22. April 2025
Fussball

Uli Hoeneß‘ Einfluss auf Bayern München

(ra). Uli Hoeneß und Bayern München – beide Namen sind untrennbar verbunden. Vor 40 Jahren begann der ehemalige Bayern-Stürmer und Nationalspieler, der sein frühes Karriereaus einem Meniskusschaden verdankte, als Manager eine neue Karriere an der Isar.

Foto: Pixabay

Dabei war der Club, der auch in diesem Jahr laut Buchmachern und zur Freude von vielen Fans von Live Wetten wieder als Favorit auf den Meistertitel gilt, 1979 noch weit entfernt von seinem heutigen Status. Nach drei Jahren in Folge war seit 1974 keine Meisterschale an die Bayern gegangen, der letzte deutsche Pokalsieg lag noch drei Jahre länger zurück. Hoeneß wollte das Ruder wieder zurückdrehen, und es gelang ihm auch. Unter seiner Führung als Manager und später Aufsichtsratsvorsitzender und Präsident ist Bayern München zur unumstrittenen Nummer eins in der Bundesrepublik aufgestiegen. Allein 28 Meistertitel und 18 deutsche Pokale hat der Verein geholt, davon 23 Meisterschaften und 13 deutsche Pokale seit dem Beginn der Ära Hoeneß. Seit der Saison 2012/2013 ist Bayern München ununterbrochen Meister.

Allianz-Arena München – Foto: Pixabay

Dabei war die Entscheidung für Hoeneß eher ein Zufallsprodukt. Der damalige Vereinspräsident Wilhelm Neudecker hatte gegen den Willen der Mannschaft einen Trainerwechsel angeordnet. Die Spieler drohten einen Trainingsboykott an, und Neudecker trat zurück. Wenige Tage später wurde Hoeneß als Manager engagiert.

Uli Hoeneß – Foto: (c) Harald Bischoff/Wikipedia

Der gebürtige Ulmer, der sich von jeher auch für den wirtschaftlichen Aspekt im Fußball interessiert hatte, suchte außerhalb der Bundesrepublik Ideen für die Vermarktung des Vereins, der zu dem Zeitpunkt gerade Mal zwölf Millionen Mark Umsatz im Jahr gemacht hat. Fast 40 Jahre später lag der Umsatz bei mehr als 657 Millionen Euro.

Eine der ersten geldbringenden Neuerungen waren Fanartikel. Statt Trikots, Bettwäsche, Jacken und Kaffeetassen gab es bei Hoeneß‘ Amtsantritt gerade mal ein paar Postkarten und Schals für die Fans zu kaufen.

Das Geld wurde dringend gebraucht, denn der Verein hatte Schulden. Superstar Karl-Heinz Rummenigge wurde 1984 der Not gehorchend für 5,5 Millionen Mark an Inter Mailand abgetreten.

Doch Hoeneß‘ finanzielle Strategie machte sich bezahlt. Die Einnahmen stiegen, und der Club konnt sich kostspielige Einkäufe leisten und dank der dadurch möglichen Erfolge seine Stars langfristig an der Isar halten. Torhüter Oliver Kahn, der 1994 für 14 Jahre nach München ging, ist einer der größten unter den zahlreichen Bayern-Legenden. Der dreifache Welttorhüter wurde als bislang einziger Goalkeeper sogar bei der Weltmeisterschaft 2002 mit dem Goldenen Ball als bester Spieler eines WM-Turniers belohnt.

Uli Hoeneß zusammen mit Karlheinz Rummenigge – Foto: (c) Harald Bischoff, Wikipedia

Lothar Matthäus ist ein anderer Spieler, dem der Verein viel zu verdanken hat. Mit einer vierjährigen Unterbrechung war er von 1984 bis zu seinem Abschied vom deutschen Fußball im Jahr 2000 für Bayern auf dem Rasen fast unaufhaltsam. 150 Spiele für die Nationalelf machten Matthäus dort zum Rekordhalter.

Auch auf der Trainerbank hatte Hoeneß Glück. Unter anderem Pal Csernai, Udo Lattek, Franz Beckenbauer, Felix Magath und immer wieder Jupp Heynckes sorgten dafür, dass die Bayern zum Schwergewicht auch auf internationaler Ebene wurden.

Allianz-Arena in München – Foto: Pixabay

Wie bedeutend Hoeneß für den Verein ist, zeigte sich in der schwärzesten Stunde des Ulmers. Er zeigte sich 2013 nach einem Artikel im „Stern“ selbst wegen Steuerhinterziehung in Millionenhöhe an und wurde zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. Doch seiner Beziehung zum FC Bayern München tat das keinen Abbruch. Auch in seiner Abwesenheit wurde er erneut für vier Jahre zum Präsidenten gewählt. Ob er sich in diesem Jahr wieder zur Wahl stellt, hat der 67-Jährige noch nicht entschieden, aber seine Legende ist längst gesichert.