Vier Tote bei Brand in Reisbach – 23 Verletzte – 2. Update
(pol) Bei einem Brand am frühen Samstagmorgen in einem Mehrfamilienhaus in der Ortsmitte von Reisbach (Landkreis Dingolfing-Landau) starben vier Personen – drei Frauen und ein Baby. 23 Personen wurden ersten Erkenntnissen nach verletzt. Drei mussten in Krankenhäuser gebracht werden.
Der Großbrand brach gegen 2 Uhr aus. Feuerwehr, Rettungskräfte und Polizei, auch ein Polizeihubschrauber, zählten zum Großaufgebot. Für die 78, 55 und 20 Jahre alten Frauen und ein Baby kam jede Hilfe zu spät. Die Kriminalpolizeiinspektion Landshut hat vor Ort die Ermittlungen übernommen. Wie es zu diesem folgenschweren Brand kommen konnte, das war am Samstagvormittag noch nicht bekannt. In dem Anwesen sind laut Polizeiangaben insgesamt 27 Personen gemeldet.
Update 1
Entgegen der ersten Meldung sind nach derzeitigem Stand vier Todesopfer und 19 verletzte Personen zu beklagen – 17 Bewohner und zwei Einsatzkräfte der Feuerwehr. Drei Bewohnerinnen des Mehrfamilienhauses, eine 78-jährige und eine 55-jährige sowie eine 20 Jahre alte, im 7. Monat schwangere Frau sind bei dem Feuer ums Leben gekommen. Das ungeborene Kind der 20-Jährigen wurde im Zuge der Rettungsmaßnahmen per Notkaiserschnitt entbunden, es konnte allerdings nicht mehr lebend gerettet werden. Vier der Verletzten mussten zur stationären Behandlung in umliegende Krankenhäuser eingeliefert werden. Die Betroffenen und ihre Angehörigen wurden in einer eigens eingerichteten Betreuungsstelle durch Kriseninterventionsteams betreut. Die drei erwachsenen Verstorbenen standen in keinem Familienverhältnis zueinander.
Der Sachschaden dürfte sich nach einer ersten Einschätzung in einem mittleren bis hohen sechsstelligen Bereich bewegen. Kripo und Staatsanwaltschaft Landshut haben die Ermittlungen zur Brandursache übernommen. Derzeit liegen keine Hinweise für eine Brandverursachung von außen vor. Nach dem bisherigen Stand der Ermittlungen ist eine mögliche fahrlässige Brandursache nicht auszuschließen.
Update 2 (Sonntag, 15 Uhr)
Kripo und Staatsanwaltschaft Landshut gehen nach dem derzeitigen Stand der Ermittlungen von Fahrlässigkeit aus. Eine nicht ausgeschaltete Herdplatte kommt derzeit als mögliche Brandursache in Betracht. Hierzu sind jedoch weitere Ermittlungen am Brandobjekt erforderlich.
Im Zuge der gestrigen intensiven kriminalpolizeilichen Ermittlungen hat sich zwischenzeitlich ein Tatverdacht gegen einen Bewohner des Mehrfamilienhauses ergeben. Die Staatsanwaltschaft Landshut beantragte Haftbefehl, der vom Amtsgericht Landshut mangels Fluchtgefahr nicht erlassen wurde.
Die Ermittlungen am Brandobjekt gestalten sich momentan äußert schwierig, da es derzeit, unter anderem aufgrund der beeinträchtigten Statik, nicht gefahrlos betreten werden kann. Erst nach Durchführung von entsprechenden Sicherungsmaßnahmen können weitere Untersuchungen vor Ort durchgeführt werden.