Zum Tag der Kinderhospizarbeit – Gemeinsam mehr bewegen
(ra) Der Familienbegleitdienst bzw. ambulante Kinder- und Jugendhospizdienst der Malteser für Landshut und Umgebung setzte am Samstag ein Zeichen zum Tag der Kinderhospizarbeit. Mit dem grünen Band wurde auf betroffene Familien und die Arbeit der Kinderhospizeinrichtungen
aufmerksam gemacht. Kinderhospizarbeit ist weit mehr als nur medizinische Versorgung. Sie bedeutet, Familien in schwersten Lebensphasen beizustehen, Unterstützung anzubieten und ein offenes Ohr zu haben. Denn wenn ein Kind, ein Jugendlicher oder ein junger Erwachsener schwer krank ist, betrifft das nicht nur die Betroffenen selbst, sondern das gesamte Umfeld.

Der Alltag lebensverkürzend erkrankter Kinder, Jugendlicher und junger Erwachsener sowie ihrer Eltern ist geprägt von Sorgen, Ängsten und sozialer Isolation. Das Thema „Kinder und Sterben“ ist in der Gesellschaft noch immer mit Hemmungen und Vorurteilen behaftet, weshalb es besonders wichtig ist, öffentlich Anteil zu nehmen und Betroffenen zu zeigen, dass sie nicht allein sind.
„Betroffene Familien fühlen sich oft ausgegrenzt oder erleben den fließenden Übergang in eine soziale Isolation, denn das Thema gilt in der Gesellschaft nach wie vor als Tabu, vor allem im Kinder- und Jugendbereich“, erklärt Eugen Daser, der den Kinder- und Jugendhospizdienst leitet. „Zum Tag der Kinderhospizarbeit zeigen wir unsere Solidarität mit den Betroffenen und möchten die Bedeutung der Kinderhospizarbeit in die Öffentlichkeit rücken.“
Was viele nicht wissen, der Familienbegleitdienst kann bereits ab einer gestellten Diagnose in Anspruch genommen und Familien entlastet werden. Neben den erkrankten Kindern oder Jugendlichen werden auch andere Familienmitglieder im Blick behalten. Beispielsweise durch Angebote, die (gesunden) Geschwisterkindern ermöglichen verschiedene Freizeitaktivitäten gemeinsam zu unternehmen. Kinder aus Landshut und der Umgebung treffen sich hierfür regelmäßig in der Malteser-Löwengruppe, so auch am Freitag . Hier wurde das KASiMiR-Museum in Landshut besucht und getreu dem Motto „Gemeinsam mehr bewegen“ ein bewegter Tag im Museum verbracht.
Aber auch Familien, in denen ein Todesfall schon länger her ist, unterstützt der Dienst – dabei steht er Menschen in allen Familienformen, unabhängig von Konfession und Nationalität, kostenfrei zur Verfügung und unterliegt der Schweigepflicht.
Der bundesweite Tag der Kinderhospizarbeit jährte sich am Samstag zum 18. Mal. Er stellt die Inhalte der Kinderhospizarbeit in den Vordergrund, um unter anderem in der Gesellschaft eine grundlegende Akzeptanz zu schaffen und gemeinschaftlich an der Seite betroffener Familien zu stehen. Ebenso wird der Situation und den daraus resultierenden Hürden erkrankter Kinder, Jugendlicher und junger Erwachsener Aufmerksamkeit zuteil, um auf deren Bedarfe hinzuweisen.
„Jeder Beitrag hilft der Kinderhospizarbeit, in den Augen der Öffentlichkeit selbstverständlich zu werden. Gemeinsam können wir mehr bewegen. Ich möchte die Menschen dazu aufrufen, sich solidarisch an die Seite lebensverkürzend erkrankter Kinder und Jugendlicher zu stellen, um deren
Stimme mehr Kraft zu verleihen“, betonte Franziska Kopitzsch, Geschäftsführerin des Bundesverband Kinderhospiz.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, aktiv zu werden, sei es in Form eines Ehrenamts oder von finanziellen Spenden. Beides ermöglicht es die Kinderhospiz-Arbeit fortzusetzen und auszubauen. Selbst kleine Beträge können einen großen Unterschied machen und dazu beitragen, dass Familien in schweren Zeiten die Unterstützung erhalten, die sie benötigen. Jede Unterstützung zählt.
Jede und jeder kann außerdem ganz einfach ein Zeichen setzen für lebensverkürzend erkrankte Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene sowie deren Familien, durch Posten eines Fotos von sich mit grünem Band (mit oder ohne Schriftzug) in den sozialen Medien unter #tagderkinderhos-
pizarbeit, #BVKH und @bundesverbandkinderhospiz.