5. Mai 2025
Straubing

Wasserstoff: Das Zukunftsthema schlechthin?

(ra) 350 Teilnehmende verfolgten am Montag bei der digitalen Form des C.A.R.M.E.N.-Forums zum Thema Wasserstoff die Vorträge der insgesamt elf Experten. Hubert Aiwanger, Bayerischer Staatsminister für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie, war vor Ort in Straubing und eröffnete mit einem Vortrag die Tagung.

Staatsminister Hubert Aiwanger bei der Eröffnung des 28. C.A.R.M.E.N.-Forums – Foto: StMWi/E. Neureuther

„Wir können durch Wasserstoff Erneuerbare Energien dort hinbringen, wo wir sie brauchen“, betonte Staatsminister Aiwanger die Bedeutung von Wasserstoff für die Energiewende. So sei Wasserstoff das Zukunftsthema schlechthin! Zudem verwies er auf die aktuell wichtige Bedeutung der Veranstaltung, denn C.A.R.M.E.N. e.V. greife das Thema zum richtigen Zeitpunkt auf. Zahlreiche Akteure aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik, aktuell über 150 Mitglieder, seien Partner des Wasserstoffbündnis Bayern und tragen so zur Stärkung und zum Ausbau der Technologiekompetenz Bayerns im Bereich innovativer Wasserstofftechnologien bei. Des Weiteren spiele der Auf- und Ausbau der H2-Tankstellen-Infrastruktur eine wichtige Rolle, insbesondere die Errichtung von 100 Wasserstofftankstellen im Freistaat bis 2025. Auch die Verabschiedung der Bayerischen Wasserstoff-Strategie soll die Entwicklung Bayerns zu einem weltweiten Wasserstoff-Technologieführer vorantreiben.

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Ministerialdirigent Rudolf Escheu, Vorstandsvorsitzender von C.A.R.M.E.N. e.V., bedeuterte, dass er die Teilnehmenden nicht persönlich in Straubing begrüßen konnte. „Aber ich bin auch davon überzeugt, dass wir mit unserer Web-Konferenz eine gelungene Alternative geschaffen haben“, sagte er. Die Aktualität des Themas zeige sich auch an der sehr hohen Teilnehmendenzahl.

In den Fachvorträgen der Tagung gingen die Experten auf die vielfältige Nutzung und das Potenzial von Wasserstoff ein. Torsten Urban von der Bayern Innovativ GmbH moderierte die Veranstaltung und führte durch den Tag. Die Anwesenden nutzten die Gelegenheit für einen regen fachlichen Austausch im Chat und diskutierten die Möglichkeiten, aber auch die Herausforderungen und Grenzen von Wasserstoff.

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Philipp Runge vom Zentrum Wassertoff.Bayern (H2.B) ordnete zu Beginn der digitalen Tagung die Möglichkeiten von Wasserstoff als Energieträger in Bayern ein. Er ging von einer Grundlagenerklärung zur Herstellung und Nutzung hin zu einer global betrachteten Einschätzung der Wasserstoffbereitstellung. Es folgte die Betrachtung von Seiten der chemischen Industrie. Dr. Jörg Rothermel vom Verband der chemischen Industrie e.V. (VCI) skizzierte zunächst den Energiebedarf und die Treibhausgasemissionen der Chemieindustrie. Mit zirka einer Million Tonnen pro Jahr sei die Chemie bereits heute der größte industrielle Wasserstoffnutzer. Zusammenfassend betonte Dr. Rothermel, dass eine treibhausgasneutrale chemische Produktion bis 2050 technologisch möglich sei. Dabei spiele der Wasserstoff eine Schlüsselrolle.

In den folgenden Vorträgen wurden die Grundlagen aus dem ersten Fachblock weiter vertieft. So stellten die Experten Möglichkeiten der Wasserstoffherstellung vor, zum Beispiel aus Windenergie, Biogas oder auch aus biologischen Reststoffen. Reinhold Wurster vom Deutschen Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Verband (DWV) erläuterte in zwei Beiträgen die aktuelle Situation im Bereich der Speicherung von Wasserstoff sowie der Wasserstoffinfrastruktur und ging dabei jeweils auch auf wirtschaftliche Aspekte ein.

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Nach der Herstellung und Speicherung ging es um die Einsatzmöglichkeiten von Wasserstoff. Die vielfältigen Möglichkeiten zeigten sich in fünf unterschiedlichen Vorträgen. Dabei gingen die Referenten auf die Technologiepfade von Power-to-X oder auch auf die Chancen von Wasserstoff im Bereich der Mobilität ein. Zudem folgte eine Einschätzung zur aktuellen Lage auf dem Weg von der Forschung in die Praxis. Wie Wasserstoff in der Stahlproduktion eingesetzt werden kann und welche Potenziale zur Treibhausgasreduktion dies bietet, war ebenfalls Teil der Tagung. Abschluss war die Vorstellung einer Technologie zur Nutzung im Eigenheim-Bereich.