Wetterextreme stellen Landwirte vor immer größere Herausforderungen
(ra) Auf großes Interesse stieß der Schauflächenversuch vom Demonstrationsbetrieb Franz Lammer. Rund 60 Teilnehmer tauschten sich am Montagabend bei regen Diskussionen mit dem Holzhausener Landwirt und dem Pflanzenbauberater Martin Wenninger vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Landau a. d. Isar-Pfarrkirchen aus.
In diesem Jahr waren die Bedingungen für die Aussaat besonders schwierig, bedingt durch die nasskalte Witterung im April. Laut Daten der Wetterstation Gottfrieding hat es im Schnitt an drei von fünf Tagen geregnet. Insgesamt gab es im April doppelt so viel Niederschlag wie im Durchschnitt, und das bei kühlen Temperaturen. Ab Mitte Mai bis zum Termin der Versuchsführung hingegen fiel hingegen kein einziger Tropfen Regen mehr.
Beim Schauversuch werden zwölf verschiedene Varianten untersucht. Der nass bearbeitete Boden, auf welchem die Maisaussaat erfolgte, war bei der Versuchsführung durch den ausbleibenden Regen inzwischen so hart wie Beton. Der Mais hatte dadurch in den meisten Varianten deutliche Auflauf- und Wachstumsprobleme. Diese Erfahrung teilten auch die anwesenden Landwirte, die ihre Praxiserfahrung mit einbrachten.
Bei jeder Variante wurde mit Spaten und Bodensonde der Boden und die Durchwurzelung des Maises genauer unter die Lupe genommen. Ebenso wurde auf der Versuchsfläche die Wasserversickerungsleistung in allen Varianten getestet. Mit Hilfe einer Gießkanne und eines Eisenrings wurde ein Regenereignis von 50 Litern pro Quadratmeter innerhalb weniger Minuten simuliert. Die Teilnehmer konnten zum Teil deutliche Unterschiede zwischen den einzelnen Varianten feststellen. Wichtig ist es, dass das Wasser vom Boden aufgenommen wird und nicht mit feinen Bodensedimenten den Hang hinunterläuft, verdeutlichte Landwirt Franz Lammer.
Weniger Erosion als bei Ackerland gibt es auf Grünland. Es ist aber zu bedenken, dass eine Wiese deutlich mehr Wasser verbraucht als der Mais. Den höchsten Wasserverbrauch in der Landschaft hat allerdings der Wald. Somit ist die Grundwasserneubildung auf Ackerland am höchsten. Eine wassersparende Bewirtschaftung mit hohen und stabilen Erträgen stellt mit den zunehmenden Wetterkapriolen die Landwirtschaft vor immer größere Herausforderungen.
Dies sah man auch bei einem weiteren Schwerpunkt des Versuches, der Einsparung von Pflanzenschutzmitteln im Mais. Neben dem ortsüblichen Pflanzenschutz wurden Varianten mit reduziertem und ohne Pflanzenschutz erprobt. Anstelle dessen kamen verschiedene Bodenbearbeitungsverfahren und Hackgerätschaften zum Einsatz. Die mechanische Unkrautbekämpfung gestaltete sich in diesem Jahr schwierig. Es gab durch den immer wiederkehrenden Regen nur wenige Zeitfenster, das Unkraut und Ausfallgetreide zu bekämpfen. Die Beschilderung bleibt nach der Versuchsführung noch einige Zeit stehen. Landwirte und Interessierte dürfen gerne auch nach dieser Führung den Versuch vor Ort begutachten.