23. April 2025
GeiselhöringRegion Straubing

Wanderausstellung der Weiße-Rose-Stiftung kommt auch nach Straubing und Geiselhöring

(ra) Es ist ein wahrer Ausstellungsmarathon, den die „Weiße-Rose“-Stiftung mit Hildegard Kronawitter, MdL a. D an der Spitze und Ruth Müller, MdL mit der organisatorischen Hilfe des SPD-Arbeitskreises Großes und Kleines Labertal im Frühjahr und Frühsommer dieses Jahres auf die Beine stellen. Denn die Wanderausstellung über die Widerstandsgruppe der „Weißen Rose“ gegen die NS-Diktatur und seiner Ermordung vor 75 Jahren gastiert in zwölf Gemeinden, Märkten und Städten, darunter auch in Straubing und Geiselhöring.

Die Wanderschaft der Ausstellung beginnt am 19. März in Furth bei Landshut. Es folgen Straubing, Regensburg, Geiselhöring, Pfeffenhausen, Neustadt an der Donau, Langquaid, Neufahrn /Niederbayern, Mallersdorf und Rohr/NdB. Endstationen sind Aufhausen und Schierling 8. Juli). Die Koordination und Terminplanung übernimmt die Abgeordnete Ruth Müller, beraten und unterstützt von der „Weiße Rose“-Stiftung. Um die Organisation und Logistik vor Ort kümmern sich die AK-Sprecherin Karin Hagendorn und Martin Auer.

„Wir wollen aus der Vergangenheit das Feuer übernehmen, nicht die Asche,“ lautet ein Zitat des 1914 ermordeten französischen Sozialistenführers Jean Jaurés. Entsprechend geht es auch bei dieser Ausstellungsreihe weniger darum, nur an diese mutigen Widerstandskämpfer um Sophie und Hans Scholl, Christoph Probst, Professor Kurt Huber, Alexander Schmorell Willi Graf, Hans Leipelt, Falk Harnack und andere zu erinnern und sie auf hohe Sockel zur Verehrung zu stellen; vielmehr sollen die Mitglieder der Weißen Rose als „Mutmacher“ in der Mitte unserer heutigen Gesellschaft Platz einnehmen. Denn gerade in der Gegenwart mit dem deutlichen braunen Menetekel des Rechtsextremismus und Rechtspopulismus in Bayern, Deutschland und Europa sei es wichtig, betonte am Dienstag Ruth Müller, das Vorbild der Mitglieder der „Weißen Rose“ vor allem der jungen Generation vor Augen zu führen.

Angesichts der zunehmenden rechtsextremen Gewaltakte und Hetze „reicht es nicht, die Opfer unter dem Rad zu verbinden. Man muss dem Rad selbst in die Speichen fallen!“, zitierte sie den am 9. April 1945 in Flossenbürg ermordeten evangelischen Pfarrer und Theologen Dietrich Bonhoeffer, zu dessen Widerstandskreis die „Weiße Rose“ Verbindung hatte. Oder wie es Sophie Scholl mutig ihrem Richter und Mörder Roland Freisler vor dem Volksgerichtshof in München ins Gesicht sagte: „Einer muss ja doch mal schließlich damit anfangen.“

Müller sieht zusammen mit dem AK Labertal die Geschichte der „Weißen Rose auch als Auftrag an die Politik der Gegenwart und Zukunft, wie ihn der langjährige SPD-Landesvorsitzende Waldemar von Knoeringen vor 55 Jahren formulierte: „Keine pragmatische Politik wird auf Dauer Erfolg haben, wenn nicht auf höherer Ebene jene menschliche Substanz wirksam wird, für die die Frauen und Männer des Widerstandes in den Stunden ihrer tiefsten Erniedrigung Zeugnis ablegten.“