Wofür und wie die Deutschen Kredite nutzen
(ra) Offen über das Thema Kredit zu sprechen, fällt Menschen immer noch schwer. Wie eine GfK-Studie zeigt, hat jeder dritte Deutsche mindestens eine Finanzierung. Und immer häufiger findet die Kreditaufnahme online statt.
Immer öfter finanzieren die Bundesbürger ihre Konsumwünsche über Online-Kredite und sind auch sonst dem mobilen Banking sehr zugetan. Das ergab die GfK-Finanzmarktforschung in ihrer Finanzmarktstudie 2017, für die gut 1.800 Menschen befragt wurden, wie und wofür sie Kredite aufnehmen.
Wie viele Deutsche haben eine Finanzierung bzw. einen Ratenkredit?
- Im Jahr 2016 wurde insgesamt eine Kreditsumme von 38,5 Mrd. Euro an Privatpersonen in Deutschland ausgezahlt
- 36 Prozent, also jeder dritte Befragte nutzt derzeit mindestens eine Finanzierung
- 27 Prozent haben aktuell einen Ratenkredit
- 14 Prozent verfügen über einen Dispozinskredit
Im Schnitt haben deutsche Finanzierungsnutzer zwei Ratenkredite abgeschlossen und müssen noch 9.800 Euro zurückzahlen.
Was kauft man in Deutschland auf Kredit?
Der mit Abstand häufigste Grund für eine Kreditaufnahme ist der Deutschen liebstes Spielzeug: Das Auto. Beinahe ein Drittel der Befragten nutzen ihren Kredit, um einen Gebrauchtwagen zu finanzieren.
- 32 Prozent finanzieren ihren Gebrauchtwagen und 26 Prozent ihren Neuwagen.
- Möbel sowie eine neue Küche werden von rund 17 Prozent finanziert.
- Laut der Studie benutzen nur 15 Prozent der Finanzierungsnehmer ihr Darlehen um einen Ratenkredit abzulösen.
- Unterhaltungselektronik wie eine neue Spielekonsole oder ein Heimkinosystem werden von 14 Prozent der Deutschen mit einem Ratenkredit finanziert.
- Haushaltsgroßgeräte werden zu 13 Prozent finanziert.
- 12 Prozent gleichen Ihren Dispozinskredit aus.
- Renovierungen oder Umzüge werden von insgesamt 10 Prozent per Finanzierung bezahlt.
- 7 Prozent finanzieren Bekleidung und Schmuck.
- 6 Prozent nehmen für den Urlaub eine Finanzierung auf.
Finanzierungsmöglichkeiten beeinflussen Kaufentscheidungen
Von Einzel- und Versandhändlern angebotene Finanzierungen gewinnen zunehmend an Bedeutung. Dabei zeigt sich, dass die Möglichkeit zur Ratenzahlung durchaus Kaufentscheidungen beeinflussen kann: 63 Prozent der Befragten gaben an, dass sie einen bestimmten Artikel nicht erstanden hätten, wenn ein Kauf auf Raten nicht möglich gewesen wäre. Lediglich 37 Prozent hätten sich auch ohne Finanzierungsangebot für den Kauf entschieden.
Wo nehmen die Deutschen Kredite auf?
2017 wurden 73 Prozent der Ratenkredite in einer Bankfiliale vor Ort abgeschlossen und 27 Prozent online. Mobile und online erreichbare Finanzservices erfreuen sich seit Jahren steigender Beliebtheit. 2012 waren es lediglich fünf Prozent.
Nur noch 47 Prozent informieren sich in der Bankfiliale, während 30 Prozent die Webseite der Bank nutzen, 20 Prozent Vergleichsportale im Internet aufsuchen und 10 Prozent weitere Onlinequellen heranziehen. Erfolgt die Finanzierung direkt beim Verkäufer, besuchen immerhin acht bis neun Prozent vorher die Website des Einzel- oder Autohändlers.
Wieso kann sich ein Onlinekreditvergleich durchaus lohnen?
Wie oben schon erwähnt, steht die Finanzierung von Fahrzeugen an erster Stelle der Gründe, warum ein Kredit aufgenommen wird. Banken der Autohersteller haben schon seit Jahren den klassischen Geldinstituten den Rang abgelaufen. Gibt es noch günstigere Alternativen? Inzwischen werden auch lukrative und seriöse Angebote online auf dem Markt.
Nachteil der Händlerfinanzierung:
- Ist nicht neutral – kommt über Partner- oder Herstellerbank
- Verkäufer erhalten oftmals eine Provision für die Vermittlung (pushy Abverkauf)
Vorteil der Online Autokredite
- Neutraler Anbieter
- Große Auswahl aus über 20 Banken