Wachsende Online-Partnersuche: Erfolg versprechend, aber nicht ohne Tücken
(ra) Haben wir heute noch Zeit für die Partnersuche? Die Frage kommt in Anbetracht des immer größer werdenden Leistungsdrucks im Beruf nicht selten auf. Ihr Heil versprechen sich viele Menschen vom Internet, und tatsächlich nehmen wir eines wahr: es finden sich und heiraten immer mehr “Internet-Paare”. Oder sollten wir uns die Frage stellen, ob das althergebrachte Kennenlernen einfach nicht mehr angesagt ist? Was auch immer Ihre Antwort darauf ist, hier folgt ein kleiner Abriß zu Versprechen, Tatsachen und Risiken.
Was macht man wenn man keine Zeit hat öfters einmal auszugehen, sich aber nach einem Partner sehnt? In unserer modernen Welt kommt es nicht selten vor, dass man nicht mehr einfach so aus dem Haus gehen und jemanden kennenlernen kann. Seien es die Kinder, die aus der vorigen Ehe zuhause unbeaufsichtigt wären, sei es der stressige Job oder anderes. Die Lösung heißt daher für viele Deutsche: Partnersuche im Internet. Nach einer kürzlich veröffentlichten Studie von Bitkom tummeln sich in deutschen Partnerbörsen schon 9 Millionen Menschen, wovon geschätzte 4 Millionen aktuell aktiv auf Suche sind. 4 Millionen, das ist noch etwas mehr als die momentane Einwohnerzahl unserer Hauptstadt Berlin. Davon soll jede 3. Person tatsächlich den aktuellen festen Partner im Internet kennengelernt haben – und mit zunehmender Verlagerung alltäglicher Aktivitäten in die Onlinewelt werden es vermutlich nicht weniger.
Das breite Angebot
Wer sich auch der online suchenden Masse anschließen möchte, der stößt zunächst auf ein schier unüberblickbares Angebot. Daher sollte man sich vorher folgende Fragen stellen:
- wie sicher möchte ich vor unseriösen Personen sein?
- bin ich bereit für einen gewissen Service auch Geld zu bezahlen?
- suche ich eine Beziehung oder eher einen Liebhaber/Liebhaberin?
Es gibt hier nämlich für jeden Geschmack etwas im Angebot. Anzumerken ist, dass unseriöse Personen meist auch eher auf kostenlosen Portalen anzutreffen sind, auf denen keine Verifizierung der persönlichen Daten stattfindet. Wer sich nicht sicher ist, “falsche” Angebote selbständig erkennen zu können, sollte auf Nummer Sicher gehen und eine Kontaktbörse aufsuchen, die gegen Bezahlung auch mehr Sicherheit bietet.
Die Antwort auf die dritte Frage führt letztendlich vermutlich zu Gleichgesinnten. Für ernsthafte Beziehungssuche eignen sich die klassischen Datinganbieter wie Friendscout24.de, die laut Computerbild.de in Deutschland die größte Partnerbörse darstellt. Neben diesen Klassikern gibt es noch die so genannte C-Dating Sparte (“Casual Dating”), die dem Namen nach eher für gelegentliche Treffen und keine festen Absichten gedacht ist. Ein Beispiel für einen Affärenvermittler wäre FirstAffair. Die Zahl der aktiven User dieser Portale ist laut der genannten Bitkom-Studie um einiges geringer – was den Schluss zulässt, dass die Deutschen doch eher Längerfristiges bevorzugen.
Vor der Anmeldung: AGBs lesen
Mit wachsendem Nutzervolumen kommen manchmal auch Meldungen zum Vorschein, die uns eines lehren: bevor man sich für ein Portal entscheidet, sollte man sich genau über Kosten, Nutzen und Bedingungen informieren – dies findet man in den allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) des jeweiligen Angebots. Unschöne vereinzelte Fälle zeigen: nicht immer sind sich die Nutzer der Kündigungsfristen und –Bedingungen bewusst, und ehe man sich versieht, endet die einst vielversprechende Partnersuche vor Gericht. Zu allgemeinen Regelungen können wir Ihnen diesen Beitrag der Verbraucherzentrale Hessen empfehlen.
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