bundesliga-Programm weiter, dann ist der SC Potsdam in der Ballsporthalle zu Gast.