Grüne: Mehr Bio-Lebensmittel für Kreiseinrichtungen
(ra) Die Grünen im Landkreis Straubing wollen, dass bei der Mittagsverpflegung in Schulen, Krankenhäusern und Kantinen mehr Bio-Lebensmittel verwendet werden. Dazu haben sie einen entsprechenden Antrag in den Kreistag eingebracht. Einzelheiten wurden bei der Fraktionssitzung am Dienstag besprochen.
Schrittweise soll bis 2025 der Anteil an ökologisch erzeugten Lebensmitteln auf 30 Prozent steigen. „Immer mehr Erwachsene, Kinder und Jugendliche essen mittags außer Haus, in gut über der Hälfte der Haushalte wird nicht mehr jeden Tag gekocht und in jedem zehnten Haushalt bleibt der Ofen kalt sowie Töpfe und Pfannen unbenutzt“, berichtete Fraktionsvorsitzende Anita Karl. Gleichzeitig sei Essen ein alltägliches Bedürfnis und so werde „wie und was wir essen“ zu einer drängenden sozialen und ökologischen Frage unserer Zeit.
Das Wissen um Anbau, Ernte und Verarbeitung unserer Nahrung geht nach Darstellung Karls verloren, Essstörungen und ernährungsbedingte Krankheiten würden zunehmen und ausgerechnet bei der Schulverpflegung hänge die Qualität des Essens vom Geldbeutel der Eltern ab.
Industrialisierte Landwirtschaft und Tierhaltung schaffen viele Probleme, wie belastetes Trinkwasser oder den Verlust der Artenvielfalt in unserer Landschaft. „Die ökologische Landwirtschaft bietet Alternativen an. Sie verzichtet auf Chemie und Kunstdünger, sorgt für eine gute Bodenfruchtbarkeit und kümmert sich um das Tierwohl“, beschrieb die Fraktionsvorsitzende die Situation. Deshalb gebe es dort, wo
ökologisch gearbeitet wird, mehr Insekten, Vögel, Kräuter und Blumen und mehr Platz für die Nutztiere. Obst, Gemüse und Getreide von Biobetrieben ist vielfältig und gesund und sollte vor allem für Kinder und Jugendliche tagtäglich angeboten werden.
Gemeinsam mit ihrer Fraktion fortdert sie: „Um die bayerische ökologische Landwirtschaft aber weiter auszubauen, brauchen wir eine
entsprechende Vermarktung und eine gesicherte Nachfrage. In der Gemeinschaftsverpflegung liegt eine riesige Chance für die heimische Bio-Landwirtschaft und ein großer Hebel für eine gesündere Ernährung.“
Den Grünen ist bewusst, dass die Kommunen große öffentliche Auftraggeber und ein bedeutender Wirtschaftsfaktor sind. „Als Fairtrade-Landkreis haben wir hier eine Vorbildfunktion, erinnerte Kreisrätin Martina Kögl-Wiethaler und fügte hinzu: „Durch Bevorzugung regional, ökologisch und fair produzierter Lebensmittel unterstützen wir die heimische Landwirtschaft und es wird unnötiger Warenverkehr vermieden.“