Wie können Sie Risiken für Diabetes, Schlaganfall und Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken?
(ra) Leben retten, ob präventiv oder im Ernstfall: Wie das einerseits durch einen gesunden Lebensstil, andererseits in Notsituationen wie einem akuten Herzstillstand gelingt – darüber haben Experten des Klinikums die Bevölkerung anschaulich aufgeklärt. Am Montag machte der auffällige rote amerikanische Schulbus der Kampagne „Herzenssache Lebenszeit“ in der Fußgängerzone in der Landshuter Altstadt Halt.
Dort berieten Ärzte, Pflegepersonal und weitere Experten in geballter Form, um dazu beizutragen, Risiken für Diabetes, Schlaganfall und Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu senken. Dass auch ein Ohrwurm zur Lebensrettung beitragen kann, wussten wohl die wenigsten.

Typ-2-Diabetes ist die häufigste Form von Diabetes, bleibt jedoch oft lange unbemerkt. Aufgrund von Begleiterkrankungen wie hohem Blutzucker, Bluthochdruck und Übergewicht, sind Herz-KreislaufErkrankungen und Nierenschäden mögliche Folgeerkrankungen. Patienten mit Typ-2-Diabetes entwickeln deutlich häufiger Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Das Ziel der Initiative ist daher Aufklärung über die Zusammenhänge zwischen Diabetes und kardiovaskulären Erkrankungen wie Schlaganfall, Vorhofflimmern, Herzinfarkt oder Herzschwäche.
Die Klinikum-Experten vermittelten am Infobus vor dem Rathaus in Gesprächen mit den Besuchern Informationen, um das Risikobewusstsein der Landshuter zu fördern. Denn nur wer sein persönliches Risiko kennt, kann gezielt vorbeugen. Vor Ort waren Ärzte aus den Bereichen Kardiologie, Gastroenterologie, Diabetologie, Nierenheilkunde, Neurologie und Notfallmedizin. Viele Fragen wurden in den Gesprächen geklärt – Fragen wie: Wie messe ich meinen Blutdruck richtig? Wie erkenne ich eine Herzschwäche? Welche Blutzuckerwerte sind gut? Der Andrang war groß. Die Besucher konnten vor Ort von Pflegekräften des Klinikums auch Blutdruck und Blutzuckerwerte messen lassen.

Chefarzt Oliver Zorn und die pflegerische Leiterin Mandy Grätz von der Notaufnahme demonstrierten an einer Übungspuppe, wie eine Herzdruckmassage bei einem akuten Herzstillstand durchgeführt wird. Außerdem zeigten sie den richtigen Umgang mit einem halbautomatischen Defibrillator, wie er beispielsweise auch neben dem Eingang des Rathausprunksaals hängt. Dieses Angebot nutzten viele Interessierte, die ihre Kenntnisse zur Ersten Hilfe auffrischen wollten. „Wir konnten vielen die Angst nehmen, dabei etwas falsch zu machen. Falsch ist eigentlich nur, wenn man im Notfall gar nichts unternimmt“, so Zorn.
Auch Oberbürgermeister Alexander Putz besuchte den Infobus und stellte dabei sein Rhythmusgefühl bei einer Herzdruckmassage unter Beweis. Denn wer im Notfall Erste Hilfe leisten muss, sollte an Musik denken: der Refrain des Bee-Gees-Hits „Stayin’ Alive“ gibt den Takt der Massage vor – das wusste auch Putz, der sich auch den Umgang mit einem Defibrillator erklären ließ.

„Unser Engagement als Klinik geht über die Behandlung von Patienten hinaus. Wir wollen nicht nur versorgen, sondern auch vorbeugen und durch Beratung zur Aufklärung beitragen“, so Geschäftsführer Dr. Philipp Ostwald. Informationen wurden außerdem durch das Schlaganfall- und das Herzbüro zur Verfügung gestellt. Trotz der Hitze war die Resonanz groß. Viele Passanten nutzen die Angebote und konnten viele nützliche Informationen und Gesundheitstipps mitnehmen.