Wissenswertes für Reisende: Tipps zu Risikoabsicherung und Gesundheit
(ra) Vor einer Reise gibt es vieles zu erledigen. Das Packen der Koffer ist zwar nicht zu vernachlässigen, noch wichtiger sind aber Themen wie Versicherungsschutz, Impfungen oder Reiseapotheke. Die nachfolgende Checkliste macht auf zentrale Faktoren aufmerksam, damit der Urlaub unbeschwert genossen werden kann.
• Versicherungen abschließen
Ein absolutes Muss beim Reisen ins Ausland ist eine Auslandskrankenversicherung. Der Rücktransport in die Heimat muss im Leistungsspektrum der Versicherer unbedingt enthalten sein, denn gerade dieser Posten verschlingt schnell Summen im sechsstelligen Bereich, die eine Existenz ruinieren können. Wurde keine entsprechende Police abgeschlossen, muss der Reisende für diese Kosten selbst aufkommen.
Insbesondere bei teuren Reisen sowie für Familien mit Kindern, pflegende Angehörige und Senioren lohnt sich ergänzend eine Reiserücktrittsversicherung. Kann eine Reise aus einem wichtigen Grund nicht angetreten werden, übernimmt eine solche Versicherung die anfallenden Stornogebühren der Reiseveranstalter. Allerdings müssen Urlauber vor Abschluss genauestens prüfen, welche Fälle abgesichert sind und welche nicht. Hier unterscheiden sich die Angebote massiv. Ein weiterer elementarer Vertragsbestandteil ist der Reiseabbruch: Wurde das Reiseziel bereits erreicht, doch der Urlaub muss abgebrochen werden, erstatten einige Versicherer die anfallenden Mehrkosten sowie nicht in Anspruch genommene Reiseleistungen.
Die Voraussetzungen, die für den Leistungsanspruch erfüllt sein müssen, sind individuell. Einige Versicherungsgesellschaften beschränken sich auf wenige Fälle, darunter Versterben von Angehörigen oder Schwangerschaft. Die Reiserücktrittsversicherung der Europ Assistance greift hingegen auch bei Terroranschlägen, Unfällen, Naturgewalten, Impfunverträglichkeit, Prothesen-Bruch oder Arbeitsplatzverlust und umfasst die „Soforthilfe in Notsituationen“, die zum Reiseabbruch geführt haben.
Eine private Unfallversicherung sollte ebenfalls Teil des Grundschutzes sein. Sie schützt auch Aktivurlauber und Extremsportler, die während ihrer Reise einen Unfall haben. Ausnahmen bilden meist das Sportfliegen (sobald Fluglizenz erforderlich) sowie Rennen und dazugehörige Trainings mit motorisierten Fahrzeugen.
Stehen Fahrten mit Mietwagen im Ausland an, ist der sogenannten Mallorca-Police die volle Aufmerksamkeit zu schenken. Falls noch nicht geschehen, lässt sich diese Leistung bei der Kfz-Haftpflichtversicherung ergänzen, um die Deckungssummen im europäischen Ausland zu erhöhen. Diese werden an deutsche Verhältnisse angepasst, um im Schadensfall ausreichend abgesichert zu sein. Alles Weitere zur Mallorca-Police hat Verivox zusammengefasst.
• Impfungen vornehmen lassen
Impfungen sind nicht nur im Rahmen der gesundheitlichen Vorsorge entscheidend, sie können sogar die Einreise in Urlaubsländer verhindern, wenn der Impfschutz nicht den Vorschriften entspricht. Für viele Länder gibt es Pflichtimpfungen, weil diese für den Schutz vor gefährlichen Erkrankungen unverzichtbar sind. Da es bei einigen Impfstoffen mehrere Wochen dauern kann, bis der Schutz vollständig aufgebaut ist, sollte der Hausarzt frühzeitig aufgesucht werden. Er klärt über die Risiken auf. Bei Fernreisen sind unter anderem folgende Impfungen empfehlenswert:
• Polio
• Diphtherie
• Tetanus
Das Robert Koch Institut hat online im Bereich Impfungen A-Z Informationen der Ständigen Impfkommission, kurz STIKO, arrangiert und Empfehlungen für den individuellen Impfschutz veröffentlicht.
• Reiseapotheke vorbereiten
Medikamente gegen Durchfall, Erbrechen, Kopfschmerzen und Übelkeit dürfen in der Reiseapotheke nicht fehlen, um schnell auf die Beschwerden reagieren zu können. Zudem sind Präparate in ausreichender Menge vorzubereiten, die täglich eingenommen werden müssen, aber im Ausland womöglich nicht verfügbar sind. Nasensprays zur Befeuchtung der Schleimheute, Pflaster, Verbandszeug, Schere, Desinfektionsmittel, Sonnenschutzcreme, Insektenabwehrmittel und Wundsalben sind gleichermaßen praktische Begleiter.
• Thrombosevorsorge
Das Thromboserisiko ist bei Langstreckenflügen und langen Autoreisen erhöht. Jeder Reisende sollte mit dem behandelnden Arzt klären, ob Gerinnungshemmer und Thrombosestrümpfe nötig sind.
• Dokumente prüfen
Sind Reisepass beziehungsweise Ausweis gültig? Liegen Flugtickets vor und wurde die Kfz-Zulassungsbescheinigung eingepackt? Touristen müssen rechtzeitig vor Reiseantritt alle für die Ferien erforderlichen Dokumente prüfen und Kopien machen. Im Idealfall existieren ergänzend digitale Kopien. Um im Ernstfall darauf zugreifen zu können, ist das Ablegen in einer Cloud ratsam.
• Sicherheitslage klären
Das Auswärtige Amt informiert online über die Sicherheitslage in diversen Urlaubsländern. Auch Informationen zu deutschen Auslandsvertretungen im Ausland sowie aktuelle reisemedizinische Hinweise und Pflichtimpfungen sind hinterlegt.
• Achtung Camper!
Ein Urlaub mit Wohnmobil kann zur Geduldsprobe avancieren, wenn im Vorfeld nicht einige wichtige Fragen geklärt wurden. Eine davon betrifft die Fahrerlaubnis: Ein Führerschein Klasse 3, der noch vor dem Jahr 1999 ausgestellt wurde, ist für Fahrzeuge bis 7,5 Tonnen gültig. Neuere Pkw-Führerscheine reichen für Wohnmobile bis 3,5 Tonnen. Ein internationaler Führerschein ist beispielsweise in Australien und den USA dringend anzuraten.
Auch die Größe des Wohnmobils darf nicht unterschätzt werden. Reisende, die sich zum ersten Mal ein Reisemobil leihen, sollten ein kompaktes Modell wählen. Regelrechte Wohnmobil-„Schiffe“ sind ausschließlich für erfahrene Lenker geeignet. Auch das zulässige Gesamtgewicht ist ein Thema und wird im Rahmen der Reisebeladung schnell überschritten. Bei einer Polizeikontrolle dürfen die Beamten aus Sicherheitsgründen verlangen, dass das Gepäck vor Ort reduziert wird. Nicht weniger bedeutend, ist die Gesamthöhe des Mietobjekts. Diese sollte bekannt sein, um an potenziellen Gefahrenstellen, wie Brücken, keine Schäden und Bußgelder zu riskieren.
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