3.000 Pflegebedürftige im Landkreis Dingolfing-Landau – 19,2 Prozent mehr als 2012
(ra) Die Zahl der pflegebedürftigen Menschen im Landkreis Dingolfing-Landau steigt immer weiter an, dies zeigen Zahlen des Bayerischen Landesamtes für Statistik, die die Krankenkasse IKK classic ausgewertet hat. Waren 2011 noch 2.532 Menschen pflegebedürftig, so stieg die Zahl bis Dezember 2015 um 19,2 Prozent auf 3.018.
Es werden immer mehr
„Und dies ist erst der Anfang. Laut aktuellen Prognosen wird die Zahl der Pflegebedürftigen im Landkreis bis zum Jahr 2030 nochmals um mindestens 27 Prozent steigen“, sagt Markus Neumeier von der IKK classic. „Der medizinische Fortschritt hat dazu beigetragen, dass immer mehr Erkrankungen auch im hohen Alter geheilt, behandelt und gelindert werden können. Es gibt also immer mehr ältere Menschen, die gepflegt werden müssen.“
Bald weniger Pflege im häuslichen Umfeld
Noch werden 77,8 Prozent der Pflegebedürftigen im Landkreis überwiegend zu Haue gepflegt, etwa zwei Drittel von den eigenen Angehörigen. „Allerdings wird sich dieses Verhältnis in Zukunft stark verändern. Die Zahl der alleinstehenden Älteren nimmt zu und die potenzielle Zahl von Helfern aus dem familiären Umfeld wird abnehmen. Hier kommen auf die Gesellschaft noch große Herausforderungen zu“, so Neumeier.
Renten- und Arbeitslosenversicherung für Pflegende
Für Pflegepersonen bringt die neue Pflegereform ab 2017 einige Vorteile: Künftig zahlt die Pflegeversicherung Rentenbeiträge für alle Pflegepersonen, die einen Bedürftigen mit Pflegegrad zwei bis fünf mindestens zehn Stunden wöchentlich, verteilt auf mindestens zwei Tage, zu Hause pflegen. Auch bei der Arbeitslosenversicherung wurde nachgebessert: Für Pflegepersonen, die für die Pflege Angehöriger aus dem Beruf aussteigen, zahlt die Pflegeversicherung künftig die Beiträge zur Arbeitslosenversicherung. Pflegende haben damit Anspruch auf Arbeitslosengeld und Leistungen, falls ein nahtloser Einstieg in eine Beschäftigung nach Ende der Pflege nicht gelingt.