23. Mai 2025
Reise & Erholung

Winterurlaub im Wandel: Zwischen Genuss und Pistengaudi

(ra). Wer früher Winterurlaub in den Alpen buchte, der verbrachte seinen Aufenthalt meist mit Skifahren, Langlaufen oder Rodeln. Doch inzwischen nutzen immer mehr Touristen ihren Winterurlaub auch für pistenunabhängige Aktivitäten und genießen die regionale Küche oder – ganz oben auf der Wunschliste – entspannende Wellness-Angebote. Doch wie kommt es zu diesem Sinneswandel und wie wird der Winterurlaub in den Bergen sich künftig ändern? Wir fassen zusammen.

Ein wesentlicher Grund für das abnehmende Interesse am reinen Ski-Urlaub sind die steigenden Preise. So haben sich in den vergangenen zehn Jahren die Preise für einen Tagesskipass um bis zu 55 Prozent erhöht. Auch die Kosten für Leihausrüstung, Ski-Lifte und Unterbringungsmöglichkeiten für Skier nehmen zu. Zudem sorgt der immer milder werdende Winter für schlechtere Wintersportbedingungen – über mehrere Monate hinweg kann man vielerorts Wintersport nur noch im Kunstschnee ausüben. Und auch dafür muss der Gast draufzahlen, da der Kunstschnee enorm hohe Wasser- und Energiekosten verursacht. Da ist es nicht weiter verwunderlich, dass viele Urlauber die Skier immer häufiger links liegen lassen und andere Optionen bevorzugen, die dem Winterurlaub das gewisse Etwas verleihen.

(c) by Flickr: Strandkorb Bad Kleinkirchheim

Geänderte Ansprüche an den Winterurlaub

Doch nicht nur die steigenden Preise führen zu einem anderen Urlaubsverhalten – die Vorlieben der Touristen haben sich auch unabhängig davon geändert: So wünschen sich viele keinen reinen Ski- und Actionurlaub, sondern sie wollen eine Entschleunigung ihres Alltags erleben und eine ruhige Zeit zu zweit oder mit der Familie genießen. Entsprechend haben bereits viele an den Alpen gelegene Hotels – wie beispielsweise das Wyndham Grand Bad Reichenhall – ihre Angebote den neuen Wünschen der Gäste angepasst und setzen auf großzügige Wellnessbereiche, pistenunabhängige Events wie Biking-Touren und eine abwechslungsreiche Küche, die rustikalen Genuss ebenso wie moderne Gerichte umfasst.

Für Hotels, die sich ausschließlich der Pistengaudi verschrieben haben, wird es zunehmend schwieriger – sie verzeichnen allgemein sinkende Umsätze. Da scheint es auch nicht überraschend, dass Tourismusexperten Hotels in Skiregionen derzeit dazu raten, in ihren Komfort zu investieren. Langfristig wird es immer wichtiger werden, sowohl für Wintersportler als auch Ruhesuchende gleichermaßen attraktiv zu sein.

Was bei Winterurlaubern jedoch bleibt, ist die Sehnsucht nach Schnee, Bergen und Natur. Die Attraktivität der Ski-Orte wird also auch in Zukunft bleiben – lediglich die Ansprüche an sie werden weiter wachsen.