20. April 2025
Landkreis Straubing-Bogen

17 Gemeinden gründen ein gemeinsames Kommunalunternehmen

(ra) Genau um 10:45 Uhr war es besiegelt. Im Begegnungszentrum Niederwinkling wurde an diesem Freitag nach einem langen Weg nun die Unternehmenssatzung des gemeinsamen Kommunalunternehmens „Abwasserbeseitigung Donau-Wald“ von der 1. Bürgermeisterin sowie den 1. Bürgermeistern der 17 beteiligten Kommunen unterzeichnet.

Mit im „Boot“ sind die Gemeinden Bernried, Offenberg und Markt Metten aus dem Landkreis Deggendorf sowie die Gemeinden Falkenfels, Haselbach, Kirchroth, Leiblfing, Mariaposching, Markt Mitterfels, Niederwinkling, Parkstetten, Perasdorf, Perkam, Rattiszell, Markt Schwarzach, Steinach und Wiesenfelden aus dem Landkreis Straubing-Bogen.

Die Abwasserbeseitigungsanlagen und insbesondere die Kanäle wurden in den meisten Kommunen bereits vor über 30 bzw. 40 Jahre oder länger errichtet. Da sie im Untergrund liegen, ist der sanierungsbedarf nicht direkt ersichtlich. Um den Erhalt dieses Anlagevermögens zu sichern, ist zunächst eine turnusmäßige Zustandserfassung und –beurteilung notwendig. Zum Erhalt dieses Vermögenswertes und in Bezug auf Natur- und Umweltschutz ist eine vorausschauende Instandhaltung zu gewährleisten.

Damit wird auch ein ordnungsgemäßer und wirtschaftlicher Betrieb der kommunalen Abwasseranlage sichergestellt. Wie aus dem Leitfaden zur Inspektion und Sanierung kommunaler Abwasserkanäle zu entnehmen ist, haben Erhebungen der TU München ergeben, dass die Kanalsanierungsrate bereits deutlich gestiegen ist. Es besteht also dringender Handlungsbedarf. Nur mit einem funktionierenden Abwassersystem kann eine einwandfreie und den Anforderungen an Umweltschutz und Überflutungsschutz gerecht werdende Abwasserableitung sichergestellt werden.

Typische Auswirkungen eines geschädigten Kanalnetzes sind zum Beispiel die Verunreinigung von Boden und Grundwasser durch Abwasseraustritt. Wertvolles Grundwasser kann aber somit auch über undichte Stellen in den Kanal einfließen und darüber hinaus auch unnötig hohe Betriebskosten verursachen. Bei schadhaften Kanälen besteht auch die höhere Gefahr von Verstopfungen und Überschwemmungen bis hin zur Straßeneinbrüchen. Nicht zu vernachlässigen ist auch der hohe Wertverlust aufgrund Substanzschädigung wegen fehlender oder mangelnder Instandhaltung zu Lasten zukünftiger Generationen.

Ludwig Waas, 1. Bürgermeister der Sitzgemeinde dieses neuen Unternehmens, erinnerte daran, dass vor etlichen Monaten aus der Notwendigkeit und den Bedarf eine Idee entstand, die man dann konsequent verfolgt und nun mit dem heutigen Tage erfolgreich umgesetzt hat. Die immer komplexer, fachspezifischer und kostenintensiver werdenden Aufgaben im kommunalen Bereich lassen gerade kleinere Kommunen schnell an ihre Grenzen kommen. Deshalb ist eine Zusammenarbeit sowohl wirtschaftlich als auch fachtechnisch unumgänglich.

Als nächstes findet am 1. September die erste Verwaltungsratssitzung mit etlichen organisatorischen Themen statt. Gerade in der Anfangszeit werden viele Sitzungen notwendig werden, um die notwendigen Maßnahmen und Aufgaben auf den Weg zu bringen. Waas eindringlicher Wunsch ist es, gemeinsam und verantwortungsbewusst zum Wohle aller Trägerkommunen zusammenzuarbeiten. Abschließend resümierte Hans Buchmeier von den Stadtwerken Straubing, der von einigen Trägerkommunen, wie zum Beispiel Niederwinkling und Schwarzach die Kläranlagen schon seit Jahren betreut, dass es in diesem Handlungsfeld schon seit über zehn Jahren Gespräche gibt.