21. September 2025
Straubing

Verwaltungsgebäude soll im März dem TUM Campus Straubing übergeben werden

(jh) Zuletzt waren das Jugendamt und das Jugendfreizeitzentrum im Gebäude an der Petersgasse 5 untergebracht. Für 4,5 Millionen Euro wurde dieses von Grund auf saniert und sollte im Spätherbst 2017 als Verwaltungsgebäude an den TUM Campus Straubing übergeben werden. In der Nacht zum 7. Oktober brach im Gebäude Feuer aus und zerstörte den kompletten Dachstuhl. Nach über vier Jahren steht die Übergabe des historischen Gebäudes in Kürze erneut an.

Am Samstag präsentierte Norbert Sperl, der Leiter des Staatlichen Bauamtes, den aktuellen Sanierungsfortschritt. Vor der offiziellen Übergabe im März sind nur noch wenige Arbeiten zu erledigen. Sperl erinnerte sich an die Situation nach dem Brand: „Es war zum Weinen.“ 4,5 Millionen Euro waren in die Sanierung des ehemaligen Jugendfreizeitzentrum investiert worden. Das Feuer hatte den historischen Dachstuhl komplett zerstört. Das Löschwasser gab dem übrigen Gebäudeteil den Rest: Die Parkettböden waren aufgewellt, der Estrich aufgeweicht, die Fußbodenheizung zerstört. Die Wände hatten sich mit Wasser vollgesaugt.

Rückblick auf die Nacht zum 7. Oktober 2017:

Es dauerte schließlich bis 2019, ehe mit der erneuten Sanierung begonnen werden konnte. „Es wurden weitere 4,8 Millionen Euro in den Bau investiert. Einen Vorteil hatte der Brand dennoch: Nachdem es keinen historischen Dachstuhl mehr gab, konnte das Dachgeschoss ausgebaut werden. Aus der ursprünglichen Nutzfläche von rund 800 Quadratmetern wurden jetzt insgesamt 1180 Quadratmeter. Der vorher im ersten Obergeschoss vorgesehene Hörsaal konnte im Rahmen der erneuten Sanierung im Dachgeschoss neu konzipiert und realisiert werden. Norbert Sperl bilanzierte am Samstag: „Es ist ein attraktiver Anblick in denen neuen Räumen entstanden.“ Lediglich im Hörsaal seien noch Arbeiten zu erledigen. Das liege keineswegs an den Handwerkern, sondern an der ausstehenden Lieferung von Elektrokomponenten.

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Prof. Dr. Volker Sieber, Rektor des TUM Campus Straubing und Campus-Geschäftsführer Dr. Norbert Fröhlich freuen sich auf den Tag der Gebäudeübergabe. Sieber hatte in den vergangenen Jahren den enormen Einsatz für das neue Verwaltungsgebäude verfolgen können. Gemeinsam mit den Studierenden bedankte sich der Rektor nicht nur beim Staatlichen Bauamt und den ausführenden Unternehmen. Ihren Beitrag haben noch weitere Personen und Institutionen geleistet.

Ein Blick vom Erdgeschoss bis zur Turmspitze – Foto: Haas

Bernd Sibler, Bayerns Staatsminister für Wissenschaft und Kunst, bezeichnete den Universitätsstandort Straubing als „gut aufgestellt“. Er stellte fest: „Aktuell sind 21 Professuren besetzt und weitere vier laufen an.“ Dazu waren viele Investitionen notwendig – angefangen vom Gebäudekomplex an der Schulgasse über das neue Lehr- und Forschungsgebäudes „Nachhaltige Chemie“ an der Uferstraße und jetzt dem Verwaltungsgebäude an der Petersgasse. Alle drei Einrichtungen befinden sich in unmittelbarer Nähe – in der Straubinger Altstadt.

Damit für Erweiterungsmaßnahmen auch zukünftig am Universitätsstandort Straubing keine Grundstücke auf der grünen Wiese versiegelt werden müssen, wurden bereits 2018 die Weichen gestellt: Der Freistaat kaufte den Gebäudekomplex des Karmelitenklosters im Zentrum der Gäubodenstadt. Die Räume des ehemaligen Klosters werden Teil des großen neuen Campus der Technischen Universität München. Dazu Sibler: „Wir wollen mit der Einbeziehung von alten leerstehenden kirchlichen Gebäuden die Universität und die Innenstadt vorantreiben.“

Die Begriffe „Innenstadtbelebung und Flächeneinsparung“ nannte auch Josef Zellmeier, MdL. Er stellte zudem fest, dass die Baukosten für den „zweiten Anlauf enorm gestiegen“ seien. Sich für eine erneute Sanierung zu entscheiden war seiner Ansicht nach aber völlig richtig.

Die Aussagen von Staatsminister Sibler und dem Landtagsabgeordneten Zellmeier sieht Oberbürgermeister Markus Pannermayr als klare Botschaft. Hinsichtlich dem zukünftigen Campus-Verwaltungsgebäude bedauerte das Stadtoberhaupt, dass in dieses Gebäude zweimal Geld hingelegt werden musste. Er erinnerte daran, dass ursprünglich in diesem historischen Gebäude das Jugendamt, das Freizeitzentrum und die Volkshochschule beheimatet waren und diese Einrichtungen der neuen Verwendung Platz gemacht hatten. Damit sind die Investitionen der Stadt noch nicht abgeschlossen. Ein Übergang der Uferstraße ist nur eine Maßnahme, die in Kürze angegangen werde.