Wollte Jugendgang „327“ in Bogen Kapelle mit Molotowcocktails anzünden?
(pol) Seit dem Sommer vergangenen Jahres kam es im Bereich der Stadt Bogen zu einer Vielzahl von Sachbeschädigungen. In einem Fall sollte offensichtlich eine Kapelle mit Molotowcocktails angezündet werden. Nun hat die Polizei eine Gruppe von vier Jugendlichen im Alter von 16 bis 18 Jahren festgenommen, die nach polizeilichen Erkenntnissen unter dem Pseudonym „327“ agierten.
Allein bei dem Anschlag auf die Kapelle entstand ein Schaden von rund 10.000 Euro. Von der Polizei Bogen wurde deswegen zur Aufklärung der Straftaten eine Arbeitsgruppe eingerichtet. Die Beamten führten verstärkt Überwachungs- und Kontrollmaßnahmen durch.
Da sich die Tatorte überwiegend im Bereich des Schulzentrums und des Europaparks sowie auf dem Bogenberg befanden und da bei einigen Taten der Schriftzug „327“ aufgesprüht wurde, kamen die Ermittler bald zu der Überzeugung, dass es sich bei den Tätern um Jugendliche handeln dürfte.
Im weiteren Verlauf bestätigte sich unter anderem durch ein der Polizei zugespieltes Tat-Video der Verdacht, dass es im Bereich Bogen eine Jugendgruppierung mit dem Namen „327“ gibt, die auch für die Straftaten verantwortlich ist. Mit den Filmdaten konnten sechs Straftaten aufgeklärt werden. Dazu zählte auch eine versuchte schwere Brandstiftung. Mit Molotowcocktails hätte eine Kapelle angezündet werden sollen.
Da sich der Tatverdacht gegen drei deutsche und einen tschechischen Hauptverdächtigen im Alter zwischen 16 und 18 Jahren konkretisierte, wurden von der Staatsanwaltschaft Durchsuchungsbeschlüsse beantragt und vom Amtsgericht Straubing erlassen. Im Rahmen dieser Durchsuchungen fanden die Beamten unter anderem eine geringe Menge an Betäubungsmittel sowie einen Schlagring.
Die Polizei nahm die Beschuldigten vorläufig fest. Nach der Vernehmung und der Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft wurden sie aber wieder entlassen. Die Jugendlichen erwartet nun eine Anzeige wegen Sachbeschädigung und Brandstiftung.