21. April 2025
Landkreis LandshutPolizeimeldungen

55-jähriger Mann greift mit Motorsäge Polizeibeamte an / Update 1

(pol) Ein 55-jähriger Mann hat am frühen Montagabend in Ergolding (Landkreis Landshut) Polizisten mit einer laufenden Motorsäge bedroht. Mit einem Schuss ins Bein setzte die Polizei den Angreifer außer Gefecht. 

Aufgrund eines Familienstreites rief am Montag gegen 18.30 Uhr eine 53-Ehefrau aus Ergolding die Polizei um Hilfe. Sie war von ihrem Mann geschlagen worden. Als die erste Streife 15 Minuten später an der Wohnadresse eintraf, stand ihnen der Ehemann mit laufender Motorkettensäge gegenüber und ging dann in bedrohlicher Haltung auf die Beamten zu. Um diesen Angriff abzuwehren, gab einer der Beamten drei Schüsse auf das Bein des Angreifers ab. Dieser wurde dabei nicht lebensgefährlich verletzt und in ein Krankenhaus gebracht.

Die Kripo Landshut ist vor Ort und hat in enger Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Landshut die Ermittlungen hinsichtlich des Motorsägenangriffs übernommen. Zur Klärung des polizeilichen Schusswaffengebrauchs wurde das Bayerische Landeskriminalamt hinzugezogen.

Update. 30. August um 15.10 Uhr:
In einer aktualisierten Presseerklärung von Polizei und Staatsanwaltschaft wird jetzt darüber berichtet, dass nur zwei Schüsse abgegeben worden seien. Wörtlich heißt es:

„Die Polizei wurde von der Ehefrau des Mannes gerufen, da sie von ihm geschlagen worden sei, außerdem habe er Alkohol getrunken. Bereits am Vortag hatte der Mann seine Frau schon einmal angegriffen. Von der Einsatzzentrale wurden zwei Streifenbesatzungen zum Einsatzort geschickt. Als die Beamten dort eintrafen stand ihnen der Mann an der Haustürschwelle mit laufender Motorsäge gegenüber. Auf die Aufforderung, die Kettensäge beiseite zu legen, reagierte er nicht und ging stattdessen in bedrohlicher Haltung auf die Polizisten zu. Die eingesetzten Beamten drohten ihm nun den Schusswaffengebrauch an, was dieser aber ignorierte und weiter auf diese zu ging.

Daraufhin gab ein Beamter einen Warnschuss ab, was aber ebenfalls keine Wirkung zeigte. Als letztes Mittel schoss der Polizeibeamte dann gezielt auf ein Bein des Angreifers und traf ihn am Unterschenkel. Der Mann schleppte sich noch mit laufender Kettensäge ins Haus, blieb dann aber am Boden liegen, wo er fixiert und vom herbeigerufen Rettungsdienst behandelt werden konnte. Anschließend wurde er in ein Krankenhaus zur weiteren Behandlung gebracht. Lebensgefahr besteht weiterhin nicht.

Die eingesetzten Beamten wurden im Anschluss von hierfür besonders geschulten Beamten betreut und haben ihren Dienst zur regulären Zeit beendet. Auch zur Betreuung der Angehörigen des Angreifers wurden ein Kriseninterventionsteam herbeigerufen. Das Bayerische Landeskriminalamt hat noch in der Nacht die Ermittlungen zum Schusswaffengebrauch übernommen und die notwendigen Maßnahmen eingeleitet. Die Umstände der Bedrohungssituation werden von der Kriminalpolizei Landshut untersucht. Die Staatsanwaltschaft Landshut prüft die Beantragung eines Haftbefehles.“