Der erste Hund – welche Rassen eigenen sich für Anfänger?
(ra). Einen Hund aufzunehmen bedeutet, neue Gewohnheiten, Verantwortung, Spaß, Vertrauen und bedingungslose Liebe zuzulassen. Mit der Wahl der Rasse legt man sich für die nächsten zehn Jahre oder länger fest. Die eigene Wohnsituation, Größe der Familie, berufsbedingte Abwesenheit, Urlaubs- und Freizeitaktivitäten sind gegebene Kriterien. In diese muss der Hund hineinpassen. Heute und in zehn Jahren.
Wer erstmals Hundebesitzer wird , sollte sich für eine Rasse entscheiden, die gut für Anfänger geeignet ist. Dabei steht das Wort „pflegeleicht“ im doppelten Sinne im Vordergrund. Zum einen sollte ein erster Hund intelligent sein, gern und schnell dazulernen und ein gutmütiges, freundliches Wesen zeigen. Zum anderen darf der Hund keine allzu großen Ansprüche an Fellpflege und Training stellen.
Welche Rassen eigenen sich besonders?
Kurzhaarige Rassen erfordern weniger Pflegeaufwand. Ihr Fell verfilzt auch ohne tägliches Bürsten nicht. Labradoodle und Golden Doodle wurde extra für Allergiker gezüchtet und haaren kaum. Auch Malteser, Brichon Frisé, Pudel und Havaneser zählen zu den wenig haarenden Anfängerhunden. Der Pudel muss allerdings regelmäßig gebürstet werden.
Alle hier genannten Hunde benötigen kein körperliches Spezialtraining. Sie freuen sich über regelmäßige Spaziergänge mit ihren Menschen. Ideal ist zusätzlich ein umzäunter Garten.
Große oder kleine Hunde
Viele Menschen glauben, kleine Hunde seien einfacher und pflegeleichter als große. Unabhängig von der Größe gilt für alle Rassen: Eine liebevolle konsequente Erziehung vom Welpenalter an ist Voraussetzung für ein langes, entspanntes Zusammenleben. Kleine Rassen wie Chihuahua oder Zwergspitz fühlen sich auch in einer Zweizimmerwohnung wohl und lassen sich bei Bedarf in einer speziellen Tasche transportieren. Perfekt bei langen Wanderungen oder im Urlaubsflieger. Große Hunde wie Labrador oder Golden Retriever benötigen mehr Platz und möglichst viel Auslauf. Sie stärken das Selbstvertrauen ihrer Menschen und strahlen Ruhe und Gemütlichkeit aus – wenn sie nicht gerade wie wild durch eine Wasserpfütze toben. Kurz gesagt – auch von der Größe her sollte der Hund zu den Lebensumständen seiner Besitzer passen.
Kleine Hunde für Anfänger: Chihuahua, Zwergspitz, Malteser, Französische Bulldogge, Mops, Havaneser, Brichon Frisé
Mittelgroße bis große Hunde für Anfänger: Pudel, Labradoodle, Beagle, Labrador, Godlen Retriever, Boxer, Leonberger
Familienhunde
Der Familienhund soll freundlich und gutmütig sein. Mit den Kindern im Garten zu toben, sich knuddeln und streicheln zu lassen und auf die energischen Kommandos der fünfjährigen Tochter zu hören, erfordert ein hohes Maß an Geduld. Labrador, Golden Retriever, Beagle und Chihuahua zählen zu den beliebtesten Hunden bei Familien mit Kindern. Trotzdem muss man sich jederzeit bewusst sein, dass der kuschelige Vierbeiner ein lebendes Wesen ist, dessen Gutmütigkeit Grenzen hat. Ein Kurs in der Hundeschule sollte deshalb die ganze Familie mit einbeziehen.
Hunde für Berufstätige
Vollzeitjob und Single? Was für ein Hundeleben! Zumindest für den Vierbeiner. Er soll fast zehn Stunden geduldig warten, bis sein Mensch von der Arbeit heimkommt? Schön ist das für keinen Hund. Hier müssen unabhängig von der Rasse die Rahmenbedingungen angepasst werden. Immer mehr Arbeitgeber gestatten es ihren Angestellten, einen Hund mit ins Büro zu bringen. Alternativ finden sich vielleicht freundliche Nachbarn, die am Mittag eine Runde Gassigehen übernehmen. Der Hund sollte geduldig sein und mit wechselnden Örtlichkeiten und Bezugspersonen klarkommen. Das spricht für Chihuahua, Labrador und Labradoodle, aber auch Basset, Malteser, Mops und Französische Bulldogge.
Hunde für Sportler
Wer gern sportlich unterwegs ist, wünscht sich einen Hund, der ihn dabei begleitet. Grundsätzlich gilt: Solange der Hund wächst, darf er noch nicht voll belastet werden. Ausgewachsene Hunde sollen nicht überfordert und schrittweise an die Aktivität herangeführt werden. Auf Wanderungen ist jeder Hund gern dabei. Golden Retriever, Labrador und Pudel bewegen sich gern am und im Wasser. Zum Joggen oder für längere Fahrradtouren eignen sich eher Jagd- oder Hütehunde-Rassen für erfahrene Hundebesitzer.
Hunde für Senioren
Im Alter fit und gesund – mit einem Hund. Wenn das Berufsleben vorbei ist und man viel Freizeit hat, bietet sich ein vierbeiniger Begleiter geradezu an. Wer sich seinen ersten Hund mit 60 oder 70 Jahren holt, ist mit allen bereits genannten Rassen gut beraten. Agile Senioren, die täglich ihre Jogging- oder Walkingrunde drehen, schauen am besten unter „Hunde für Sportler“. Wer den Ruhestand wörtlich nimmt, sollte sich zuerst fragen: Muss es ein Welpe sein? Alternativ bietet sich ein vierbeiniger Senior an. Ältere Hunde gelten in Tierheimen als schwer vermittelbar. Gemeinsam mit einem vierbeinigen Freund älter und ruhiger werden, das kann ein schönes Lebensziel sein. Hunderassen mit geringer Ausdauer sind dankbare Begleiter älterer Menschen.
Fazit: DEN Anfängerhund gibt es nicht. Die Lebensumstände der künftigen Hundebesitzer unterscheiden sich und müssen bei der Wahl der geeigneten Rasse berücksichtigt werden. Ein genaues Vergleichen der favorisierten Hunderassen hilft, spätere Enttäuschung bei Mensch und Tier zu vermeiden. Kommt ein Welpe ins Haus, braucht er vom ersten Tag an besondere Aufmerksamkeit, klare Regeln und Erziehung. Dabei sollten alle Familienmitglieder mit einbezogen werden. Spezielle Welpenkurse der Hundeschulen und Fachliteratur wie „Mit meinem Welpen die Welt entdecken“ helfen Mensch und Hund, in eine lange, glückliche, gemeinsame Zeit zu starten.