Unterwegs mit dem Zug
(ra). Es ist nicht Jedermanns Sache mit der Bahn zu fahren, die vielen Vorteile sind jedoch nicht von der Hand zu weisen. Besonders dann, wenn über die CO2-Bilanz gesprochen wird, ist die Nutzung des Schienennetzes ein wichtiger Faktor. Vor allem für Reisen innerhalb Deutschlands oder den täglichen Arbeitswegen ist die Bahn für viele das “go to” Fortbewegungsmittel.
Vernetzt und verbunden
Wenn auf Pünktlichkeit und gute Anschlüsse Verlass ist, fahren viele Menschen durchaus gerne mit dem Zug. Viele Pendler haben sich darauf eingestellt und nutzen die Anfahrt oft um unterwegs noch Arbeit zu erledigen oder sich weiterzubilden. Der Vorteil gegenüber dem Autofahren ist hier unumstritten. Das WLan im Zug ist weit verbreitet, allerdings lässt die Verbindung oft noch zu wünschen übrig. Die Deutsche Bahn hat es sich zu einer ihrer absoluten Prioritäten gemacht, hier möglichst bald zufriedenstellende Lösungen zu finden. So will man in Zusammenarbeit mit einem Telekommunikationsunternehmen das Glasfasernetz an den Gleisen weiter ausbauen, um auch in abgeschiedenen Regionen schnelle 5G-Verbindungen zur Verfügung zu stellen.
Damit kommt man dem Wunsch der Reisenden nach, im Zug zu arbeiten, aber auch mobile Angebote zur Freizeitgestaltung während der Fahrt nutzen zu können. Eine stabile Internetverbindung ermöglicht heutzutage Cloud Gaming und Musikstreaming von überall. Vor allem für Nutzer von Live-Inhalten ist ein Verbindungsverlust besonders ärgerlich. So kann zum Beispiel ein Fußballspiel auf das man mit einem Interwetten Casino Bonus Live-Wetten platziert hat durch Unterbrechungen der Verbindung extrem störend wirken.
Aber vor allem der Wunsch die Fahrzeit effizient zu nutzen und sich der Arbeit zu widmen ist weit verbreitet. So sagte auch Grünen-Politiker Cem Özdemir in einem Gespräch mit der Zeit: “Ich bin früher häufiger geflogen und habe die CO2-Bilanz nachträglich ausgeglichen. Heute versuche ich, meine Termine so zu planen, dass ich Vor- und Nachbereitung im Zug mache. Wäre der Netzempfang besser, könnte ich noch mehr während der Fahrt erledigen.” Genau daran arbeitet die Deutsche Bahn.
Wende in der Verkehrspolitik?
Zugegeben: Die bayerische Verkehrspolitik hat viele Baustellen – Verbesserungen sind dringend notwendig. Sowohl im Bereich der Personenbeförderung als auch im Güterverkehr. Vor allem was das Schienennetz betrifft muss hier kräftig aufgeholt werden: In den vergangenen Jahrzehnten wurden etliche Kilometer Bahnstrecke aus dem Verkehr gezogen und stillgelegt. Wenn die Bevölkerung dazu animiert werden soll, vermehrt mit dem Zug zu fahren, sind Bummelzüge und fehlende Anschlussstellen massive Hindernisse für die angestrebte Neukundengewinnung.
Geschlossene Strecken wieder herzustellen kann zeit- und kostenaufwendig sein. Hunderte Millionen Euro verschlingt das bayerische Streckennetz alljährlich und es sollen vom Bund kurzfristig weitere hundert Millionen Euro dazu gesteuert werden. Solche Investitionen und Bezuschussungen sind in den letzten Jahren keine Seltenheit und notwendig geworden. Jedoch scheint eine lang erwartete Wende in der bundesweiten Verkehrspolitik und das damit verbundene Thema Nachhaltigkeit verstärkt in den Fokus zu rücken. Der Schienenverkehr ist hier einer der wichtigsten Faktoren.
Tempolimits auf deutschen Straßen und die mögliche Erhebung einer Kerosinsteuer, die Preise für Flugtickets in die Höhe treiben würde, könnten Bahnfahrten als Alternative noch beliebter machen. Özdemir setzt auf weniger innerdeutsche Flüge und schlägt auch vor, sich an Vorbildern aus den Nachbarländern zu orientieren. Nachtzüge sind vor allem in Österreich ein beliebtes Mittel, um bequem an europäische Reiseziele zu gelangen.
Eine Erhöhung von Flugpreisen wird mit höchster Wahrscheinlichkeit nicht auf viel Gegenliebe stoßen. Wenn dies jedoch zeitlich mit einer Verbilligung der Bahn zusammenfällt, wird der Schienenverkehr für viele deutlich attraktiver. Zumindest dann, wenn man nicht ins Auto steigen kann oder will.
Zusammenfassend muss man dem Zug als Transportmittel jedoch weitaus mehr Vorzüge zugestehen, als nur die positiven Auswirkungen auf die CO2-Bilanz:
Vorteile von Zugreisen
• Günstige Ticketpreise und Rabatte: Besonders bei kürzeren Strecken sind die Preise oft erschwinglich. Außerdem gilt, dass man bei früher Reiseplanung günstigere Tickets erwerben kann. Im Voraus zu buchen ist also vorteilhaft. Tipp: Egal ob IC, ICE, Eurostar oder Thalys – es lohnt sich, wie auch bei Flügen, der Blick auf einen Tarifkalender.
• Verkehrsknotenpunkte meiden: Eine Autofahrt in Richtung Innenstadt ist besonders zu bestimmten Stoßzeiten mit viel Streß verbunden. Wer auf dem Gleis am Bahnhof ankommt, ist schon mittendrin und muss auch keinen Parkplatz suchen.
• Flexibilität: Die zentrale Lage von Bahnhöfen größerer Städte ist meist vorteilhaft. Es bieten sich anders als bei manchen Flughäfen vielfältige Möglichkeiten zur Weiterreise und direkte Anbindungen an den Stadtverkehr.
• Gepäck muss nicht eingecheckt werden: Man hat seine 7 Sachen bei sich in der Gepäckablage und kann auch schnell mal etwas aus dem Koffer holen. Außerdem unterliegt das Gepäck hier keiner strengen Gewichtsbegrenzung.
• Beinfreiheit: Meistens steht mehr Platz zur Verfügung als in einem Flieger, besonders wenn man Economy fliegt. Falls ein Speisewagen vorhanden ist, kann man sich auf dem Weg dorthin sogar die Beine vertreten. Zumindest ein Bordbistro findet sich häufig auch im Regionalverkehr und nicht nur auf Fernstrecken.
Letztlich bleibt es einem selbst überlassen, ob man sich für oder gegen eine Reise mit der Bahn entscheidet. Tagespendler müssen zwar mit dem hektischen Treiben am Gleis zurechtkommen, werden aber mit der Möglichkeit des Abschaltens während der Fahrt belohnt.
Liebhaber von Fernreisen mit dem Zug mögen das Gefühl unterwegs zu sein und mitzubekommen, wie sich die Landschaft auf weiten Strecken verändert.