Zum „Tag gegen den Schlaganfall“: Risikofaktoren erkennen und behandeln
(ra) Ein Schlaganfall kann jeden treffen – doch viele Risikofaktoren lassen sich durch einen gesunden Lebensstil aktiv beeinflussen. Anlässlich des bundesweiten „Tages gegen den Schlaganfall“ am 10. Mai gibt das Neurologische Zentrum am Bezirksklinikum Mainkofen Tipps, wie man sein persönliches Risiko deutlich reduzieren kann.

Bluthochdruck: Die Hypertonie ist einer der wichtigsten Risikofaktoren für Schlaganfälle. Laut der aktuellen Leitlinien der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie (ESC) liegt die Grenze zur Hypertonie bei einem systolischen Blutdruck von ≥140 mmHg oder einem diastolischen Wert von ≥90 mmHg. Regelmäßige Blutdruckkontrollen – idealerweise auch zu Hause – sind
entscheidend. Bei wiederholt erhöhten Werten sollte eine ärztliche Abklärung erfolgen, gegebenenfalls mit medikamentöser Therapie.
Cholesterin und Blutfette: Erhöhte Cholesterinwerte begünstigen die Arterienverkalkung und damit das Schlaganfallrisiko. Eine mediterrane Ernährung mit viel Gemüse, Vollkorn, Hülsenfrüchten, Fisch sowie pflanzlichen Ölen wie Olivenöl kann helfen, die Blutfettwerte zu verbessern. Tierische Fette und stark verarbeitete Lebensmittel sollten reduziert werden.
Übergewicht: Ein Body-Mass-Index (BMI) über 25 gilt als Übergewicht, ab 30 spricht man von Adipositas – beides erhöht das Schlaganfallrisiko. Bereits eine moderate Gewichtsabnahme kann die Gefäßgesundheit verbessern. Empfohlen wird eine Kombination aus gesunder Ernährung und regelmäßiger Bewegung.
Bewegung im Alltag: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt Erwachsenen mindestens 150 Minuten moderate körperliche Aktivität pro Woche – das entspricht etwa 30 Minuten an fünf Tagen. Zusätzlich sollten an mindestens zwei Tagen pro Woche muskelkräftigende Übungen durchgeführt werden. Aktivitäten wie zügiges Gehen, Radfahren oder Schwimmen sind ideal.
Rauchen: Rauchen erhöht das Risiko für Schlaganfälle. Ein Rauchstopp ist eine der wirksamsten Maßnahmen zur Risikoreduktion. Unterstützung bieten Rauchentwöhnungskurse, Nikotinersatzpräparate oder ärztliche Beratung.
Zuckerkrankheit: Diabetes mellitus Typ 2 erhöht das Schlaganfallrisiko erheblich. Ein Diabetes-Screening beim Hausarzt – z. B. durch Messung des Nüchternblutzuckers – ist besonders bei Übergewicht, Bewegungsmangel oder familiärer Vorbelastung sinnvoll. Eine gute Blutzuckereinstellung schützt die Gefäße.
Familiäre Vorbelastung: Wenn ein Elternteil vor dem 65. Lebensjahr einen Schlaganfall oder Herzinfarkt erlitten hat, besteht ein erhöhtes familiäres Risiko. In diesem Fall sind regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen besonders wichtig.
Herzrhythmusstörungen: Vorhofflimmern ist eine häufige Ursache für Schlaganfälle. Moderne Smartwatches können unregelmäßige Herzrhythmen erkennen und frühzeitig warnen. Bei entsprechenden Hinweisen sollte eine ärztliche Abklärung erfolgen. „Viele Schlaganfälle ließen sich durch einen gesunden Lebensstil vermeiden. Bereits kleine Veränderungen im Alltag – wie mehr Bewegung, bewusste Ernährung oder der Verzicht auf Zigaretten – können einen großen Unterschied machen“, so das Fazit von Oberarzt Dr. Maximilian Habs.
Das Team der Stroke Unit in Mainkofen steht für weitere Informationen und individuelle Beratung gerne zur Verfügung. Tel. 0 99 31 / 8 27 30 1. Mehr Informationen https://www.mainkofen.de/neurologie/stroke-unit-schlaganfalleinheit/