2018 in Niederbayern: 89 (+6) Tote bei Verkehrsunfällen
(pol) Die Verkehrsunfälle in Niederbayern sind im vergangenen Jahr leicht gestiegen – Auch die Zahl der getötete Verkehrsteilnehmer. Waren es 2017 83 Tote, die die Polizei in Niederbayern verzeichnete, erhöhte sich diese Zahl im Vorjahr auf 89.
Gesamtunfallentwicklung
Mit einem Anstieg von unter einem Prozent sind die Unfallzahlen in Niederbayern geringer als die bayerischen Vergleichszahlen gestiegen. Insgesamt 42.561 Verkehrsunfälle wurden im vergangenen Jahr im Bereich des Polizeipräsidiums Niederbayern aufgenommen. Dabei wurden 7.239 Personen verletzt (6.994 in 2017) und 89 getötet (83 in 2017).

Unfälle durch überhöhte bzw. nicht angepasste Geschwindigkeit
Nicht angepasste oder überhöhte Geschwindigkeit ist bei den Unfällen mit Getöteten und Schwerverletzten seit Jahren die Hauptunfallursache Nummer eins. 1.669 Verkehrsunfälle wegen überhöhter bzw. nicht angepasster Geschwindigkeit wurden im letzten Jahr auf Niederbayerns Straßen registriert, und damit fast fünf Prozent weniger als in 2017. Dabei wurden 1.106 Personen verletzt (1.100 in 2017) und 24 getötet (28 in 2017).
Unfälle unter Alkohol- und Drogeneinfluss
Alkoholeinfluss war 2018 bei nahezu 1,3 Prozent (543) der Unfälle eine der Hauptunfallursachen. Fast zwei Drittel der Alkoholunfälle zogen für die Beteiligten Verletzungen nach sich, 12 wurden sogar dabei getötet. Im 10-Jahresvergleich können wir in Niederbayern mit 543 alkoholbedingten Unfällen einen Rückgang von zirka 6,2 Prozent verzeichnen.

In 66 Fällen (53 in 2017) wurde im vergangenen Jahr Drogeneinfluss bei einem der Unfallbeteiligten festgestellt. Die Drogenunfälle bewegen sich damit über dem Vorjahresniveau. 41 Verkehrsteilnehmer wurden dabei verletzt und vier getötet.
Ablenkung im Straßenverkehr
Ablenkung im Straßenverkehr spielt bei Verkehrsunfällen eine immer größere Rolle. Entweder durch verbotswidrige Nutzung des Mobiltelefons, aber auch durch technische Neuerungen im Fahrzeug. Oft ereignen sich dadurch Verkehrsunfälle durch Abkommen von der Fahrbahn, Verkehrsunfälle im Begegnungsverkehr oder Auffahrunfälle.

Ablenkung findet sehr stark im subjektiven Bereich des Fahrers statt. Dies erschwert eine statistische Erhebung eines Anteils am Gesamtunfallaufkommen.
Unfälle unter Beteiligung „Junger Erwachsener“
Als „Junge Erwachsene“ werden Verkehrsteilnehmer im Alter von 18 bis 24 Jahren bezeichnet. Mangelnde Erfahrung, Überschätzung der eignen Fähigkeiten und das Unterschätzen kritischer Verkehrssituationen werden dieser Verkehrsbeteiligungsgruppe immer wieder zum Verhängnis. Die Verkehrsunfälle mit Beteiligung „Junger Erwachsener“ gingen von 2017 auf 2018 um knapp 1,6 Prozent zurück. Die Verletzten sanken um über 3,9 Prozent, die Getöteten halbierten sich sogar von 15 (in 2017) auf sieben (in 2018).
Unfälle mit motorisierten Zweirädern
Die Folgen bei einem Unfall mit einem Motorrad sind meist gravierender als mit einem Pkw. Fast jeder Motorradunfall ist für den Biker mit Verletzungen verbunden. Die Unfallzahlen erhöhten sich im Vergleich zum Vorjahr von 1.024 auf 1.062. In knapp 93,8 Prozent der Unfälle hatte dies im letzten Jahr für den Motorradfahrer Verletzungen zur Folge. 22 motorisierte Zweiradfahrer verloren in 2018 ihr Leben. Im Vorjahr starben 16 motorisierte Zweiradfahrer bei Verkehrsunfällen. Dies bedeutet, dass jeder vierte getötete Verkehrsteilnehmer in Niederbayern ein Motorradfahrer war.

Fahrradunfälle
Die Anzahl der Verkehrsunfälle unter Beteiligung von Fahrradfahrern ist im Vergleichszeitraum von 1.076 im Jahr 2017 auf 1.229 im Jahr 2018 gestiegen. Leider hat sich auch die Zahl der getöteten Fahrradfahrer von vier auf sechs Personen erhöht.
Unfälle mit Beteiligung von Senioren
In der Verkehrsunfallstatistik werden Personen ab 65 Jahren als Senior definiert. Verkehrsunfälle mit Beteiligung von Senioren sind im Bereich des Polizeipräsidiums Niederbayern in 2018 leicht auf 2.910 (5,4 Prozent) angestiegen. Die Anzahl der Verletzten stieg im Vergleich zum Vorjahr um zirka 10,3 Prozent an, die Getöteten blieben mit 17 unverändert zum Vorjahreszeitraum.
Verkehrsunfälle auf Bundesautobahnen
Durch den Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Niederbayern ziehen sich die Bundesautobahnen, A 3, A 92, A 93 und A 94. Insgesamt 2.174 Verkehrsunfälle auf Bundesautobahnen wurden im letzten Jahr polizeilich erfasst. Mit 505 verletzten Personen bedeutet dies einen Anstieg zum Vorjahreszeitraum um zirka 3,3 Prozent. Die Getöteten stiegen von sieben auf neun.
Wildunfälle
15.629 Wildunfälle wurden im vergangenen Jahr dem Polizeipräsidium Niederbayern gemeldet, fast 3,4 Prozent mehr als im Vorjahr. Wildunfälle sind Unfälle, bei denen es zu einer Kollision mit so genanntem Haarwild (Reh, Fuchs, Hase, Wildschwein) kommt. Der Anteil der Wildunfälle am Gesamtunfallaufkommen beträgt somit mehr als ein Drittel (36,7 Prozent).
Schulwegunfälle
Seit 2011 wurde kein Schüler mehr auf dem Weg zur oder von der Schule getötet. Mit 52 Schulwegunfällen in 2018 verzeichneten wir knapp 7,1 Prozent weniger als im Vorjahr. Die Anzahl der verletzten Schüler stieg im letzten Jahr um 24,6 Prozent an.