Wurde Bezirksligist VfB Straubing um verdienten Punktgewinn betrogen?
(ak) Die knapp über 400 Zuschauer sahen am Samstagnachmittag im Straubinger Donausportzentrum am Peterswörd zunächst ein flottes Bezirksligaspiel zwischen dem VfB Straubing und dem FC Dingolfing. Gegen den Ende der Begegnung deutete vieles auf ein spielgerechtes 0:0-Unentschieden hin. Doch dann eine Fehlentscheidung des Schiedsrichters. Normalerweise sollten die Spieler ein Spiel entscheiden, dieses Mal war es jedoch der Schiedsrichter. Die Gäste konnte dadurch mit einem 1:0-Sieg die Heimreise antreten.
Die VfB-Elf hatte schon zu Beginn etwas mehr Spielanteile. Beide Abwehrreihen standen aber sehr sicher. So gab es beidseitig nur wenige Torchancen. Die erste Möglichkeit hatte in der 24. Minute der VfB Straubing. Ein Freistoß von Lucas Altenstrasser kam im Dingolfinger Strafraum zu Ahmed Ahmedov. Dieser nahm das Leder mit der Brust an und zog volley aus der Drehung ab. Doch Gästetorwart Thomas Obermeier war zur Stelle. Zehn Minuten später hatte dann Dingolfing seine erste Chance. Martin Abraham setzte sich gut auf der rechten Außenbahn durch. Dessen Flankenball fand im VfB-Strafraum Rinos Bajraktari. Dessen Kopfball ging knapp am rechten Pfosten vorbei.
Auch die ersten Torchance der zweiten Halbzeit gehörte den Gästen. Benjamin Sussbauer zog von der Strafraumgrenze ab. Doch VfB-Torwart Bastin Lerch lenkte den Ball mit den Fingerspitzen über die Querlatte. Aus der folgenden Ecke heraus eroberte der VfB das Leder und spielte einen mustergültigen Konter. Über die rechte Außenbahn spielte sich Tobias Judenmann bis zur Grundlinie durch. Mit Übersicht wollte er dann den Ball zum einschussbereiten Ahmed Ahmedov zurücklegen. Doch mit der Zehenspitze konnte ein Dingolfinger Verteidiger gerade noch klären.
In der Folge neutralisierten sich beide Mannschaften. Kein Team wollte den vielleicht spielentscheidenden Fehler machen und scheute jegliches Risiko. Das Spiel verflachte immer mehr und bot den Zuschauern wenig ansehnliches. In der 81. Minute schien dann aber plötzlich doch der VfB-Führungstreffer fällig zu sein. Lorent Dobruna hatte den Ball Dominick Wynn mustergültig in die Gasse gespielt. Dieser zog in halbrechter Position alleine auf das Dingolfinger Tor zu. Aber Wynn zögerte mit dem Abschluss etwas zu lange, schoss den Ball aus Nahdistanz am rechten Pfosten vorbei.
Die Zuschauer hatten sich schon auf ein torloses und eigentlich spielgerechtes 0:0 Unentschieden eingestellt, als Schiedsrichter Florian Braunsperger entscheidend in das Spiel eingriff: Bei einem letzten Dingolfinger Angriff kam das Leder zum eingewechselten Manuel Schneil. Dieser rutschte bei der Ballannahme im VfB-Strafraum ohne jeglichen Körperkontakt mit einem Gegenspieler auf dem rutschigen Boden weg. Plötzlich ein Pfiff des Schiedsrichters – Elfmeter! Weder griff der Linienrichter ein, noch gewann der Dingolfinger Manuel Schneil einen Fairplay-Preis. Ein Hinweis über das Wegrutschen wäre stets möglich gewesen. 400 Zuschauer im Stadion haben gesehen, dass kein Foulspiel vorlag und auch die Videobilder (sporttotal.tv) belegen eindeutig die haarsträubende Fehlentscheidung des Schiedsrichters. Benjamin Sussbauer nahm das Geschenk jedenfalls dankend an und verwandelte den Ball unhaltbar zum 0:1.
Kurz vor Spielende trat Simon Käufl von Dingolfing noch VfB-Spieler Andi Moszek um und war mit der gelb-roten Karte noch sehr gut bedient. Dies änderte aber an der unverdienten 0:1 VfB-Heimniederlage nichts mehr.